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125 Jahre Schwäbische Alb-Bahn TOURISMUS
Sie sollte um die Jahrtausendwende stillgelegt werden: die Nebenbahnstrecke zwischen Engstingen und Schelklingen. Doch die Schwäbische Alb-Bahn hatte nun schon ihr 125. Jubiläum. Dass es die Schienentrasse über die Münsinger Alb überhaupt noch gibt, ist enthusiastischen Eisenbahnfreunden zu verdanken. Die gründeten vor 15 Jahren den Verein "Schwäbische Alb-Bahn", aus dem fünf Jahre später die Betriebsgesellschaft gleichen Namens hervorging. Und so konnte der Bahnverkehr aufrechterhalten werden. Um das 125. Jubiläum gehörig zu feiern, kam auch eine der originalen Dampfzahnrad-Loks, die "97 501", hoch auf die Alb geschnauft. Und zwar über die Geislinger Steige, da die Schienen an der Honauer Steige 1970 rausgerissen wurden. Ein mächtiger Umweg für die fast 100-jährige Lok. Der Film dokumentiert die spannende Fahrt der "97 501" und die Geschichte der Schwäbischen Alb-Bahn.
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Die Mariazellerbahn - Auf der Himmelstreppe zur Wallfahrt TOURISMUS
Der Wallfahrtsort Mariazell war im 19. Jahrhundert einer der am stärksten besuchten Fremdenverkehrsorte in der k. u. k. Monarchie und mitverantwortlich für den Bau der gleichnamigen Bahn. Nun geht es mit der "Himmelstreppe" zum Wallfahrtsort. Die 91 Kilometer lange Schmalspurbahn von St. Pölten nach Mariazell glänzt mit neuen Triebwagen, die stolz "Himmelstreppe" heißen. Der Film zeigt eine Bahn im Umbruch in einer wildromantischen Alpenlandschaft. 100 Jahre alte E-Loks, die bis vor Kurzem im Plandienst waren, fahren nun im Museumsbetrieb, und die modernen Züge sichern die Zukunft der einzigartigen Gebirgsbahn in Österreich.
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Das Mansfelder Land - Vielfalt auf Schienen TOURISMUS
Der Doppelbahnhof Klostermansfeld-Benndorf liegt in Sachsen-Anhalt an der Strecke von Magdeburg nach Erfurt. Eine Bahnwerkstatt und eine Bergwerksbahn sind dort zu Hause. Alle zwei Stunden fährt ein Regionalzug auf der "Kanonenbahn". Sie wurde aus militärstrategischen Gründen gebaut, um nach dem Deutsch-Französischen Krieg Metz und damit das neu eroberte Elsass-Lothringen an die Reichshauptstadt Berlin anzuschließen. Das Bahnhofsgebäude gehört inzwischen dem Verein der Mansfelder Bergwerksbahn, der sich in der Tradition des Kupferschieferbergbaus und Hüttenwesens sieht. Sein Zug startet direkt hinter dem Normalspurbahnhof Klostermansfeld am Schmalspurbahnhof Benndorf und transportiert nicht mehr Kupferschiefer, sondern Eisenbahnfans. Im Sommerhalbjahr fährt an den Wochenenden zusätzlich die "Wipperliese" der Kreisbahn Mansfelder Land. Mit modernisierten Esslinger Triebwagen geht es entlang der Wipper bis nach Wippra. Dass Bergwerksbahn und "Wipperliese" auf instand gesetzte Fahrzeuge zurückgreifen können, ist der "MaLoWa Bahnwerkstatt" zu verdanken, einem Spezialwerk für historische Schienenfahrzeuge, das ebenfalls seinen Sitz am Doppelbahnhof hat. Wie all dieses Eisenbahn-Fachwissen ineinandergreift und sich befruchtet, erzählt dieser Film.
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Dampf am Ijsselmeer - Das Stoomtram-Museum Hoorn-Medemblik TOURISMUS
In der Provinz Noord-Holland finden die "Bello-Tage" statt. Das ist ein Wochenende mit einem Großaufgebot an fahrbereiten historischen Dampflokomotiven des Stoomtram-Museums Hoorn-Medemblik. Hier werden die Zeiten wieder lebendig, als in den Niederlanden ein Netz aus Kleinbahnen existierte, die die ländliche Bevölkerung mit Lebensmitteln und Gütern aller Art versorgten und sie mit den Transportwegen der großen Bahn verbanden. Die Museumsbahn konnte 2018 ihr 50. Jubiläum feiern. Ihre Strecke ist 20 Kilometer lang und führt vom Bahnhof Hoorn übers flache Land an den Deich des Ijsselmeers bei Medemblik. Von dort bringt das historische Motorschiff "Friesland" die Passagiere an der Küste entlang nach Enkhuizen, ein ebenso idyllisches Hafenstädtchen aus dem Mittelalter wie Hoorn. Dorthin fährt die Niederländische Staatsbahn oder - wie an den "Bello-Tagen" - zwei große Gastloks der Stoom Stichting Nederlande in Rotterdam. Schon zum dritten Mal wurde das "historische Dreieck" am Ijsselmeer besucht, und wieder wurde viel Neues entdeckt. Wie zum Beispiel eine private Spur-1-Anlage aus den 1920er-Jahren, das Flaschenschiff-Museum in Enkhuizen oder das Dampfmaschinen-Museum in Medemblik.
