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Eigentlich hätte Aniko (40) eine große Schwester gehabt, wenn diese nicht kurz nach der Geburt in der DDR verstorben wäre. So zumindest erzählen es ihr ihre Eltern, als sie noch ein kleines Kind war. Je älter sie wird, desto mehr offenbart ihr die Familie einen lang gehegten Verdacht: Die große Schwester könnte noch leben. Irgendwo in Deutschland oder vielleicht im Ausland. Unter einem anderen Namen, ohne zu wissen, wer sie wirklich ist und woher sie stammt. Um endlich mit ihrer Vergangenheit abschließen zu können, versuchen Mutter und Tochter, das Rätsel ihres Lebens zu lösen und ihre angeblich verstorbene, aber nie zu Grabe getragene Tochter und Schwester zu finden. Die aufwühlende Suche führt sie tief hinein in dunkle Kapitel der DDR-Geschichte, zu Selbsthilfegruppen mit anderen vermeintlichen Betroffenen und schließlich auch in die verworrenen Stränge ihrer eigenen Familiengeschichte. Was ist wirklich mit der Schwester geschehen? Lebt sie oder ist sie doch nach der Geburt verstorben, wie die offiziellen Behörden es der Familie versichern? Und was passiert, wenn die quälendste aller Lebensfragen unbeantwortet bleibt? Wie findet man inneren Frieden und lernt, mit einer Leerstelle zu leben?