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In den Kautschukfabriken wird der weiße Baumsaft angeliefert. Schon hier ist es kaum mehr möglich nachzuvollziehen, aus welcher Plantage der Rohstoff für Autoreifen stammt. Doch gemäß einer neuen EU-Regulierung müssen die Autoproduzenten schon bald die Herkunft nachweisen. So will man eine weitere A ZDF/Berndt Welz
Kautschuk wird in drei Formen zur Weiterverarbeitung vorbereitet. Kautschukkugeln sind in der Qualität nicht so hoch wie flüssiger Latex. ZDF/Berndt Welz
Rund 1,6 Millionen Kleinbauern verdienen ihren Lebensunterhalt mit dem Kautschukanbau. Der zähe Saft wird in der Dunkelheit geerntet. ZDF/Berndt Welz
Rund 1,6 Millionen Kleinbauern verdienen ihren Lebensunterhalt mit dem Kautschukanbau. Der zähe Saft wird in der Dunkelheit geerntet. ZDF/Berndt Welz
Rund 600.000 Altreifen fallen pro Jahr in Deutschland an. Das Unternehmen "King Mailer" in Dissen im Teutoburger Wald ist das einzige in Deutschland, das alte PKW-Reifen runderneuert. ZDF/Berndt Welz
Kautschukbäume wachsen in den Tropen als Monokulturen. Dafür wird nach wie vor der für das Klima so wichtige Regenwald abgeholzt: Allein in den letzten 30 Jahren rund vier Millionen Hektar, eine Fläche so groß wie die Schweiz. ZDF/Berndt Welz
In Deutschland angebauter russischer Löwenzahn könnte zukünftig den Naturkautschuk aus den Regenwäldern ersetzen. Der Kautschuk wird vor allem aus der Wurzel gewonnen. ZDF/Berndt Welz
Für die Autoreifenproduktion werden gerne Kautschukfolien verwendet. Dafür wird dem Kautschuk über mehrere Stunden hinweg das Wasser entzogen. ZDF/Berndt Welz
In den Nationalparks Thailands wird der Regenwald und seine reiche Artenvielfalt streng geschützt. Direkt dahinter erstrecken sich die Kautschuk- und Palmölplantagen. ZDF/Berndt Welz

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Wie Autoreifen den Regenwald bedrohen

Auslandsreportage D 2024, 29′

Kurzbeschreibung

Das Format klärt über globalwirtschaftliche Zusammenhänge und Unternehmensentwicklungen auf. Dabei werden auch Wirtschaftsmacher und deren Arbeit auf den Finanzmärkten der Welt vorgestellt.

Inhalt

Für unsere Autoreifen wird Regenwald zerstört. Die Hersteller benötigen Kautschuk. Immer mehr Plantagen entstehen, bislang unberührte Wälder müssen weichen. Dabei gäbe es Alternativen. 70 Prozent der weltweiten Kautschukernte gehen an die Reifenindustrie. Doch die Branche steht unter Druck: Sie soll ihre Lieferketten transparent machen. Fast immer beginnt der Weg in Asien. Kein Autoreifenhersteller verrät die Mixtur seiner Produkte. Lauffreudig sollen sie sein, wenig Rollwiderstand haben, einen guten Grip und möglichst lange halten. 1,5 Milliarden Autoreifen werden weltweit jährlich verkauft von rund 3000 Produzenten - darunter die Branchengrößen Bridgestone, Goodyear, Pirelli, Michelin und Continental. Ende 2022 schrillten in der Branche die Alarmglocken. Die Europäische Union will einen Nachweis über die gesamte Lieferkette verlangen: Bald darf in keinem hierzulande produzierten oder nach Europa importierten Reifen Naturkautschuk stecken, für dessen Gewinnung Regenwald abgeholzt wurde. Diese Zertifizierung stellt die Produzenten vor ein Problem - weil die Lieferketten vom Kautschukbauern über diverse Zwischenhändler bis nach Europa bisher weitgehend intransparent sind. Daher suchen die Firmen nach Alternativen. Pirelli arbeitet mit nachhaltigen Produzenten in Thailand zusammen. Michelin versucht, mit Hightech die Lebensdauer von Reifen zu erhöhen, und Continental forscht gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut an einem Ersatzrohstoff: Russischer Löwenzahn. Der soll, in großem Stil in Europa angebaut, helfen, den Naturkautschuk zu ersetzen. Außerdem könnten ausrangierte Altreifen, runderneuert und aufbereitet, wieder auf den Markt kommen - anstatt auf den Müll. Echter Sinneswandel oder bloßes Greenwashing? "planet e." folgt den verschlungenen Lieferketten der Reifenhersteller bis nach Südostasien und geht der Frage nach, inwieweit die Bemühungen der Reifenbranche um "sauberen" Kautschuk Substanz haben.

Sendungsinfos

Von: Berndt Welz VPS: 14.11.2024 04:15, Untertitel, Stereo
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