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Big Boy - Auf den Spuren der Transkontinentalen Eisenbahn TOURISMUS
"Big Boy", die größte Dampflok der Welt, fährt wieder. Ein Schienengigant, der mehr ist als eine Lokomotive. Er steht für das große Dampfzeitalter der amerikanischen Eisenbahn. 150 Jahre nach Fertigstellung der transkontinentalen Eisenbahnlinie, die die Ost- und Westküste der USA verband und die Vision vom geeinten Land Wirklichkeit werden ließ, begibt sich die Dokumentation auf eine Nostalgiefahrt auf der historischen Strecke. Der "Union Pacific 4014", auch als "Big Boy" bekannt, ist eine Dampflokomotive der Superlative, die aus einem 60 Jahre andauernden Schlummer geweckt wurde. Auf Hochglanz gebracht und auf Diesel umgerüstet, erinnert er während der monumentalen Fahrt entlang der transkontinentalen Eisenbahnroute daran, dass die Eisenbahn schon immer eine Schlüsselrolle in der amerikanischen Geschichte spielte. Der Film folgt dem dampfenden Koloss von Omaha nach Ogden und bestätigt die Anziehungskraft, die die 6000 PS starke Dampflokomotive noch heute ausübt. Überall, wo "Big Boy" vorbeikommt, bestaunen ihn Menschen, in deren Herzen Dampfloks und die goldene Zeit der Dampf-Ära einen besonderen Platz haben. Das ist nicht verwunderlich, ist es doch vor allem der transkontinentalen Eisenbahnstrecke und den Dampflokomotiven zu verdanken, dass das gesamte Potenzial des großen Landes genutzt werden konnte, was letztlich den Aufstieg der USA zur Weltmacht ermöglichte. In beeindruckenden Bildern folgt die Dokumentation der Transcontinental und kommt durch Orte wie Cheyenne und North Platte, die es ohne diese Eisenbahnroute wohl nie gegeben hätte und deren Geschichte untrennbar mit der des "Big Boy" verbunden ist. Auf der Reise durch die Mitte der USA trifft man immer wieder auf Menschen, deren Leben von diesen beeindruckenden Lokomotiven nachhaltig geprägt wurde und die von diesen dampfenden Riesen fasziniert sind. Konzipiert und gebaut, um die steilen Hügel der Wasatchkette der Rocky Mountains zu erklimmen, waren die 25 "Big Boys" der "Union Pacific" der Höhepunkt der Dampftechnik. Sie waren das Größte und Stärkste, was je auf Schienen fuhr, und prägten die Heartlands und die gesamte Geschichte der USA nachhaltig. Vor allem während des Zweiten Weltkrieges war die ungeheure Zugkraft der "Big Boys" unersetzlich für den Kriegstransport. Sie leisteten einen entscheidenden Beitrag im Zweifrontenkrieg der USA. Die 1941 erbauten "Big Boys" kamen zur richtigen Zeit. Doch so wichtig sie auch waren, bereits zur Hochzeit dieser dampfenden Giganten wurde ihr Ende eingeläutet. Gegen die viel effizienteren Dieselloks hatten die arbeitsintensiven Dampfloks keine Chance. Die Nostalgiefahrt des restaurierten "Big Boy" erinnert an zwei entscheidende Momente der US-Geschichte, die der Nation den Aufstieg zur Weltmacht ermöglichten und untrennbar mit der Eisenbahngeschichte des Landes verwoben sind. Heute, wo man den Übergang zu einem von alternativen Energien angetriebenem neuen Zeitalter vorantreibt, ist dies von großer emotionaler Bedeutung. Denn jeder Gezeitenwechsel ist von Verunsicherung begleitet und auch von einem wehmütigen Rückblick, der den Menschen Sicherheit geben soll. Sie besinnen sich darauf, woher sie kamen, was sie in schwierigen Zeiten geschafft haben und wozu sie fähig sind, wenn sie sich auf ein gemeinsames Ziel verständigen. Alles sehr moderne Herausforderungen.
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Mit dem Zug an die Hudson Bay LANDSCHAFTSBILD
Nur ein Gleis führt nach Churchill an die Hudson Bay. Im Herbst, wenn die Gewässer anfangen, einzufrieren, versammeln sich dort die Eisbären, und das Polarlicht funkelt in der Nacht. Wer auf dem Landweg reisen will, ist auf den Zug angewiesen. Die Reise beginnt in Winnipeg, der multikulturellen Hauptstadt der Provinz Manitoba, geprägt durch die indigene Bevölkerung Kanadas und Einwanderer aus aller Welt. Kaum hat der Zug die Stadt verlassen, öffnet sich die weitläufige Prärie. Wo früher Bisons grasten, wächst heute Getreide. Weiter nördlich folgen sumpfige Nadelwälder. Dort leben First-Nation-Gemeinschaften, die ihre Reservate nur mit dem Zug erreichen können. Sie haben Anteile der Strecke gekauft und saniert, als 2017 die Gleise ausgewaschen waren und der Bahnbetrieb still lag. Zu guter Letzt kommt die baumlose arktische Tundra. Insgesamt sind es 1700 Kilometer und 45 Stunden in der Eisenbahn: eine Reise zum Relaxen, Runterkommen und Rausgucken in eine faszinierend wilde Natur.
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Entlang der Cambrian Coast in Wales TOURISMUS Ein Gleis und viele Drachen
Der Drachen ist das Wahrzeichen der Waliser. Die kohlevertilgende Dampfeisenbahn wird gern mit ihm verglichen. Für den Eisenbahn-Enthusiasten Christian Rogers ist das ein gefundenes Fressen. Reisen mit Meerblick und Direktanschluss an Museumsbahnen in allen Größen, das ermöglicht die "Cambrian Line" in Wales. Die blauen und silbernen Dieseltriebwagen von "Transport for Wales" starten in Pwllheli. Gemütlich bewegt sich die Bahn über die Holzbrücke von Barmouth und direkt an der Meereskante entlang, um dann an zahlreichen Bedarfshaltestellen in der eindrucksvollen Küstenlandschaft zu stoppen. Drei permanente Haltestellen sind für Dampflok- und Schmalspurbahn-Liebhaber ein Muss: Porthmadog, Fairbourne und Tywyn. Nach einem Ausflug mit der "Welsh Highland Railway" nach Beddgelert geht es mit der "Fairbourne Railway" hinter der Düne entlang und schließlich mit der "Talylynn Railway" in die Berge. Der Film begleitet Christian Rogers, der per "Driver Experience" die Schmalspur-Dampfloks an der Strecke ausprobieren will. In Oswestry bei der "Cambrian Heritage Railway", historisch gesehen der "Wiege" der "Cambrian Line", wird er zu guter Letzt seine geliebte Modellbahn-Normalspur-Dampflok "Andrew Barclay 0-4-0ST" im Original erleben.
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Mit dem Zug entlang der irischen Ostküste LANDSCHAFTSBILD
Lange Strände, spektakuläre Klippen, einsame Berge: Von Rosslare im Südosten über die Hauptstadt Dublin bis zur Halbinsel Howth führt die wohl schönste Zugstrecke der Republik Irland. Dort landeten einst die Wikinger. Die Normannen hinterließen ihre Spuren. Irlands Osten ist geprägt durch die bewegte Geschichte mit England. Der Film stellt Menschen vor, die das moderne Land verkörpern und dabei auf den Spuren der Vorfahren unterwegs sind. Neben den prächtigen Schlössern der ehemaligen Kolonialherren zeugen die Ruinen einer frühchristlichen Klosteranlage und ein prähistorisches Dolmengrab von den vielseitigen kulturellen Einflüssen. Ein Abstecher führt in das fruchtbare Hinterland der Grafschaft Wexford und zu magischen Orten in den Wicklow Mountains, bevor es ins Getümmel der Großstadt Dublin geht. Erholung bietet dann das Naturparadies bei Howth, in dem sich nicht nur eine große Kolonie Kegelrobben wohlfühlt.
