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DOKUMENTARFILM, GB 2012
ARTE
Fr.. 08.11.
Film
Meinen Hass bekommt ihr nicht
TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.
Drama D, F 2022, 93′ - mit Pierre Deladonchamps, Zoé Iorio, Camélia Jordana, Thomas Mustin, Christelle Cornil, Anne Azoulay, Farida Rahouadj
Kurzbeschreibung
Die Nacht des 13. November 2015 verändert für Antoine alles. Bei dem Attentat im Pariser Club Bataclan verliert er Hélène, die Liebe seines Lebens und Mutter ihres gemeinsamen, erst 17 Monate alten Sohns Melvil. Noch völlig unter Schock trotzt er dem Terror und der Gewalt in einem bewegenden Social-Media-Post mit dem hoffnungsvollen Appell "Meinen Hass bekommt ihr nicht". Seine Botschaft geht um die Welt. In einem surrealen Ausnahmezustand zwischen medialer Aufmerksamkeit und unendlicher Trauer muss sich Antoine nun - vor allem seinem kleinen Sohn Melvil zuliebe - in der neuen Realität zurechtfinden.
Inhalt
Der ehemalige Radiojournalist Antoine Leiris schreibt an seinem ersten Buch als Schriftsteller und lebt mit seiner Frau Hélène und ihrem gemeinsamen kleinen Sohn Melvil ein typisches Pariser Großstadtleben: Aufstehen, das Kind in die Krippe bringen, die Schreibblockade bekämpfen. Doch der 13. November 2015 wird für Antoine alles verändern. An diesem Abend gehen Hélène und ihr Freund Bruno zu einem Konzert der Band Eagles of Death Metal in der Konzerthalle Bataclan.
Antoine, der auf Melvil aufpasst und ihn ins Bett bringt, verbringt einen ruhigen Abend zu Hause. Er schläft ein, wird aber von eingehenden SMS-Nachrichten geweckt: "Seid ihr in Sicherheit?" Verwirrt schaltet er den Fernseher ein. Auch Polizeisirenen sind in den Straßen zu hören. Es stellt sich heraus, dass in der französischen Hauptstadt eine Serie von Terroranschlägen verübt wurde.
Auch das Bataclan, in dem Hélène das Konzert besucht, ist Ziel der Terroristen: Neben vielen Toten gibt es eine Geiselnahme, die noch andauert.
Immer wieder versucht Antoine, Hélène auf ihrem Handy zu erreichen. Schließlich macht er sich mit seinem Bruder im nächtlichen Paris auf die Suche nach ihr. Doch in der chaotischen Notaufnahme finden sie Hélène nicht. Am nächsten Tag hat Antoine die traurige Gewissheit: Seine Frau ist eines der 130 Todesopfer der Attentäter.
Um Melvils Alltag nicht allzu sehr durcheinanderzubringen, versucht Antoine mit Hilfe von Familie und Freunden, seinen gewohnten Tagesablauf weiterzuführen. Doch es überfordert ihn, seine Trauer und seine Aufgaben als alleinerziehender Vater unter einen Hut zu bringen. Und wie soll er seinem Sohn erklären, dass seine Mutter nicht mehr zurückkehren wird?
Er schreibt einen Text an die Mörder, den er auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht: "Freitagabend habt ihr das Leben eines außerordentlichen Wesens geraubt, das der Liebe meines Lebens, der Mutter meines Sohnes, aber meinen Hass bekommt ihr nicht." Der Text verbreitet sich wie ein Lauffeuer ...
Hintergrund
Der Film basiert auf den wahren Begebenheiten um Kulturjournalist und Schriftsteller Antoine Leiris, der seinen Text auf Facebook veröffentlichte und so zur Stimme der Trauer in der Stadt wurde. In seinem Buch "Meinen Hass bekommt ihr nicht" (2016) verarbeitete er die ersten 13 Tage nach dem Anschlag auf das Bataclan und den Tod seiner Frau Hélène. Der deutsche Regisseur Kilian Riedhof ("Homevideo", "Gladbeck", "Stella - Ein Leben") präsentierte seine deutsch-französische Koproduktion 2022 im Rahmen des Filmfestivals Locarno. Der Film wurde 2023 mit dem Friedenspreis des Deutschen Films - Die Brücke ausgezeichnet und für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Bestes Drehbuch nominiert. Er erhielt unter anderem den Deutschen Kamerapreis und den Deutschen Filmmusikpreis.
Sendungsinfos
Darsteller: Pierre Deladonchamps, Zoé Iorio, Camélia Jordana, Thomas Mustin, Christelle Cornil, Anne Azoulay, Farida Rahouadj, Yannick Choirat Regie: Kilian Riedhof Drehbuch: Jan Braren, Marc Blöbaum, Kilian Riedhof, Stéphanie Kalfon Musik: Peter Hinderthür Kamera: Manuel Dacosse Kostüme: Catherine Marchand Redaktion: Christian Granderath, Sabine Holtgreve, Andreas Schreitmüller, Arlette Zylberberg, Tanguy Dekeyser Produzent: Janine Jackowski, Jonas Dornbach, Maren Ade
Stereo