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NDR Do.. 19.12.
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Hundert Bootsmotoren auf Lager: David Anderson und sein Sohn Charlie helfen Schiffseignern bei Pannen aller Art, über einen Mangel an Arbeit können sie sich nicht beklagen. NDR/Eddy Zimmermann
Mehr als drei Kilometer durch 12 Grad kaltes Wasser: Lynsey Coupland will es nochmal wissen. Beim "Wild Swimming" wird auf Neopren verzichtet, seit 1884 stürzen sich hier Mutige der Amphibious Ancients Bathing Association ins eisige Wasser. NDR/Eddy Zimmermann
Ihr Lebensraum hat sich verkleinert: Diese Bartmeisen sind im größten zusammenhängenden Schilfgebiet Großbritanniens zuhause, doch vor vier Jahren hat ein Feuer große Teile der Fläche vernichtet. NDR/Eddy Zimmermann
So edel wie Champagner oder Parmaschinken: "Smokeys" aus der der Hafenstadt Arbroath haben in Schottland einen ausgezeichneten Ruf, der Schellfisch wird hier auf ganz traditionelle Weise geräuchert. NDR/Eddy Zimmermann
Kennt praktisch jeden Motor aus dem Effeff: Bei David Anderson klingelt das Telefon im Minutentakt, längst hat sich rumgesprochen, dass der Familienbetrieb fast jedes Boot wieder flott kriegt. NDR/Eddy Zimmermann
Das größte zusammenhängende Schilfgebiet Großbritanniens: Die sogenannten "Reedbeds" gehen zurück auf ein paar Mönche. Die wollten ihre Felder vor Erosion schützen und pflanzten Schilf an die Ufer des Tays. NDR/Eddy Zimmermann
Viertgrößte Stadt Schottlands: Dundee liegt am Meeresarm Firth of Tay, der in die Nordsee führt. Knapp 150.000 Menschen leben hier, einst war hier eine der größten Walfangflotten stationiert. NDR/Eddy Zimmermann
Berühmt durch eine Katastrophe: 75 Menschen starben 1879 beim Einsturz der Eisenbahnbrücke über den Meeresarm Firth of Tay. Vier Jahre später wurde eine neue Brücke gebaut, nur wenige Meter versetzt. NDR/Eddy Zimmermann
Alles Jute: Als Weltzentrum der Juteverarbeitung erhielt Dundee im 19. Jahrhundert sogar den Beinamen "Juteopolis". Heute werden in den alten Hallen wieder wasserabweisende Stoffe produziert. NDR/Eddy Zimmermann
Ruine am Rekordfluss: Der Tay ist nicht nur der längste Fluss Schottlands, sondern er führt auch mehr Wasser als alle anderen Flüsse Großbritanniens. NDR/Eddy Zimmermann

Land und Leute 45′

Inhalt

Zum Mythos wurde Dundee, viertgrößte Stadt Schottlands, ausgerechnet durch eine Katastrophe: 1879 riss der Einsturz der Firth of Tay-Eisenbahnbrücke 75 Menschen in den Tod. Theodor Fontane hat dieses historische Ereignis als Mahnung vor Technikgläubigkeit in seiner Ballade "Die Brück` am Tay" verewigt: "Tand, Tand ist das Gebild` von Menschenhand". Dundee, einst Zentrum der weltweiten Juteproduktion, ist wieder einmal dabei, sich neu zu erfinden - mit Design, Technik und Lebenskunst, ohne das maritime Erbe zu vergessen. Mit der Eröffnung der Tay Road Bridge im Jahr 1966 wurde der Fährverkehr komplett eingestellt. In die historischen Abfertigungshallen an der alten Pier in Newport ist ein kleiner Familienbetrieb für Bootszubehör eingezogen. David Andersons Telefon klingelt im Minutentakt. Drei Pannenhilfe-Schiffe hat er immer einsatzbereit und mehr als 100 Bootsmotoren auf Lager: David ist der Mann für alle Fälle auf dem Tay. Klassiker sind hier los gerissene Ankertaue - wegen der enormen Gezeitenströmung. David betreibt den Marine Supply Store gemeinsam mit seiner Frau Liz und ihren beiden Söhnen. Vor 400 Jahren begannen Mönche die Ufer des wilden Tays mit Schilf zu befestigen, um ihre Felder vor Erosion zu schützen. Mittlerweile sind die sogenannten Reedbeds das größte zusammenhängende Schilfgebiet Großbritanniens, in der ein angepasster Spezialist lebt: die Bartmeise. Eine Zählung soll Aufschluss über die Größe der Population bringen, denn die Bartmeise ist in Gefahr. Extreme Regenfälle haben viele Nester zerstört. Und vor vier Jahren vernichtete ein Feuer große Teile der Schilffläche. Seit 1884 stürzen sich Mutige bei der Amphibious Ancients Bathing Association in das von den Highlands gespeiste eisig kalte Wasser des Meeresarms. Wild Swimming hat Tradition in Schottland. Nur einmal im Jahr übertreiben sie es ein wenig: Beim Double Tay-Wettbewerb durchschwimmen die Teilnehmenden den 1,6 Kilometer breiten Meeresarm gleich hin und zurück! Auch Lynsey Coupland traut sich das noch einmal, zehn Jahre nach der Geburt ihrer Tochter: von Broughty Ferry nach Tayport und retour, brutale 3,2 Kilometer am Stück durch zwölf Grad kaltes Wasser. Ohne Neoprenanzug. Tatsächlich machen die Teilnehmenden noch mehr Strecke, denn bei der extremen Strömung müssen alle einen großen Bogen schwimmen, um auch wirklich anzukommen. Die Stoffindustrie brachte Dundee einst Reichtum. Damals machte man hier Jute aus Indien mit Waltran weich und verarbeitete sie dann weiter. In den alten Produktionshallen der Baltic Works Mill werden heute mit modernster Technik und dem Spirit von damals gewachste Stoffe hergestellt. Kerrie Alexander näht und designt in ihrem kleinen Atelier moderne Alltagskleidung. Aus den wachsbeschichteten Materialien entstehen in Handarbeit kultige Raincoats, inspiriert von der Arbeitskleidung der Fischer vor 150 Jahren.

