ARTE
ARTE Mi.. 12.03.
Doku
Hollywood gibt sich gerne als Streiter für Diversität und Demokratie ? aber wenn es ums Geld geht, beugt sich die Traumfabrik den Wünschen der chinesischen Zensur. ZDF
Erich Schwartzel untersucht in seinem Buch ?Red Carpet: Hollywood, China, and the Global Battle for Cultural Supremacy? (2022) den kulturellen Einfluss Chinas auf die USA. ZDF
Im Jahr 1997 erregten die drei Filme ?Sieben Jahre in Tibet?, ?Kundun? und ?Red Corner? das Missfallen Pekings: Die Studios wurden von China auf eine schwarze Liste gesetzt. ZDF

China vs. Hollywood: Traumfabrik unter Kontrolle

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

  • D 2024
  • 52'
Dokumentation Hollywood präsentiert sich nach außen hin gerne als Verfechter von Diversität und Demokratie. Aber wenn es ums Geld geht, macht die Traumfabrik auch einmal eine Ausnahme. So hat sie sich hinter den Kulissen jahrelang den Wünschen der chinesischen Zensur gebeugt. Filme mit Themen, die Missfallen erregen könnten, wurden erst gar nicht produziert. In keinem modernen Thriller darf China mehr der Bösewicht sein. Sogar einen ihrer größten Stars hat die Traumfabrik fallen lassen, weil sein Engagement für Menschenrechte und für ein freies Tibet der Pekinger Regierung missfällt: Richard Gere.

Inhalt

Hinter den Kulissen hat sich Hollywood jahrelang den Wünschen der chinesischen Zensur gebeugt. Zum Wendepunkt wurde das Jahr 1997, als mit "Sieben Jahre in Tibet", "Kundun" und "Red Corner" drei Filme in die Kinos kamen, die das Missfallen Pekings erregten. Die beteiligten Studios wurden danach von Peking auf eine "schwarze Liste" gesetzt. Fortan suchten die Studios in ihren Filmen umstrittene Personen wie den Dalai Lama oder Themen wie Taiwan zu vermeiden. Die Dokumentation zeigt auf, wie US-amerikanische Filmstudios zugunsten möglicher Profite auf dem chinesischen Kinomarkt in vorauseilendem Gehorsam Storys und Drehbücher verbiegen. In keinem modernen Thriller darf China mehr der Bösewicht sein. Gerne werden dafür zusätzliche, chinesische Figuren in ihre Geschichten eingebaut. Manchmal taucht die chinesische Armee in Science-Fiction-Blockbustern als Retterin in der Not auf. Sogar einen ihrer größten Stars hat die Traumfabrik fallen lassen, weil sein Engagement für ein freies Tibet der Pekinger Regierung missfällt: Richard Gere. Der Filmemacher Mario Sixtus reist nach Hollywood und trifft sich mit dem Fachjournalisten Erich Schwartzel, dem Filmproduzenten Chris Fenton, dem Drehbuchautor Jeremy Passmore, dem Historiker Thomas Doherty und James Tager vom US-amerikanischen PEN. Ergänzt durch Beobachtungen aus China von der Hongkonger Filmemacherin Sophia Shek und der Journalistin Miriam Steimer.

Sendungsinfos

Regie: Mario Sixtus Untertitel, Stereo
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