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Peloponnes - Schmalspurbahnen zwischen Meer und Olivenhainen TOURISMUS
Eine gebirgige Halbinsel wie den Peloponnes mit einer Bahn zu umrunden, oft direkt am Meer entlang, ist ein mutiges Unterfangen. Der Film folgt den Spuren der alten Bahn. Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Arbeiten abgeschlossen waren, war mit über 700 Kilometer Länge das größte Schmalspurnetz Europas entstanden. Doch dieses innovative Mobilitätskonzept zahlte sich für die Geldgeber schon damals nicht aus. Heute hat die griechische Staatsbahn Teile in ihr Normalspurnetz integriert. Viele Strecken wurden aber auch stillgelegt. Die filmische Reise startet in Piräus. Von dort geht es in modernen, elektrischen Gelenktriebwagen zum Athener Hauptbahnhof, dann über den Kanal von Korinth bis nach Kiato. Dort endet die Oberleitung. Weiter geht es mit einem dieselelektrischen Triebwagen noch bis Egio, bis die Reise vor einem unfertigen Tunnel endet. Beeindruckend ist die fast fertige Trasse bis Patras, die nach dem Tunnel beginnt. Wann der Schienenanschluss kommt, weiß keiner. Immerhin, in der drittgrößten Stadt des Landes gibt es auch eine S-Bahn. Es geht 40 Kilometer auf Schmalspur - dieselelektrisch. Sogar ein voll ausgestattetes Bahnbetriebswerk gibt es noch. Die letzte Bahninsel wartet in Olympia. Auch diese Linie, vom Kreuzfahrthafen Kathakolo zu den antiken Stätten, funktioniert heute wieder fahrplanmäßig. Danach, auf der Reise über Kalamata, Tripolis und zurück nach Korinth, gibt es keine rollenden Züge mehr, nur noch zugewachsene Strecken, verfallende Bahnhöfe und verrostende Lokomotiven. Eisenbahn-Romantik pur? Vandalismus ist ein großes Problem. Nicht nur bei den alten Zügen. Auffällig ist, dass es fast keinen modernen Zug gibt, der nicht mit Graffiti besprüht ist. Nicht alle sind dadurch unansehnlich geworden. Von einem, der quasi als Koryphäe bei den Athener Sprayern gilt, will das Filmteam wissen: Was ist Kunst, was ist seine Motivation? Im Film kommt auch die konventionelle Kunst zum Zug: in Athen die Akropolis, in Patras das neue archäologische Museum, Olympia und Mykene nicht zu vergessen. Bei Diakopto geht es mit der neuen Zahnradbahn nach oben. Dort dampft es sogar.
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Von Porto entlang des Douros - Ins Land des Portweins TOURISMUS
Porto ist berühmt für Portwein, aber auch für seine nostalgischen Straßenbahnen. Die Beliebteste ist die Linie 1, die "Infante", benannt nach dem Entdecker Heinrich dem Seefahrer. In Porto beginnt auch eine ganz besondere Bahnstrecke, die "Linha do Douro". Die Strecke führt entlang des Flusses Douro mitten in das von der UNESCO geadelt Weinanbaugebiet - nur dort dürfen die Trauben für den beliebten Portwein wachsen.
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Mit dem Zug durch die Algarve LANDSCHAFTSBILD
Mit der Bahn durch die Algarve: Abseits der bekannten Traumstrände liegt das größte natürliche Riff Portugals. Aus dem traditionellen Rohstoff Kork werden dort Taschen und Schuhe produziert. Und überall spielt Wind eine Rolle, als Freund oder Feind. Von Vila Real de Santo António an der spanischen Grenze geht es über Faro und Tunes bis nach Lagos im Westen. In der Algarve fahren 60 Jahre alte Dieseltriebwagen der portugiesischen Staatsbahn CP, die andernorts längst ausrangiert worden sind. Verbreiten sie einerseits eine gute Portion Nostalgie, stellen sie andererseits eine ordentliche Herausforderung für die Lokführer dar, die die Fahrzeuge unterwegs schon mal notdürftig reparieren müssen. Mindestens drei Stunden brauchen die betagten Züge für die 140 Kilometer lange Strecke - genügend Zeit, um ein Gefühl für die Landschaft der Algarve, der südlichsten Region Portugals, zu entwickeln. Der flache Osten ist geprägt durch Sonne, Sand und Salz, der felsige Westen durch Wald, Wind und Wellen. Die Einheimischen nutzen, was sie haben. Castro Marim ist bekannt für vorzügliches Meersalz und Santa Luzia für köstliche Kraken. Herzmuscheln gedeihen in der Laguna Formosa, einem 60 Kilometer langen Naturpark vor der Sandküste östlich von Faro. Sandstein kommt in unterschiedlichen Ausprägungen vor, von weich an der spektakulären Felsküste westlich von Faro bis vergleichsweise hart, verbaut in der Burg von Silves. Städte wie Silves, Tavira, Faro und Lagos erzählen von Blütezeiten im Mittelalter, sowohl als in der Algarve Muslime herrschten, als auch später, als portugiesische Seefahrer von dort zu Entdeckungsreisen aufbrachen. Schon die Seefahrer damals schätzten den unermüdlichen Algarve-Wind, so wie heute noch Segler und Kiter. Salzbauern dagegen lieben Wind nur aus bestimmten Richtungen, und Waldbauern fürchten ihn sogar, weil er verheerende Brände entfachen kann. Mit Zugwind geht es auf eine abwechslungsreiche Reise.
