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ZDFinfo Sa.. 26.10.
Doku

Dino-Jäger

Im 2. Jahrhundert vor Christus stoßen Arbeiter in der heutigen chinesischen Provinz Sichuan auf einen gewaltigen Knochen. Der zu Rate gezogene Gelehrte ist sich sicher: Die muss die Hinterlassenschaft eines Drachen sein. ZDF/Friedrich Steinhardt
Ausschnitt Animation: Wie klangen die schrecklichen Echsen? Das raubtierhafte Gebrüll von Dinos versuchen Forschende durch Vergleiche mit verwandten Tieren, wie Alligatoren, zu simulieren. ZDF/Getty Images / Caligari
Ausschnitt Animation: Durch 3D-Aufnahmen von versteinerten T. Rex-Knochen kommen Dinoforscher zu dem Schluss, dass selbst der gefährlichste aller Raubsaurier gefiedert wie ein Vogel war. ZDF/Talesmith
Nach neuester Forschung hatten bestimmte Raubsaurier schon Federn, obwohl sie nicht fliegen konnten. ZDF/Getty Image /Caligari En
Wie in heutigen Vögeln sind die Gene auch im Haushuhn noch vorhanden, die typische Sauriermerkmale hervorbringen. Sie sind nur nicht mehr aktiv. ZDF/J. Knüppe
Im Museums für Naturkunde in Berlin werden Fossilien von Tieren und Pflanzen ausgestellt. Der Giraffatitan ragt mit einer beeindruckenden Höhe von über 13 Metern heraus. ZDF/Antja Dittmann
Was war zuerst: Drache oder Dinosaurier? Drachen, wie in Fantasiefilmen a la "Game of Thrones", wirken im Erscheinungsbild wie unsere Vorstellungen von Dinosauriern. Obwohl es das Motiv des Drachen seit dem Mittelalter gibt, Dinosaurier aber erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt sind. ZDF/Gerd Gügel
Ausschnitt Spielszene: Im Zuge der deutschen Tendaguru-Expedition von 1909 bis 1913 im heutigen Tansania wurden 230 Tonnen Dinosaurierknochen gefunden. Insgesamt suchten die Forscher zusammen mit etwa fünfhundert einheimischen Helfern damals eine Fläche von achtzig Quadratkilometern ab. ZDF/Bojan Ritan
Ausschnitt Spielszene: Der Ingenieur Bernhard Sattler (Eckhard Preuß, M.) bekommt von afrikanischen Helfern gewaltige, versteinerte Knochen gezeigt. Nicht der erhoffte Bodenschatz, doch der Beginn einer der erfolgreichsten Expeditionen in der Geschichte der Paläontologie. ZDF/Bojan Ritan
Ausschnitt Spielszene: Rennen um die größten Knochen. Expeditionsleiter Werner Janensch und Edwin Hennig suchen zwischen 1909 und 1913 auf den Tendaguru-Hügel, im heutigen Tansania, erfolgreich nach Dinosaurierknochen. Es konnten 230 Tonnen Knochen gefunden werden. Ausgelöst durch einen Zufallsfund ZDF/Bojan Ritan

Auf der Spur der Urzeit-Giganten

Dokumentation D 2023, 43′

Inhalt

Dinosaurier, jahrmillionenlang unangefochtene Herrscher der Erde, heimgesucht von einer kosmischen Katastrophe, üben seit ihrer Entdeckung eine ungebrochene Faszination aus. Jahrtausendelang dienten die Funde versteinerter Knochen als Beweise für uralte Mythen, Erzählungen über Drachen oder der Sintflut. Erst im 19. Jahrhundert begann die wissenschaftliche Untersuchung der Vorzeitgiganten und liefert noch immer neue Erkenntnisse. Der Film nimmt die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in die Geschichte von Menschen und ihrer Faszination für ungewöhnlich große, versteinerte Knochen. Schon unsere steinzeitlichen Vorfahren waren ihr erlegen und stellten aus Dino-Eiern Schmuck her. Auch in den Schriften antiker und mittelalterlicher Gelehrter ist die Auseinandersetzung mit Saurier-Fossilien bezeugt, ebenso wie im alten China, wo ein Gelehrter ein Dino-Fossil als Skelett eines Drachen identifizierte. Zu allen Zeiten dienten die ungewöhnlichen Knochen, die an schierer Größe alle bekannten Tiere übertreffen, als Belege für die Wahrheit von Mythen, die sich Menschen erzählen. Erst vor rund 200 Jahren begann die Wissenschaft, sich ein realistisches Bild von den Urzeitgiganten zu machen. An die Stelle von Drachen traten Dinosaurier, ein Name, den der britische Paläontologe Richard Owen einführte. Er fügte die beiden griechischen Worte "deinos" für "ungeheuer" oder "schrecklich" mit dem Wort "Sauros" für "Echse" zusammen und schaffte damit die bis auf den heutigen Tag nachwirkende Atmosphäre der Monstrosität, die die Dinosaurier umweht. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit ihnen hat nicht zuletzt dazu beigetragen, dass sich die religiös geprägten Vorstellungen vom Alter der Erde und der Entstehung des Lebens nicht länger halten ließen. Die Begeisterung eines breiten Publikums für die Urzeitgiganten trieb auch merkwürdige Blüten. So führte der Konkurrenzkampf zwischen den amerikanischen Paläontologen Othniel Charles Marsh und Edward Drinker Cope in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem regelrechten "Bone War", bei dem die ehrgeizigen Kontrahenten versuchten, sich gegenseitig die spektakulärsten Funde abzujagen. Auch deutsche Forscher machten von sich reden und gruben zwischen 1909 und 1913 in Tansania das Skelett eines "Giraffatitan brancai" aus, das bis heute zu den größten montierten Dinosaurierskeletten weltweit zählt. Auf den Spuren der damaligen Entdecker sind auch heute immer wieder Mitarbeiter des Berliner Museums für Naturkunde im tansanischen Tendaguru unterwegs. Denn die alte Ausgrabungsstätte ist bei Weitem noch nicht erschöpft und verspricht noch viele interessante Funde, die unser Bild der Urzeitgiganten weiter präzisieren. Denn wie sahen die Tiere tatsächlich aus? Wie haben sie sich bewegt, wie klangen ihre Stimmen? Tatsache ist, dass sich das Bild, das sich die Forschung während der vergangenen Jahrzehnte von den "unheimlichen Echsen" gemacht hat, immer wieder wandelt. So werden nicht nur die gewaltigen Skelette, die der Stolz naturgeschichtlicher Museen weltweit sind, neu aufgestellt, weil jüngere Erkenntnisse über Muskulatur und Gewicht eine andere Körperhaltung suggerieren. Neue Untersuchungsmethoden erlauben etwa Rückschlüsse auf die Laute, die die gewaltigen Tiere ausstoßen konnten. Und bereits seit einiger Zeit hat man sich an den ursprünglich ungewöhnlichen Gedanken gewöhnt, dass viele Saurier gefiedert waren. So wird durch den Fortschritt der Wissenschaft jede Generation mit einem modifizierten Bild der "unheimlichen Echsen" konfrontiert, was aber dem Interesse an ihnen keinen Abbruch tut.

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