ARTE
ARTE Di.. 17.09.
Doku

Re:

Marcel Renz? großer Traum: Die Stierkälber bleiben in der Region. SWR
Alte Rassen in die Alpen: Chancen für eine nachhaltige Rinderhaltung SWR
Stierkälber gelten als unerwünschtes Nebenprodukt der Milchproduktion. Das sieht Landwirt und Juniorprofessor Thomas Zanon anders und setzt sich für einen fairen Umgang mit den Tieren ein. SWR

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Vom Wegwerfkalb zum Alpenretter

Reportagereihe D 2024, 35′

Kurzbeschreibung

"Schade, dass es ein Bulle ist", sagt Marcel Renz auf seinem Milchviehbetrieb im Allgäu schulterzuckend, wenn ein Stierkalb geboren wird. Einmal im Jahr müssen seine Kühe kalben, damit sie Milch geben. Doch die männlichen Kälber sind unerwünscht, Abfallprodukte der Milchindustrie. Sie werden oft in Mastanlagen ins Ausland gebracht. Ein Landwirt, ein Wissenschaftler und ein Metzger wollen das ändern. Statt in Tierfabriken, in denen sie mit Soja oder Mais gemästet werden, schicken sie die Tiere auf die Weiden und Almen der Alpen. Dabei retten sie nicht nur manches Kalb, es eröffnen sich auch Wege zu einer anderen, nachhaltigen Form der Rinderhaltung.

Inhalt

Bullenkälber unerwünscht - das gilt in den meisten modernen Milchviehbetrieben. Die Rechnung der Landwirte: Damit die Kuh Milch gibt, muss sie ein Kalb auf die Welt bringen. Weibliche Kälber werden später selbst Milchkuh, Stierkälber lohnen sich nicht, sind nur ein Abfallprodukt der Milchindustrie. Sie enden nach qualvollen Transporten in Mastanlagen, oft außerhalb der EU. Milchbauer Marcel Renz im Allgäu hat sich vorgenommen, neue Wege zu gehen. Mit einer kleinen Gruppe von Landwirten, Gastronomen und dem Einzelhandel, versucht er das System zu ändern. Hin zu mehr Tierwohl, zu kürzeren Wegen und gutem Fleisch, für das Kunden etwas mehr bezahlen. Die Kunden des gelernten Metzgers Hannes Hönegger sind dazu bereit. Er arbeitet mit kleinen, traditionellen Bio-Höfen zusammen, die auf sogenannte Zweitnutzungsrassen setzen, Tiere, die nicht nur auf Leistung gezüchtet wurden. Kuh und Kälber eigenen sich für Milch, wie für Fleischproduktion, so wie früher. Sie ernähren sich fast ausschließlich von dem, was auf den Weiden wächst. So tragen sie auch zum Schutz der Natur in den Alpen bei - vom Allgäu bis nach Südtirol. Die Stierkälber von Thomas Zanon haben Glück gehabt. Keine weiten Transporte, keine Mast mit Soja oder Mais. Stattdessen grasen sie auf seiner Alm - eine kleine Herde, die er aus der Milchwirtschaft gerettet hat. Hauptberuflich ist Thomas Zanon Juniorprofessor für Nutztierhaltung an der Uni Bozen. Wenn man alle Faktoren mit einbezieht, sagt er, dann ist Milch keinesfalls schlechter als Milchersatzprodukte aus Hafer oder Soja. Die geretteten Stierkälber auf seiner Alm, sie sind nicht nur zufriedene Tiere, sondern verkörpern auch einen neuen Ansatz für nachhaltige Milchproduktion.

Hintergrund

Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht Re: in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar. Von montags bis freitags um 19.40 Uhr und jederzeit im Netz.

Sendungsinfos

Sender auswählen

Jetzt in der Senderleiste auf klicken.

Gelesen
Seite merken

Lesezeichen für tvheute.at erstellen:
Jetzt in der Symbolleiste auf klicken.

Gelesen
Sender navigieren
links | rechts
WISCHEN