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Mit dem Zug entlang der Côte Bleue TOURISMUS
Der schnellste Weg mit der Bahn von Paris an die Côte d'Azur geht über Lyon und Marseille. Wer Zeit hat, steigt 50 Kilometer vor Marseille in Miramas um - in den "Train de la Côte Bleue". Der Zug fährt auf einer herrlichen Panoramastrecke Südfrankreichs, 60 Kilometer meist entlang der Mittelmeerküste mit wundervollen Sandstränden, Felsbuchten und glasklaren Flüsschen. Auch ist die Côte Bleue nicht so überlaufen wie ihre große Schwester Côte d'Azur. Die Reise geht vom Eisenbahnerstädtchen Miramas in Richtung Süden und über eine einmalige Eisenbahnbrücke, die den Canal de Caronte überspannt. Bei Bedarf öffnet sich einmal am Tag die Drehbrücke, damit große Frachtschiffe den Kanal passieren können. Danach beginnt der wohl landschaftlich schönste Abschnitt der "Ligne de la Côte Bleue". Die nächste Station heißt Carry-le-Rouet. Einst ein abgelegenes Fischernest, war der Ort nach dem Bau der Bahnlinie ab 1915 gut an Marseille angebunden. Heute gilt Carry-le-Rouet als wichtigster Badeort der Côte Bleue. Schon der französische Schauspieler und Sänger Fernandel war von Carry-le-Rouet so angetan, dass er sich hier nach dem Zweiten Weltkrieg eine Villa über dem Hafen bauen ließ. Weiter führt die Reise über das Viaduc de Méjean. Direkt darunter im Restaurant "Le Mange-Tout" gibt es leckere "Friture", kleine Fische, die am Stück gegessen werden. In Niolon gibt es Tauchkurse der UCPA, einer Vereinigung für Sport im Freien. Ihr Ziel ist, dass auch junge Menschen mit kleinem Geldbeutel den Tauchsport lernen und soziale Kontakte herstellen können. Die Schönheit unter Wasser ist an der Côte Bleue unvergleichlich. Danach stellt der Film das ehemalige Künstlerdorf L'Estaque mit seinen ineinander verschachtelten Häuschen vor. Der Ort wurde von Georges Braque, Paul Cézanne, Raoul Dufy und vielen anderen Künstlern besucht und hat sie inspiriert. Braques Gemälde "Häuser in L'Estaque" (1908) brachte erstmals den Begriff "Kubismus" hervor. Im Bahnhof Marseille Saint-Charles steigen jährlich knapp 20 Millionen Menschen ein und aus, und man sollte Marseille wirklich mit der Bahn besuchen. Schon 1931 schrieben Klaus und Erika Mann in ihrem "Buch von der Riviera" über Marseille: "Die Einfahrt mit dem Wagen trägt einen leicht katastrophalen Charakter ... Wenn es sich trifft, dass Sie zwischen fünf und sieben Uhr abends ankommen, ist es besonders teuflisch." Die blaue Stunde an der Côte Bleue war eben schon damals sehr beliebt. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
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Mit dem Zug durch Mallorca TOURISMUS
Schon seit Jahrzehnten zählt Mallorca zu den beliebtesten Urlaubszielen der Deutschen. Das Angebot an Aktivitäten und Attraktionen ist vielfältig. Neben Sonne, Strand und Ballermann hat die größte der Baleareninseln noch einiges mehr zu bieten: traditionsreiche Handwerkskünste, historische Bauten, malerische Landschaften - und eine wunderbare Eisenbahn. Vom unterirdischen Bahnhof, inmitten von Palma gelegen, kann man mit der Metro in die kleinen Dörfer hinter der Inselhauptstadt fahren oder mit modernen Regional-Zügen in den Norden der Insel - mitten hinein in die fruchtbare Ebene der Pla de Mallorca. Ebenfalls in Palma startet der historische "Tren de Sóller", Mallorcas größte Attraktion. Er wird auch "Roter Blitz" genannt oder wegen der vielen Orangenplantagen, die er durchfährt, "Orangen-Express". In Sóller verspricht eine Anschlussfahrt mit einer historischen Straßenbahn, die direkt ans Meer führt, großen Spaß.
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Der Velay-Express - Dampf und Diesel im Zentralmassiv TOURISMUS
Schmalspurbahnen haben vor über 120 Jahren auch in Frankreich in abgelegenen Gegenden für wirtschaftlichen Aufschwung gesorgt. So entstand ein über 200 Kilometer langes Bahnnetz. Die Strecke verlief zwischen Tournon-sur-Rhône, Le Cheylard, Le Puy-en-Velay und Dunières. Kurz nach der Stilllegung 1968 nahmen zwei Vereine den Museumsbetrieb wieder auf. Seit 1970 verkehrt zwischen Raucoules und Saint-Agrève der Velay-Express. Wobei "Express" ein wenig übertrieben klingt. Zuckelt doch der Dampfzug mit rund 30 Kilometern pro Stunde über die 1000 Millimeter breiten Gleise. Die Männer und Frauen vom Verein "Voies Ferrées Du Velay" kümmern sich um Erhalt und Betrieb der Fahrzeuge und der Strecke. Und es gibt hier sogar eine ganze Familie, die sich über drei Generationen dem "Leben auf der Schiene" verschrieben hat - zumindest in der Freizeit. Neben einer Mallet-Dampflok und liebevoll restaurierten Holzwagen kommen auch Dieseltriebwagen zum Einsatz. Diese sind vom Hersteller Billard aus den 1930er-Jahren. Uriges Design und knatternde Motoren sind Garantie für ein besonderes Fahrerlebnis. An den Endbahnhöfen gibt es Drehscheiben, sodass die Dampflok immer mit der Rauchkammer voraus auf die Strecke geht. Überhaupt sind alle Bahnhöfe und Nebenanlagen, wie Wassertürme und Lokschuppen, noch original erhalten. In den 1950er- und 60er-Jahren wurde angesichts der drohenden Stilllegung kein Geld mehr ausgegeben. Also wurde nicht modernisiert, aber auch nichts abgerissen. Ein Glücksfall für die Museumsbahn. Entlang der Strecke gibt es viel zu erleben. Immer ist irgendwo ein Wochenmarkt mit kulinarischen Spezialitäten und Handwerkskunst aus der Region. Wanderfreunde kommen auf ihre Kosten, und wer sich über traditionelle Rinderzucht informieren möchte, fragt einfach einen der vielen Landwirte. Manchmal etwas abseits, aber immer einen Ausflug wert, sind kleine Restaurants auf dem Land. Eines davon ist zugleich auch Bücherstube und Weinhandlung. Le Chambon-sur-Lignon, ein kleines Städtchen an der Strecke mit typischen Häusern aus grauem Gestein, ist weltweit bekannt. Zur Zeit der deutschen Besetzung in den 1940er-Jahren fanden hier, und in den umliegenden Dörfern, Tausende jüdische Kinder und Familien Zuflucht und Hilfe. Organisiert von evangelischen Pfarrern entstand eine Gemeinschaft der Helfenden. Die meisten Flüchtenden kamen mit dem Zug, erhielten am Bahnhof zu essen und zu trinken, und es wurden für sie Verstecke organisiert.
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Mit dem Zug zum Mont Blanc TOURISMUS
Eine faszinierende Eisenbahnreise in die tief verschneite Welt des höchsten Berges des europäischen Kontinents, so kann man die Reise mit dem "Mont-Blanc Express" kurz beschreiben. Ausgangspunkt ist das Städtchen Martigny im schweizerischen Wallis. Die internationale Verbindung führt über Chamonix bis St. Gervais-Le Fayet, rund 55 Kilometer durch das schweizerisch-französische Grenzgebiet. Kurz hinter Martigny beginnt der Aufstieg in die Trient-Schlucht. Nur dank des Zahnradantriebes ist die schwindelerregende Kletterei über herrliche Gebirgsketten und vorbei an stattlichen Alpendörfern wie Salvan, Les Marecottes und Finhaut möglich. Weiter geht die Fahrt im "Mont-Blanc Express" bis zur Haltestelle Le Châtelard-Frontière an der Grenze zu Frankreich. Auf der Fahrt nach Chamonix, dem Austragungsort der ersten Olympischen Winterspiele 1924, schiebt sich immer wieder der überwältigende Blick auf den Mont Blanc ins Bild. Das Filmteam wechselt den Zug und besucht den Mer de Glace, den mit sieben Kilometern Länge längsten Gletscher Frankreichs. Dort trieb einst Frankenstein sein Unwesen. Von Chamonix aus erreicht man auch die gut 3800 Meter hohe Aiguille Du Midi. Dort beginnt die längste Skiabfahrt der Alpen, die "Vallée Blanche", das Highlight für Skifahrer. Danach steht der Besuch der 200 Jahre alten Thermen in Saint-Gervais-les-Bains-Le Fayet auf dem Programm. Bevor das Team mit der höchsten Zahnradbahn Frankreichs, der "Tramway du Mont Blanc", ein weiteres Mal dem Mont Blanc ganz nah kommt.
