Green Zone
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Actionfilm USA, GB 2009, 100′ - mit Matt Damon, Jason Isaacs, Greg Kinnear, Brendan Gleeson, Amy Ryan, Said Faraj, Khalid Abdalla
Kurzbeschreibung
Weitere Zusammenarbeit des erfolgreichen "Bourne"-Duos: Regisseur Paul Greengrass und US-Superstar Matt Damon werfen einen Blick hinter die Kulissen der Irakbesatzung – in einem Polit- und Agentenkrimi, bei dem die Grenzen zwischen Fiktion und Wahrheit genauso verschwimmen wie die zwischen Feind und Freund.
Inhalt
Bagdad, im Frühjahr 2003. US-Armee-Offizier Roy Miller und sein Team sind kurz nach der Eroberung der irakischen Hauptstadt abkommandiert worden, um nach jenen Massenvernichtungswaffen zu suchen, die angeblich in der Wüste verborgen liegen. Auf der Suche nach tödlichen chemischen Stoffen müssen die Soldaten die Sicherheit der sogenannte "Green Zone" verlassen und geraten so von einem höchst gefährlichen, mit Minen und Sprengfallen übersäten Gebiet ins nächste.
Nur durch Zufall stolpern sie dabei über ein raffiniertes Tarnmanöver, das nun das eigentliche Ziel ihrer Mission in Frage stellt: Wie sich bald herausstellt, werden Miller und seine Leute von rivalisierenden CIA-Agenten - darunter der zwielichtige Sonderbeauftragte des Pentagons Clark Poundstone - zu ziemlich fadenscheinigen Einsätzen hinbefohlen und dadurch an vorderster Front fast aufgerieben. Miller erkennt, dass er auf eigene Faust handeln muss, wenn er die verfahrene Situation aufklären will.
Gemeinsam mit der Washington-Post-Korrespondentin Lawrie Dayne, die von Bagdad aus über den Irak-Krieg berichten soll, deckt Miller nach und nach eine gefährliche und raffinierte Verschwörung in den eigenen Reihen auf. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er selbst ins Fadenkreuz seiner Widersacher gerät und zum Abschuss freigegeben wird. Da setzt Miller alles auf eine Karte: Inmitten eines brutalen Sperrfeuers beginnt ein packender Kampf um die Wahrheit - und ums Überleben…
Kritik
Funktioniert trotz inhaltlicher Schwächen
Nach ihrer Zusammenarbeit am zweiten und dritten Teil der "Bourne"-Trilogie ist das Erfolgsduo Matt Damon/ Paul Greengrass einander treu geblieben: In "Green Zone" schickt Paul Greengrass Hollywoodstar und Oscar-Preisträger Matt Damon in die Hölle des Irakkriegs und beschert ihm ein böses Erwachen inmitten von Lügen, Intrigen, Ignoranz und Arroganz. Mit seiner Verfilmung eines preisgekrönten Sachbuchs von Washington Post-Journalist Rajiv Chandrasekaran wird Greengrass zwar nicht unbedingt politische Aufklärungsarbeit leisten – schließlich ist es längst kein Geheimnis mehr, dass die behauptete Existenz von Massenvernichtungswaffen, mit der der Irakkrieg einst gerechtfertigt wurde, schlichtweg falsch war.
Überraschende, neue Erkenntnisse fördert "Green Zone" also nicht zutage – was die handwerkliche Umsetzung anbelangt, kann man Greengrass allerdings keinen Vorwurf machen: Stilistisch eng an den "Bourne"-Filmen orientiert, sorgen die rasant inszenierten Actionszenen durch den Einsatz der nervös-hektischen Handkamera und die Stakkato-artigen Schnitte für reichlich Spannung und ziehen den Zuschauer mitten ins Geschehen hinein. Zudem wirken die Aufnahmen der vom Krieg zerstörten irakischen Hauptstadt sehr authentisch – immerhin fungierte als Kameramann kein Geringerer als Barry Ackroyd, der bereits für die Bilder des Oscar-Abräumers "The Hurt Locker" verantwortlich war.
Gerade im Vergleich mit Kathryn Bigelows Kriegsdrama zeigen sich allerdings die Schwächen von "Green Zone": Trotz der Bemühungen um einen kritischen, differenzierten Blickwinkel, was die amerikanische Besetzung des Irak betrifft, wirkt Greengrass' Inszenierung letztlich wesentlich weniger eindringlich und komplex als Bigelows neutral gehaltenes Werk "The Hurt Locker". Insbesondere das Schlussgefecht bleibt eher überflüssig und hinterlässt, auch ob des undifferenzierten Bildes, das hier gezeichnet wird, einen etwas schalen Nachgeschmack. Insgesamt funktioniert "Green Zone" als spannender, temporeicher Actionthriller mit politischem Unterton dennoch gut und dürfte durchaus sein Publikum finden.