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3SAT So.. 22.12.
Doku

Das süße Geheimnis von Dresden

Werner Mühle war über 30 Jahre im VEB Elbflorenz beschäftigt. Er lernte als einer der Letzen noch den Beruf des Schokoladenmachers, war später Lehr- und Obermeister in der Schokoladenfabrik. ZDF/MDR
Obermeister Mühle lernte seine Frau Karin im VEB Elbflorenz kennen. Die beiden heirateten 1966 im Betrieb bei einer so genannten "sozialistischen Hochzeit". ZDF/MDR
Die Schokoladenfabrik von Gottfried Jordan und August Timaeus. Die Dresdner Unternehmer gründeten die erste Schokoladenfabrik Deutschlands und boten 1839 als Erste weltweit Speiseschokolade an, die gleichzeitig schon eine Art Milchschokolade war. ZDF/MDR
Ivo Schaffer sammelt seit Jahren alles, was an die große Schokoladenvergangenheit Dresdens erinnert. Hier hält er eine Kakaodose von der Firma Jordan und Timaeus in Händen, die über 150 Jahre alt ist. ZDF/MDR
Ivo Schaffer und sein Geschäftspartner probieren ihre neue Stollenschokolade. Die Inhaber von 3 Schokoladenläden, 2 Eisdielen und dem Schokoladenmuseum in Dresden entwickeln auch Eigenkreationen und bieten diese ihren Kunden an. ZDF/MDR
Karin und Werner Mühle lernten sich im VEB Elbflorenz kennen und heirateten 1966 sogar im Clubraum des Betriebs bei einer so genannten "sozialistischen Hochzeit". oder Karin und Werner Mühle sind seit 54 verheiratet. ZDF/MDR
Ein Schokoladenservice im Museum der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen. Im 18. Jahrhundert genoss der Adel die sündhaft teure Trinkschokolade aus solchen speziellen Zittertassen. Der hoch gezogene Einstellring der Untertasse sollte ein Umkippen der Tasse und das Verschütten des Morgentrunks ver ZDF/MDR
Ivo Schaffer ist nicht nur Geschäftsmann sondern auch Museumsdirektor. 2019 eröffnete er sein kleines, aber feines Privatmuseum, das an die große Schokoladenvergangenheit Dresdens erinnert. Die 1200 originalen Anton-Reiche-Schokoladenformen sind besondere Glanzstücke der Ausstellung. ZDF/MDR
Diese Figurengruppe im Museum der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen erzählt davon, wie es in Dresden mit der Schokolade begann. In den Schlafgemächern des Adels startete im frühen 18. Jahrhundert der Siegeszug. Hier genoss man oft noch vor dem Aufstehen zwischen kostbaren Laken eine Trinkschoko ZDF/MDR
Diese Figurengruppe im Museum der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen erzählt davon, wie es in Dresden mit der Schokolade begann. In den Schlafgemächern des Adels startete im frühen 18. Jahrhundert der Siegeszug. Hier genoss man oft noch vor dem Aufstehen zwischen kostbaren Laken eine Trinkschoko ZDF/MDR

Über Deutschlands vergessene Schokoladenhauptstadt

Dokumentation 45′

Inhalt

Dresden und die Schokolade: Angefangen hat diese Verbindung im 18. Jahrhundert. August der Starke brachte damals von einer Kavaliersreise die neuste Mode aus Frankreich mit: Trinkschokolade. Genossen wurde die kostbare Kolonialware meist im Schlafgemach, noch vor dem Aufstehen. Das dickflüssige Getränk wurde ein Renner im sächsischen Hochadel. Bald machten in Dresden öffentliche Kakaostuben auf, gefolgt von der ersten Schokoladenfabrik. Die Unternehmensgründer Jordan und Timäus erfanden wenig später die Milchschokolade - noch vor den Schweizern. Anfang des 20. Jahrhunderts kam ein Drittel der im Deutschen Reich verzehrten Schokolade aus Dresden. Auch andere Branchen profitierten - die Werbemittelindustrie, der Spezialmaschinenbau, Zulieferer aller Art. Anton Reiche etwa avancierte mit seinen kunstvollen Schokoladenformen aus Weißblech zum Weltmarktführer, exportierte um 1900 schon bis nach Buenos Aires. Wie seine Wiener Urenkelin über 1000 dieser bergehrten Formen aufspürte und warum sie diesen Schatz dem Dresdner Schokoladenmuseum als Dauerleihgabe überließ - das erzählt dieser Film. Wenn Susan Tutzschky ihre Maschinen anwirft, hat das wenig mit Chocolatier-Romantik zu tun. Die tonnenschweren Ungetüme aus DDR-Zeiten machen einen Höllenlärm. Sie produzieren aber dank bester Zutaten köstliche Schokolade. Die Maschinen aus Dresden hat Tutzschky gemeinsam mit ihrem Mann in Bulgarien aufgespürt und selbst saniert - "weil man manchmal einfach wahnsinnig ist", wie sie sagt. Irgendwie besessen vom Thema Schokolade sind fast alle in diesem Film. Der letzte Obermeister des VEB Elbflorenz etwa trommelt noch heute - 30 Jahre nach dem Aus des Betriebs - regelmäßig seine ehemaligen Lehrlinge zusammen. Bei Kaffee und Kuchen erinnern sie sich dann an die Schokoproduktion "Made in GDR". Ganz ohne Geld, aus purem Interesse, forscht ein Hobby-Historiker seit Jahrzehnten zur Schokoladenvergangenheit von Dresden. Und ein Geschäftsmann möchte unbedingt an dieses fast vergessene Kapitel der Stadtgeschichte erinnern. Er hat darum ein Privatmuseum aufgemacht und finanziert es komplett aus eigener Tasche.

Sendungsinfos

Von: Heike Römer-Menschel VPS: 22.12.2024 15:10, Untertitel, Stereo
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