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Durchs Böhmische Mittelgebirge nach Prag TOURISMUS
Links und rechts der Elbe schlängeln sich zwei Eisenbahnstrecken quer durch Böhmen bis in die Goldene Stadt Prag. Viele Geschichten ranken sich um die historischen Transportwege. Der Film erzählt die Entwicklung dieser Bahnlinien, schaut auf das Böhmische Mittelgebirge und besucht mittelalterliche Burgen. Auch berichtet er vom ehemals bunten, jüdischen Leben der Region und von den dramatischen Entwicklungen während des Zweiten Weltkrieges. So besucht er das ehemalige KZ Theresienstadt, dessen Bahngleise noch heute ein Symbol für die dunkelste Zeit deutscher Geschichte sind. In der Geburtsstadt Antonín Dvoøáks bestaunen die Reisenden eisenbahntechnische Tunnel-Bauleistungen des 19. Jahrhunderts und erkunden schließlich die spannende Nahverkehrs-Historie der tschechischen Hauptstadt, Prag.
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Die Aspangbahn - Der Traum von der k.u.k.-Magistrale TOURISMUS
Wien-Thessaloniki hieß das große Projekt - herausgekommen ist die Aspangbahn. Das Eisenbahnfieber beflügelte im 19. Jahrhundert Planer und Investoren, eine große Magistrale bauen zu wollen. Obwohl es bereits ein paar Kilometer weiter die berühmte Semmeringbahn über die Alpen gab. Aus der Magistrale wurde eine bis heute bestehende Nebenstrecke in den kleinen niederösterreichischen Ort Aspang - ein eisenbahntechnisches Relikt mit großer Zukunft. Der Betrieb geht teils noch wie zu Kaisers Zeiten vonstatten, die Bahnhöfe sind noch besetzt, Weichen und Signale werden von Hand gestellt. Die Dokumentation zeigt eine lebendige Nebenbahn im Umbruch und Eisenbahner, die ihren Beruf auf der museumsreifen Strecke lieben. Von Wien geht es durch den Speckgürtel der Metropole nach Wiener Neustadt und von dort nach Aspang. In Zeiten der Verkehrswende wird die Bahnlinie immer wichtiger, wahrscheinlich wird sie demnächst modernisiert.
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Mit dem Zug durch Ungarn LAND UND LEUTE
Ungarn, das kleine Land in Mitteleuropa, eignet sich besonders für eine Entdeckungsreise mit der Bahn. Die Fahrt führt vom Plattensee im Westen über Budapest bis ganz in den Osten. Auf der äußerst abwechslungsreichen Reise stehen ein Büffelreservat sowie das größte Musik-Festival Ungarns auf dem Programm. Es geht zum Schwimmen in ein einzigartiges Höhlenschwimmbad und man erfährt, warum die Ungarn im Wasserball besonders gut sind. Ein Besuch führt zu Europas einziger Fischbahn und dem größten Steppengebiet Mitteleuropas, der Puszta.
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Bahnen in Südtirol und der Lombardei LAND UND LEUTE
Auf landschaftlich schönen Strecken geht es mit der Rittnerbahn, der Vinschgaubahn, der Nonstal- und Iseobahn zu namhaften Orten wie Meran, Mals und Bozen, Iseo, Brescia und Trient. Meran ist ein idealer Ausgangspunkt für die Zugfahrt ins 31 Kilometer entfernte Bozen entlang der Etsch. In Bozen führt die Seilbahn auf das Hochplateau Ritten. Das Paradies für Sommerfrischler wurde einst mit der Rittnerbahn erschlossen. Eine Teilstrecke existiert noch heute. Das Panorama der Dolomiten ist eine Pracht und schon Sigmund Freud fuhr mit der Bahn hier hinauf und ließ sich von der Ruhe und Schönheit der Natur inspirieren. Eine kleine Schmalspurbahn fährt noch bis Klobenstein, nahe den berühmten Erdpyramiden. Für die Entwicklung der Kurstadt Meran war die 1881 eröffnete Bahnstrecke Bozen - Meran von zentraler Bedeutung. Kaiserin Elisabeth oder auch der russische Hochadel kamen mit der Bahn. Nach dem Ersten Weltkrieg ist die Strecke heute Teil des italienischen Eisenbahnnetzes, es verkehren Züge der Trenitalia sowie landeseigene Züge der Südtirol Bahn und der Vinschgaubahn. Die Vinschgaubahn ist eine Südtiroler Erfolgsgeschichte. Unterhalb des Reschenpasses, im Dreiländereck Schweiz, Österreich und Italien, nimmt die Bahn in Mals ihre Fahrt nach Meran auf. Sechzig Kilometer geht es entlang der Etsch hinab ins mediterrane Flair der Kurstadt Meran. Die Vinschgaubahn ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie die Politik mehr Verkehr auf die Schiene bringen kann - wenn sie will. Neben der wechselvollen Geschichte der Bahnstrecke, erzählt der Film auch von einem Marmorbruch in Laas, wo eine der wertvollsten Marmorarten weltweit abgebaut wird. Und natürlich wird auch über die Apfelbauern berichtet, die früher gar nicht von der Bahn begeistert waren. Und wer weiß schon, dass im Vinschgau eine der ersten Schreibmaschinen erfunden wurde? Während sich in Meran und am Gardasee die Touristen die Füße platt stehen, findet man im nahen Nonstal, dem Val di Non, eine herrliche Alpenwelt in entsprechender Ruhe. Ganz nachhaltig führt hier seit über 110 Jahren die schmalspurige Nonstalbahn in die Berge. Ausgangspunkt ist Trento. Am Domplatz mischen sich Flair der K.-u.-k.-Zeit mit italienischem Dolce Vita. Von der Hauptstadt der autonomen Provinz Trentino-Südtirol führt die Bahn 66 Kilometer hinauf nach Mezzana unterhalb des Tonalepasses. Dabei überquert der Zug die Etsch und schlängelt sich von dort an immer entlang des Flusses Noce siebenhundert Höhenmeter hinauf. Vorbei am UNESCO-Welterbe der Brentadolomiten bieten sich immer wieder atemberaubende Aussichten. Die Eisenbahnwelt ist hier noch in Ordnung. Während anderswo Strecken stillgelegt werden, wurde die Nonstalbahn seit 2003 um elf Kilometer verlängert. Einen Geheimtipp in Sachen Bahn gibt es in der Lombardei. Hier führt die Iseobahn auf rund einhundert Kilometern von Brescia, am Iseosee entlang, durch die berühmte Weingegend Franciacorta, hinauf in die Berge nach Edolo am Fuße des Apricapasses. Dazwischen liegt das Valcamonica, ein 70 Kilometer langes Tal. Es ist berühmt für seine prähistorischen Felsritzungen - ein UNESCO-Weltkulturerbe. Bekannt wurde der Iseosee 2016 durch den Verpackungskünstler Christo, der hier seine "floating piers", seine schwimmenden Stege, hinüber zur Monte Isola installierte.
