ARTE
ARTE Sa.. 21.09.
Doku

360° Reportage

Marie (2.v.l.) und die anderen Muscheltaucherinnen verkaufen ihren Fang meist selbst - entweder an einen vorbeikommenden Zwischenhändler oder direkt auf den Märkten der Umgebung. ARTE
Tauchen ist Teamwork: Marie und ihre Freundinnen gehen stets gemeinsam raus in den Fluss - mit mindestens zwei Pirogen. Männer lassen sich hier nur selten blicken. ARTE
Marie Velakutshi taucht fast täglich im trüben Wasser des Kongo-Flusses nach den Muscheln. Am Tag sind es geschätzt über 150 Tauchgänge. ARTE
Die Muscheln kommen in Flussmündungen rund um den Golf von Guinea vor. Es sind Süßwassermuscheln, die auch Brackwasser und damit einen leichten Salzgehalt vertragen. ARTE

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Die Muscheltaucherinnen vom Kongo-Delta

Reportage D 2024, 32′

Kurzbeschreibung

Bis zu 150 Mal am Tag taucht Marie Velakutshi in die Tiefen des Kongo-Flusses, um Muscheln heraufzuholen. Eine anstrengende und gefährliche Arbeit. Denn die Strömung des Flusses ist stark und droht Marie immer wieder hinauszuziehen. Der jungen Frau bleibt jedoch nichts anderes übrig. Es ist die einzige Arbeit, mit der sie Geld verdienen kann. Die Muschelsuche ist hier traditionell Frauensache. Nur: Wie lange können Marie und ihre Kolleginnen diese kräftezehrende Arbeit noch ausführen? Die Muscheln werden weniger und Umweltschutzauflagen drohen. Möglicherweise gehört sie damit zu den letzten Muscheltaucherinnen im Kongo-Delta. ARTE zeigt diese Sendung zum 25-jährigen Jubiläum von "360° Reportage".

Inhalt

Mitten im Delta des Kongo-Flusses liegt eine Insel, Kizunga Manianga. Sie ist umgeben von mäandernden Flussarmen und verwunschenen Mangrovenwäldern. Hier leben und arbeiten Muscheltaucherinnen, das Tauchen ist im Fluss-Delta traditionell Frauensache. Die Taucherinnen tragen hohe Verantwortung: Ihre Familien sind auf die Erträge angewiesen; und weil der Fischfang zurückgeht, sind viele Männer fort, um anderswo Geld zu verdienen. Die Muscheln sind für viele Familien die Rettung. Marie Velakutshi taucht fast jeden Tag bis zu 150 Mal im trüben Wasser, bis ihre Pirogen voll sind. Die Frauen tauchen bei Ebbe, dann ist das Wasser etwa drei Meter tief; sie haben dabei nur eine Sicht von wenigen Zentimetern. Denn der Kongo ist ein tropischer Schwarzwasserfluss, eingeschwemmte Huminstoffe aus Mooren und humushaltigen Regenwaldböden färben ihn dunkel. Tückisch ist aber vor allem die starke Strömung, eine der stärksten der Welt. Wenn Marie zu lange unter Wasser bleibt, treibt sie ab und muss mit dem Fang in den Händen gegen die Strömung anschwimmen, was manchmal schier unmöglich ist. Die Taucherinnen sind deswegen stets an einer Rettungsleine festgemacht. Demnächst sollen die Muscheln, die von den Frauen nicht zur Eigenversorgung gebraucht werden, auf dem Markt in der Stadt verkauft werden, wo Marie auch ihre beiden Töchter besuchen möchte. Sie sind bei Verwandten untergebracht, damit sie dort zur Schule gehen können. Marie möchte vermeiden, dass die beiden eines Tages Muscheltaucherinnen werden müssen.

Sendungsinfos

Regie: Dietmar Klumpp Untertitel, Stereo
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