Themen


An der schottischen Ostküste - Dundee und der Firth of Tay: Zum Mythos wurde Dundee, viertgrößte Stadt Schottlands, ausgerechnet durch eine Katastrophe: 1879 riss der Einsturz der Firth of Tay-Eisenbahnbrücke 75 Menschen in den Tod. Theodor Fontane hat dieses historische Ereignis als Mahnung vor Technikgläubigkeit in seiner Ballade "Die Brück` am Tay" verewigt: "Tand, Tand ist das Gebild` von Menschenhand". Dundee, einst Zentrum der weltweiten Juteproduktion, ist wieder einmal dabei, sich neu zu erfinden - mit Design, Technik und Lebenskunst, ohne das maritime Erbe zu vergessen. Mit der Eröffnung der Tay Road Bridge im Jahr 1966 wurde der Fährverkehr komplett eingestellt. In die historischen Abfertigungshallen an der alten Pier in Newport ist ein kleiner Familienbetrieb für Bootszubehör eingezogen. David Andersons Telefon klingelt im Minutentakt. Drei Pannenhilfe-Schiffe hat er immer einsatzbereit und mehr als 100 Bootsmotoren auf Lager: David ist der Mann für alle Fälle auf dem Tay. Klassiker sind hier los gerissene Ankertaue - wegen der enormen Gezeitenströmung. David betreibt den Marine Supply Store gemeinsam mit seiner Frau Liz und ihren beiden Söhnen. Vor 400 Jahren begannen Mönche die Ufer des wilden Tays mit Schilf zu befestigen, um ihre Felder vor Erosion zu schützen. Mittlerweile sind die sogenannten Reedbeds das größte zusammenhängende Schilfgebiet Großbritanniens, in der ein angepasster Spezialist lebt: die

An der schottischen Ostküste - Dundee und der Firth of Tay: Zum Mythos wurde Dundee, viertgrößte Stadt Schottlands, ausgerechnet durch eine Katastrophe: 1879 riss der Einsturz der Firth of Tay-Eisenbahnbrücke 75 Menschen in den Tod. Theodor Fontane hat dieses historische Ereignis als Mahnung vor Technikgläubigkeit in seiner Ballade "Die Brück` am Tay" verewigt: "Tand, Tand ist das Gebild` von Menschenhand". Dundee, einst Zentrum der weltweiten Juteproduktion, ist wieder einmal dabei, sich neu zu erfinden - mit Design, Technik und Lebenskunst, ohne das maritime Erbe zu vergessen. Mit der Eröffnung der Tay Road Bridge im Jahr 1966 wurde der Fährverkehr komplett eingestellt. In die historischen Abfertigungshallen an der alten Pier in Newport ist ein kleiner Familienbetrieb für Bootszubehör eingezogen. David Andersons Telefon klingelt im Minutentakt. Drei Pannenhilfe-Schiffe hat er immer einsatzbereit und mehr als 100 Bootsmotoren auf Lager: David ist der Mann für alle Fälle auf dem Tay. Klassiker sind hier los gerissene Ankertaue - wegen der enormen Gezeitenströmung. David betreibt den Marine Supply Store gemeinsam mit seiner Frau Liz und ihren beiden Söhnen. Vor 400 Jahren begannen Mönche die Ufer des wilden Tays mit Schilf zu befestigen, um ihre Felder vor Erosion zu schützen. Mittlerweile sind die sogenannten Reedbeds das größte zusammenhängende Schilfgebiet Großbritanniens, in der ein angepasster Spezialist lebt: die

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Von: Sebastian Lindemann Untertitel, Stereo
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