3SAT Film
Mord im Orient-Express KRIMINALFILM, GB 1974
Auf dem Balkan bleibt der Orientexpress im Schnee stecken. Als die Leiche eines US-Millionärs entdeckt wird, ermittelt Meisterdetektiv Hercule Poirot, der zufällig an Bord des Zuges ist. Optisch elegante, ironisch getönte Verfilmung eines Romans von Agatha Christie mit Hollywood-Touch und internationaler Starbesetzung. Alle Fahrgäste schlafen, während der berühmte Orientexpress auf seiner Fahrt von Istanbul nach Paris durch die Nacht donnert. Nur einer ist wach, als der Zug plötzlich in Jugoslawien anhält, weil Schneeverwehungen die Gleise blockieren: Hercule Poirot, der bekannte Detektiv aus Belgien, kann nicht schlafen. Aus dem benachbarten Schlafwagenabteil hört er seltsame Geräusche. Am nächsten Morgen liegt im Nachbarabteil ein Mann, ermordet durch zahlreiche Messerstiche. Es steht fest, dass der Mörder noch im Zug sein muss, denn der Kurswagen nach Calais ist vom Rest des Zuges getrennt, und im Schnee ist keine Spur zu sehen. Der Geschäftsführer der Compagnie Internationale des Wagons-Lits, ein alter Freund von Poirot, bittet ihn, bei der Aufklärung des Falls behilflich zu sein, bevor der Zug aus der Schneewehe befreit wird und die jugoslawische Polizei den Fall an sich ziehen kann. Es sind viele wichtige Personen im Zug, denen er eventuelle Ungelegenheiten durch polizeiliche Untersuchungen ersparen möchte, da schließlich auch der erstklassige Ruf seines Unternehmens auf dem Spiel steht. So wird der Pullman-Wagen zum Ermittlungsbüro für Poirot umfunktioniert, der nicht viel Zeit hat, das schwierige Rätsel um den Mord im Orientexpress zu lösen - einen der bedeutendsten Fälle in seiner aufsehenerregenden Karriere. Erst 40 Jahre nach Erscheinen der Erstausgabe von "Mord im Orient-Express" gab die Autorin Agatha Christie die Erlaubnis zur Verfilmung ihres Bestsellers. Die Regie übernahm Sidney Lumet, der sich treu an die literarische Vorlage hielt und eine spannende, atmosphärisch dichte Leinwandversion des Stoffes lieferte.
3SAT Doku
Mit dem Zug auf St. Kitts TOURISMUS
Mit der "St. Kitts Scenic Railway" erlebt man St. Kitts. Abseits des gängigen Karibik-Klischees überrascht die Insel der Kleinen Antillen durch schwarze Strände und hohe Berge. Ruinen von Zuckermühlen und Herrenhäusern erinnern an die Kolonialzeit, als versklavte Afrikaner Knochenarbeit leisten mussten, und die UNESCO-Weltkulturerbe-Festung Brimstone Hill an Seeschlachten zwischen Engländern und Franzosen. Die "St. Kitts Scenic Railway" zählt zu den wenigen Eisenbahnen der Kleinen Antillen. Bei einer Fahrt auf den Gleisen der ehemaligen Zuckerrohrbahn geht es an der Atlantikküste über Schluchten. Im urwüchsigen Norden beeindruckt ein erloschener Vulkan. Heimische Schildkröten und eingewanderte Affen bevölkern die tropische Natur. Menschen entlang der Strecke machen mit ihrer Kultur und den Bräuchen vertraut. Zu Ostern lassen sie Drachen steigen und bereiten aus Süßkartoffeln "Conkie" zu. Neben den Klängen von Steeldrums ist auch ein berühmtes Kirchenlied verbunden mit St. Kitts: John Newton beteiligte sich dort am Sklavenhandel und schrieb später geläutert "Amazing Grace".
3SAT Doku
Bahnknoten Kanazawa - Japans Westküste LAND UND LEUTE
Ein gewaltiges Holztor, das an einen Shintoschrein erinnert, ist das Wahrzeichen Kanazawas. Es handelt sich dabei um den Hauptbahnhof der Metropole im Westen Japans. Der Bahnknoten Kanazawa ist ein Spiegelbild des Bahnverkehrs in ganz Japan. Die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke zieht sich auf Betontrassen durch die Stadt. Der Film zeigt eine Metropole, in der der Bahnverkehr eine unübersehbare Rolle spielt. Gezeigt wird auch eine der wenigen unzerstörten Altstädte Japans und einer der berühmtesten Gärten des Landes. Bahn und Stadt gehen eine Verbindung ein, die Lackierung des Shinkansen Hochgeschwindigkeitszugs nimmt sogar die Dekoration eines Palastes auf. Schließlich geht die Fahrt weiter in einem kleinen Sonderzug, der am Meer entlang zuckelt und in dem Sushi serviert wird.
3SAT Doku
Zwischen Schluchten und Meer - Die Bahnen Toyamas LAND UND LEUTE
Mehr als 3000 Meter hoch türmt sich das Tateyama-Gebirge hinter der japanischen Großstadt Toyama auf. Die Züge rund um Toyama schrauben sich hinauf ins Gebirge und schaukeln am Meer entlang. Seit der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen nach Toyama fährt, hat die Stadt einen enormen Aufschwung erlebt. Die Reise mit dem Shinkansen geht in Richtung Kurobe-Schlucht. Entlang der Abgründe der Schlucht führt eine der spektakulärsten Gebirgsbahnen Japans. Das Filmteam ist aber auch mit den altertümlichen Straßenbahnen Toyamas unterwegs. Gezeigt wird auch ein Kult-Tintenfisch, der neonblau leuchtende Firefly Squid, der landestypisch zu Sushi verarbeitet und in einem Sonderzug stilecht serviert wird.
