ARTE
ARTE So.. 01.12.
Doku

Der Perlenthron - Kameruns Kulturerbe in deutschen Museen

Geschnitzte Türrahmen aus dem Königreich Baham, dem heutigen Kamerun, im Berliner Humboldt Forum: Heute befinden sich mehr als 40.000 Objekte aus Kamerun in deutschen Museen. ZDF
Der Perlenthron ?Mandu Yenu? ist eine der Attraktionen im Berliner Humboldt Forum. ZDF
Richard Tsogang Fossi forscht im Museum für Völkerkunde zu Leipzig. ZDF

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Dokumentation D 2024, 53′

Kurzbeschreibung

Es war ein majestätisches Geburtstagsgeschenk eines Königs an einen Kaiser. 1908 schickte König Njoya den Perlenthron "Mandu Yenu" an Kaiser Wilhelm II.. In Berlin ist der Thron als Kunstwerk eine Attraktion im Humboldtforum. In seiner Heimat Kamerun hat er seine einstige Bedeutung nicht verloren. Heute befinden sich über 40.000 Objekte aus Kamerun in deutschen Museen. Begleitet von der Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy und kamerunischen Wissenschaftlern erkundet die Dokumentation in Kamerun, Berlin und Leipzig die Nachwirkungen der deutschen Kolonialzeit.

Inhalt

Der Perlenthron war ein Geburtstagsgeschenk aus dem Jahr 1908 von Kameruns König Njoya an Kaiser Wilhelm II.. Der König zögerte zunächst, bevor er den Perlenthron "Mandu Yenu" von Bamum aus zu Wilhelm II. nach Berlin schicken ließ. Jahrelang hatten deutsche Museen alles versucht, um dieses Symbol königlicher Macht aus der Kolonie Kamerun ins Deutsche Reich zu holen. Schließlich war es König Njoya selbst, der den Thron seines Vaters auf den Weg nach Berlin schickte. Doch wie freiwillig ist ein Geschenk, wenn in der Nachbarschaft die Paläste brennen? Die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy hat mit Forscherinnen und Forschern aus Kamerun recherchiert, wie das Land während der Kolonialzeit sein kulturelles Erbe verlor. Noch heute befinden sich weit über 40.000 Objekte allein aus Kamerun in deutschen Museen. Durch ihre Verschleppung und die Umwandlung in Museumsobjekte ist ihre ursprüngliche Bedeutung meist kaum noch nachvollziehbar. Mit Kolleginnen und Kollegen besucht Bénédicte Savoy Prinzen und Könige in Kamerun. Die Forschungsergebnisse des Projekts in Kamerun bekannt zu machen, ist ein erster wichtiger Schritt. Das verstreute Wissen soll wieder zusammenfinden. Dahinter steht die große Frage, wie in Zukunft mit dem kulturellen Erbe Kameruns in deutschen Museen umgegangen werden soll. Schon jetzt wird deutlich: Einfache Antworten sind nicht in Sicht.

Sendungsinfos

Regie: Grit Lederer Untertitel, Stereo
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