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ZDF So.. 08.12.

Der verschwundene Van Gogh

Iris Schmeisser, Leiterin des historischen Archivs am Städel Museum Frankfurt a. M.., kann erläutern, was das "Portrait des Dr. Gachet" einst für die Stadt bedeutete und wieso es im Nationalsozialismus aus dem Museum entfernt wurde. ZDF/Tobias Winkel/ Studio Jo
Van-Gogh-Kenner Wouter van der Veen im Haus des Dr. Gachet, über den der berühmte Maler schrieb: Er ist "noch kränker als ich (...) oder sagen wir mindestens genauso. Also wenn ein Blinder einen anderen Blinden führt, fallen dann nicht beide in den Graben?". ZDF/Tobias Winkel/ Studio Jo
Lässt sich das gut gehütete Geheimnis um den Aufenthaltsort des verschwundenen Van Gogh-Bildes, hier am Lago di Lugano lüften? ZDF/Tobias Winkel/ Studio Jo
Am viel besuchten Grab von Vincent van Gogh in Auvers-sur-Oise bei Paris zeigt Wouter van der Veen vom "Institut Van Gogh", wer dort alles Zeugnis ablegt. ZDF/Tobias Winkel/ Studio Jo
Ex-Polizistin Rolanda Ricardez aus San Diego, USA, verfolgt mit Interesse die Suche nach dem Original von Vincent van Goghs "Portrait des Dr.Gauchet". ZDF/Tobias Winkel/ Studio Jo
Hier wohnte einst der Nervenarzt Paul Ferdinand Gachet, der als Bezahlung auch Kunstwerke akzeptierte, und so eine umfangreiche Sammlung aufbaute. ZDF/Tobias Winkel/ Studio Jo
Rolanda Ricardez hat in ihrem Haus ein Portrait des Dr. Gachet hängen und wünschte sich, es wäre das Original. ZDF/Tobias Winkel/ Studio Jo
Die New Yorker Kunsthistorikerin Cynthia Saltzman recherchiert seit 1990 jedes noch so kleine Detail in der wechselvollen Geschichte des verschwundenen Van-Gogh-Gemäldes. ZDF/Tobias Winkel/ Studio Jo

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Malerei D 2024, 44′

Inhalt

Van Goghs legendäres "Bildnis des Dr. Gachet" wurde 1990 für 82 Millionen Dollar versteigert und gilt seitdem als verschollen. Was ist mit dem berühmten Werk der Kunstgeschichte geschehen? Diese Frage führt zu einer Recherche von den USA über Frankreich bis nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Über Kontinente und Jahrzehnte hinweg lebt die spannende und wechselvolle Geschichte des Bildes wieder auf. Sechs Wochen vor seinem Tod porträtierte Vincent van Gogh 1890 in Auvers-sur-Oise bei Paris seinen Nervenarzt Paul Ferdinand Gachet, den er - wie er in einem Brief an seinen Bruder schrieb - für mindestens "ebenso krank" hielt wie sich selbst. Van Gogh hat mit dem Bild den Zeitgeist eingefangen und zugleich ein zeitloses Meisterwerk geschaffen. Der Ausdruck von Weltschmerz und Melancholie macht das Gemälde zu einer Ikone der Kunstgeschichte. Anfang des 20. Jahrhunderts fand das berühmte Porträt seinen Weg nach Deutschland und wurde Teil der Sammlung des Städel Museums in Frankfurt am Main - das erste öffentliche Museum weltweit, das ein Van-Gogh-Gemälde erwarb. Doch die nationalsozialistische "Aktion Entartete Kunst" führte zur Beschlagnahmung des Bildes, und Hermann Göring nutzte den Verkauf zur Kriegsfinanzierung. Fast auf den Tag 100 Jahre nach seiner Entstehung wurde das "Bildnis des Dr. Gachet" in New York als damals bisher teuerstes Gemälde versteigert, bevor es in einer privaten Sammlung vor den Augen der Öffentlichkeit verschwand. Wo ist es geblieben? Die, die es wissen, wollen nicht darüber reden. Der New Yorker Kunsthändler David Nash sagt: "Das Bild wurde für den Kunstmarkt geschaffen. Irgendwann landen solche Werke wieder in Museen, aber bis dahin verschwinden sie oft in privaten Händen." Auch die Kunsthistorikerin Cynthia Saltzman, deren jahrzehntelange Recherche tief in die Geschichte des Bildes eintauchen lässt, ist überzeugt, dass das Gemälde eines Tages wiederauftauchen wird: "Es wird wieder zu sehen sein. Ich bin davon überzeugt, aber vielleicht nicht zu meinen Lebzeiten." Die Dokumentation "Der verschwundene Van Gogh" geht nun Hinweisen auf den Verbleib des Bildes nach und zeigt dabei nicht nur die Auswüchse des weltweiten Kunsthandels, sondern beleuchtet auch die emotionalen Bindungen, die Menschen zu diesem Werk aufgebaut haben. So wie die Ex-Polizistin Rolanda Ricardez, die in Kalifornien lebt und eine Kopie des Bildes besitzt. Sie sagt: "In meinem Herzen wird es immer das Original sein. Mein Van Gogh." Ihre Geschichte zeigt, wie stark dieses besondere Kunstwerk das Leben von Menschen bis heute prägt. Zeitgenössische Künstler wie der Maler Norbert Bisky fühlen sich durch das "Bildnis des Dr. Gachet" noch immer inspiriert und verweisen auf die zeitlose Faszination von Van Goghs Werk: "Ich suche immer nach Posen, die eine innere Bewegung widerspiegeln - das ist nicht einfach zu finden." Die Dokumentation führt von Vincent van Goghs letzter Lebensstation in Auvers-sur-Oise über die Auktionshäuser New Yorks in die Kunstwelt von Paris und Frankfurt bis an einen Schweizer See und erzählt eine Geschichte von Kunst, Macht und Besitz, die bis heute nicht abgeschlossen ist. "Der verschwundene Van Gogh" ist bereits ab Freitag, 28. November 2024, 6.00 Uhr, in der ZDFmediathek verfügbar.

Sendungsinfos

Regie: Johannes Nichelmann Drehbuch: Johannes Nichelmann Kamera: Tobias Winkler Autor: Stefan Koldehoff VPS: 08.12.2024 23:35, Untertitel, Stereo
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