3SAT Film
Mord im Orient-Express KRIMINALFILM, GB 1974
Auf dem Balkan bleibt der Orientexpress im Schnee stecken. Als die Leiche eines US-Millionärs entdeckt wird, ermittelt Meisterdetektiv Hercule Poirot, der zufällig an Bord des Zuges ist. Optisch elegante, ironisch getönte Verfilmung eines Romans von Agatha Christie mit Hollywood-Touch und internationaler Starbesetzung. Alle Fahrgäste schlafen, während der berühmte Orientexpress auf seiner Fahrt von Istanbul nach Paris durch die Nacht donnert. Nur einer ist wach, als der Zug plötzlich in Jugoslawien anhält, weil Schneeverwehungen die Gleise blockieren: Hercule Poirot, der bekannte Detektiv aus Belgien, kann nicht schlafen. Aus dem benachbarten Schlafwagenabteil hört er seltsame Geräusche. Am nächsten Morgen liegt im Nachbarabteil ein Mann, ermordet durch zahlreiche Messerstiche. Es steht fest, dass der Mörder noch im Zug sein muss, denn der Kurswagen nach Calais ist vom Rest des Zuges getrennt, und im Schnee ist keine Spur zu sehen. Der Geschäftsführer der Compagnie Internationale des Wagons-Lits, ein alter Freund von Poirot, bittet ihn, bei der Aufklärung des Falls behilflich zu sein, bevor der Zug aus der Schneewehe befreit wird und die jugoslawische Polizei den Fall an sich ziehen kann. Es sind viele wichtige Personen im Zug, denen er eventuelle Ungelegenheiten durch polizeiliche Untersuchungen ersparen möchte, da schließlich auch der erstklassige Ruf seines Unternehmens auf dem Spiel steht. So wird der Pullman-Wagen zum Ermittlungsbüro für Poirot umfunktioniert, der nicht viel Zeit hat, das schwierige Rätsel um den Mord im Orientexpress zu lösen - einen der bedeutendsten Fälle in seiner aufsehenerregenden Karriere. Erst 40 Jahre nach Erscheinen der Erstausgabe von "Mord im Orient-Express" gab die Autorin Agatha Christie die Erlaubnis zur Verfilmung ihres Bestsellers. Die Regie übernahm Sidney Lumet, der sich treu an die literarische Vorlage hielt und eine spannende, atmosphärisch dichte Leinwandversion des Stoffes lieferte.
3SAT Doku
Mit dem Zug durch Vietnam LAND UND LEUTE
Den einfallsreichen Vietnamesen ist nichts unmöglich: einen ganzen Blumenmarkt auf einem einzigen Moped balancieren, drei Schweine, 100 lebende Hühner oder eine ganze Familie. Gute 40 Jahre nach Kriegsende ist das einst geteilte Land mitten im Aufbruch, quicklebendig, pulsierend und sympathisch chaotisch wie kaum ein anderes in Südostasien. Und nichts hat all die Träume der Vietnamesen mehr beflügelt als der "Reunification Express". Der Zug fährt zehn Mal am Tag von Nord nach Süd und wieder zurück, von der Hauptstadt Hanoi hinunter in die zweite große Metropole: Ho-Chi-Minh-Stadt, das frühere Saigon. Die Dokumentation begleitet Passagiere und Zugpersonal bei ihren kleinen und großen Abenteuern auf der langen Reise durch ein faszinierendes Land. Dabei lernt das Filmteam Vang Seo kennen. Der Reisbauer ist schon über 80 Jahre, aber bestellt wie eh und je seine Felder auf den Reisterrassen von Hà Giang in Vietnams hohem Norden. Die Gegend ist kaum erschlossen und atemberaubend schön. Vor allem im Herbst, wenn die satten grünen Felder im Licht der tief stehenden Sonne erleuchten. Die erst 18-jährige Thi Luyen lebt in einem Bergdorf. Sie ist gerade zum ersten Mal Mutter geworden. Jetzt zieht sie als Hebamme über die Dörfer, um anderen jungen Frauen beizustehen, damit sie in der Abgeschiedenheit der Bergwelt ihr Kind gesund auf die Welt bringen. In Hanoi erlebt das Team den kolonialen Charme der vietnamesischen Hauptstadt und vor allem reichliches Essen. Überall dampft und brodelt es, die Dumplings von Madame Chung, die Krabben von Herrn Nguyen, eine Pho, die fette Nudelsuppe von Frau Lien - alles Streetfood wie von einem anderen Stern. Knapp 2000 Kilometer ist die Reise Richtung Süden lang, eine Ruckelpartie, die allein zwei Tage und Nächte dauert. In den beengten Abteilen kommt man seinen Mitreisenden schneller nahe als man denkt. Wer lieber die Weite mag, lässt sich vom atemberaubenden Ausblick aus den Fenstern des Zuges begeistern: vorbei an den Lotusfeldern südlich von Hanoi, zur Linken die Küste mit Stränden, Palmen, blauem Wasser, zur Rechten die Berge, Wälder, die Höhlenwelten von Vietnams Zentralmassiv. Der Zug fährt an der wunderschönen Zitadelle von Hu? vorbei, am geschichtsträchtigen Strand von Ðà N?ng, wo 1965 die ersten US-amerikanischen Bodentruppen landeten. Der Zug macht Halt in H?i An. In der Stadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, trifft das Filmteam einen älteren Herrn, der wunderschöne, traditionelle Laternen herstellt und damit Gassen und Plätze in ein warmes unverwechselbares Licht taucht. Welch ein magisches Erlebnis, bevor schließlich die grellen Lichter von Ho-Chi-Minh-Stadt am Horizont erscheinen.
3SAT Doku
Mit dem Zug durch die Mongolei TOURISMUS
Der Film ist eine visuell packende Eisenbahnreise durch die weite, schroffe und ursprüngliche Welt der Mongolei, in der die Zeit stehen geblieben scheint. Zusammen mit Menschen, deren Alltag, Traditionen und Sitten sich nur gering vom Leben ihrer Vorfahren unterscheiden, taucht der Film entlang der mongolischen Gleise in eine wildromantische Welt ein, deren Naturschönheiten jeden Reisenden nachhaltig beeindruckt. In den Sommermonaten hüllt die untergehende Sonne die mongolische Steppenlandschaft in ein safrangelbes Licht. Dies ist die schönste Reisezeit, um mit der Transmongolischen Eisenbahn quer durch das zentralasiatische Land zu reisen.
3SAT Doku
Hakata Station - Highspeed, Luxus, Höflichkeit TOURISMUS
Wo kommen die edelsten Laternen her, woher der edelste Grüne Tee? Aus Kyushu, der südlichen Hauptinsel Japans. Nur wenige Menschen besuchen diese urjapanische Region. Die Dokumentation zeigt die Kontraste zwischen modernen Metropolen und traditionellem Brauchtum auf dem Land. Die Reise startet in der Millionenmetropole Fukuoka und endet am Südzipfel der Insel in Ibusuki - die Fahrt mit dem Zug ist wie der Blick in ein Kaleidoskop. Es zeigt die unglaubliche Vielfalt und Gegensätzlichkeit der südlichen Hauptinsel Japans. Wie ein Spiegel glänzt der blank polierte Luxuszug "Seven Stars", wenn er für die staunenden Reisenden bereitgestellt wird. Ein paar Bahnsteige weiter steht eine Putzkolonne Spalier und verbeugt sich vor dem einfahrenden "Shinkansen". In wenigen Minuten wird der Hochgeschwindigkeitszug gereinigt. In Hakata Station, dem Bahnhof der Millionenmetropole auf der japanischen Südinsel Kyushu, geschieht das alle paar Minuten. Der Film porträtiert den Großstadtbahnhof mit seinen Hochgeschwindigkeitszügen, einem prallen Nahverkehr und einer der ersten Stationsvorsteherinnen Japans. Doch auch das alte traditionelle Japan mit Handwerkstraditionen wird gezeigt. In der kleinen Stadt Yame gibt es einen Laternenmacher mit 200-jähriger Tradition, der sogar Hollywood-Produktionen ausgestattet hat. Der Film besucht ein Puppentheater, das seit mehr als 300 Jahren immer im Herbst aufgebaut und bespielt wird. Der ganze Ort wirkt an der historischen Aufführung mit. Höhepunkt ist die Fahrt mit dem Luxuszug "Seven Stars". Nur 30 Passagiere können im sieben Wagen langen Zug mitfahren. Der Orientexpress war Vorbild für den Zug, der Luxus der Belle Époque lebt hier wieder auf, während die Landschaft Kyushus an den Fenstern vorbeizieht. Hakata Station - ein Film über die Hektik, die Präzision, aber auch die Poesie des japanischen Reisens.
