Monogamia
DOKUMENTARFILM, D, IL 2023
Call Me Dancer
DOKUMENTARFILM Von Mumbai nach New York, CH 2022
ARTE
Di.. 01.10.
Film
Die Rüden
TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.
Drama D 2018, 96′ - mit Nadin Matthews, Ibrahim Al-Khalil, Marcel Andrée, Konstantin-Philippe Benedikt, Ali Khalil, Mathis Landwehr, Sabine Winterfeldt
Kurzbeschreibung
"Sie sind eine Gefahr für die Gesellschaft. Das ist, was ich in ihnen sehe." Was passiert, wenn verurteilte Gewaltstraftäter auf bissige Hunde treffen, die aufgrund ihres Aggressionspotenzials nicht mehr in Menschennähe sein dürfen? Unter den misstrauischen Blicken der Gefängnisbehörde führt die Hundetrainerin Lu dieses Experiment durch. Die vier teilnehmenden Häftlinge erhoffen sich dadurch eine Verkürzung ihrer Haftstrafen und die Gefängnistherapeuten eine Verhaltensänderung der Insassen, während Lu beide Seiten zur Selbstbeobachtung zwingen möchte. Eine Reise ins Herz der menschlichen Psychologie, auf der die binären Vorstellungen von Opfer und Henker, Schuld und Sühne, Gut und Böse erschüttert werden.
Inhalt
Dicke Stahltüren, fehlendes Tageslicht und eine beklemmende Beton-Atmosphäre. In einem Gefängnis weit ab von der Zivilisation sitzen die vier Straftäter Alihan, Lukas, Volker und Adam ihre Haftstrafen ab, ihre Gesichter gezeichnet von ihrer kriminellen Vergangenheit und dem rauen Gefängnisalltag. Eine monotone Computerstimme liest die Vergehen vor, für welche die jungen Männer einsitzen, während sie den Zuschauenden wie für ein Fahndungsfoto entgegenblicken. Die Gespräche der Gefängnistherapeuten mit den Häftlingen zeigen, wie die herkömmlichen Vorstellungen von Gut und Böse, von Schuld und Sühne, von Kontrolle und deren Verlust das Verhältnis zwischen den Inhaftierten und der Außenwelt prägen. Eine möglicherweise vorzeitige Entlassung aus der trostlosen Monotonie des Gefängnisses versprechen sich die vier durch die Teilnahme an einem Programm der Hundetrainerin Lu, das die Insassen mit ihren tierischen Counterparts konfrontiert. In einer zylinderförmigen Betonhalle, die an eine Gladiatorenarena erinnert, führt Lu den Männern drei Hunde vor, die ähnlich wie sie nach außen aggressiv auftreten und durch Knurren und Kläffen verhindern wollen, dass man sich ihnen annähert. Ein stählerner Maulkorb und eine Leine sind das Einzige, was Mensch und Tier in ihrem Aufeinandertreffen voneinander trennt. In den täglichen Sitzungen animiert Lu die Männer, Ängste und Unsicherheiten zu überwinden, aufeinander und auf die Tiere zuzugehen und ihr Verhalten an ihr Gegenüber anzupassen. Sie selbst scheint dabei nach außen vollkommen abgehärtet, Tattoos und Leder-Outfit in Verbindung mit einem entschlossenen Auftreten und einer kräftigen Stimme vermitteln ein Bild von einer Frau, deren harten Kern nichts durchdringen kann. Doch wie die Häftlinge ringt auch sie mit ihren Engeln und Dämonen, wenn sie allein ist ...
Hintergrund
Die Idee für "Die Rüden" kam Regisseurin Connie Walther nach dem Besuch eines Seminars zum Thema Aggression bei der Hundetrainerin Nadin Matthews in der JVA Wriezen. Die beiden erarbeiteten gemeinsam das Filmkonzept, Matthews verkörpert die Rolle der Hundetrainerin auch im Film. Es wurde bewusst auf ein Drehbuch verzichtet, der Film sieht sich als Ergebnis einer ergebnisoffenen Prozessarbeit, dem Weg zur inneren Freiheit in einem geschlossenen System. Die Rollen der am Projekt teilnehmenden Straftäter wurden mit ehemaligen Häftlingen besetzt, die drei im Film zu sehenden Rüden sind wirkliche Problemhunde mit hohem Aggressionspotenzial. "Die Rüden" feierte seine Weltpremiere 2019 bei den 53. Internationalen Filmtagen in Hof.
Sendungsinfos
Darsteller: Nadin Matthews, Ibrahim Al-Khalil, Marcel Andrée, Konstantin-Philippe Benedikt, Ali Khalil, Mathis Landwehr, Sabine Winterfeldt, Robert Mehl Regie: Connie Walther Drehbuch: Nadin Matthews, Connie Walther Musik: Hans-Joachim Roedelius, Arnold Kasar Kamera: Birgit Gudjonsdottir Kostüme: Holger Büscher Redaktion: Manfred Hattendorf, Andreas Schreitmüller Produzent: Kay Niessen, Daniel Hetzer, Thomas Kufus Szenenbild: Szenenbild: Katja Trambow
Untertitel, Hörfilm, Stereo