3SAT Doku
Von altem Eisen und neuen Zügen im Sudan TOURISMUS
Der Sudan ist ein Eisenbahnland. Das über 4000 Kilometer lange Streckennetz, eines der längsten Afrikas, wurde vor über 100 Jahren von den Engländern während der Kolonialzeit angelegt. Wenig hat sich seither verändert. Im Gegenteil. Viele Verbindungen, auf denen Mitte des vorigen Jahrhunderts noch reger Betrieb herrschte, sind heute unbefahrbar, im Sand versunken oder vom Nil unterspült. Erst langsam kommt es zu einer Renaissance der Eisenbahn. Nachdem sich westliche Firmen wegen eines US-Embargos nicht trauen, im Land zu investieren, sind es wie in vielen Ländern Afrikas die Chinesen, die beim Aufbau einer dringend notwendigen Infrastruktur helfen. Dass die Volksrepublik dabei eine nicht immer uneigennützige Strategie verfolgt, ist den Menschen egal, die endlich in modernen, klimatisierten Zügen von Khartum aus die zwei größten Regionalzentren erreichen können. Das Filmteam hat den "Al Dschazira", benannt nach einer Halbinsel im Nil, getestet und mit den Fahrgästen gesprochen. Auch das einst größte Eisenbahnbetriebswerk Afrikas in Atbara ist mit einem der neuen Triebwagen erreichbar. Dort allerdings offenbart sich die andere Seite der sudanesischen Bahn: Im Freigelände stehen Hunderte betriebsunfähiger Diesel-Lokomotiven, vor allem aus den USA und aus Europa. Der Chefingenieur erklärt die Problematik: Der Grund dieser Misere ist das Embargo, das seit 1997 den Sudan extrem negativ beeinflusst. Es gibt kaum Ersatzteile, um die Maschinen betriebsfähig zu halten. Von 40 Lokomotiven aus Deutschland sind gerade mal noch zehn im Einsatz. Dass im Sudan genügend technisches Know-how vorhanden ist, um auch komplizierte Reparaturen und Wartungsarbeiten durchzuführen, zeigt der Film an anderer Stelle. Turnusmäßig alle fünf Jahre müssen die Radsätze der modernen Dieseltriebwagen gewechselt werden. Routiniert bauen die Mechaniker die neuen, aus China gelieferten Teile ein. Mit zwei Hallenkränen, einer davon dient schon seit 90 Jahren, setzen sie anschließend den Wagenkasten punktgenau auf die Drehgestelle. Nach fünf Wochen im Sudan macht das Team zum Schluss des Films eine Reise der besonderen Art. Im letzten weißen Salonwagen geht es am Nil entlang Richtung ägyptische Grenze. So hat luxuriöses Reisen in Afrika früher ausgesehen: nur vier komfortable Schlafabteile pro Wagen, Badewannen, Butler und ein eigener Koch mit Küche. So würde man gern von Khartum bis Kairo reisen. Doch längst ist es nur mehr ein Traum.
3SAT Doku
Trambahnen und Schmugglerzüge in Äthiopien TOURISMUS
Äthiopien ist anders. Es gibt noch Armut, aber Äthiopien hat gleichzeitig mit das höchste Wirtschaftswachstum in Afrika. Die Chinesen haben das Potenzial erkannt, das in diesem Land steckt. Während Europa seine Chance verschläft, arbeiten Chinesen und auch Türken an gigantischen Infrastrukturmaßnahmen, vor allem auf dem Bahnsektor, in diesem mit 100 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichen Land. Das Filmteam war vier Wochen in Äthiopien unterwegs. Die Reise führt auf der modernsten Bahnlinie Afrikas - 800 Kilometer voll elektrifiziert - vom Stadtstaat Djibouti am Golf von Aden zur auf 2400 Meter Höhe gelegenen Hauptstadt Addis Abeba. Außerdem geht es mit Schmugglern im letzten Zug der alten Kaiserlichen Bahn von Dire Dawa durch die Wüste an die Grenze Richtung Norden und mit der Straßenbahn von Kaliti bis Menelik Il. Öffentlicher Nahverkehr ist in Afrika ein Novum. Die Fünf-Millionen-Metropole Addis Abeba leidet unter unvorstellbarem Smog. Eine erste Konsequenz: zwei Trambahnlinien. Sie sind ideal, um die Stadt zu erkunden: die Kathedrale, das Nationalmuseum mit einem der ältesten menschlichen Skelette, "Finfine", ein traditionelles Lokal, und das Eisenbahnmuseum mit dem Hofzug von Kaiser Haile Selassie. Bei Gesprächen mit Fahrgästen und mit einer Trambahnfahrerin wird die Begeisterung für das neue Verkehrsmittel deutlich. Nach einer Woche findet endlich die Reise mit dem modernen Schnellzug statt. Fahrplanmäßig täglich war er vorübergehend für Flüchtlingstransporte von der somalischen Grenze her eingesetzt. Im Gegensatz zur Tram läuft die Eisenbahn noch überwiegend unter chinesischer Regie. In der Leitzentrale, im Führerstand, selbst der Oberschaffner, alles Chinesen. Der Gütertransport hat Vorrang vor dem Personenverkehr: Jeden Tag verlassen Züge mit 150 und mehr Containern den Hafen von Djibouti Richtung Addis. Keine der Straßen durchs Gebirge könnte den stetig wachsenden Warenfluss bewältigen. Der Schmugglerzug fährt einmal die Woche. Die Existenz der meisten Passagiere hängt von ihm ab: Er bringt Nudeln, Salz, Makkaroni, Speiseöl. Die Diesellok, die die klapprigen Waggons durch die Wüste schleppt, ist eine französische Alsthom aus den 70er-Jahren. Für die Ingenieure im Betriebswerk Dire Dawa ist es eine Herausforderung, die Maschinen am Laufen zu halten. Für Ersatzteile fehlt das Geld, alles fließt in die neue Bahn. Die alte Strecke, die vor über 100 Jahren von Kaiser Menelik II. gebaut wurde und die mit ihren vielen Stationen ganz nah an den Menschen war, hat keine Zukunft.
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