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ZDFinfo Fr.. 18.10.
Doku

Herman, der Apache - Ein Deutscher unter Indianern

Scott Zesch, Nachfahre eines Entführungsopfers der Indianer - Interview in Fredericksburg. ZDF/Hans Jakobi
Wayne Lehmann, Enkel von Herman Lehmann - Interview in Fredericksburg. ZDF/Hans Jakobi
Betty Lehmann, Großnichte des entführten Herman Lehmann - Interview in Fredericksburg. ZDF/Hans Jakobi
Herman Lehmann auf einem Streifzug durch die weite Landschaft. ZDF/Hans Jakobi
Der kleine Herman Lehmann vor dem Haus seiner Eltern, umzingelt von Indianern. ZDF/Hans Jakobi
Herman Lehmanns Zelt und sein bescheidener Besitz von Werkzeug und Kochutensilien. ZDF/Stefanie Schibille
Michael Grauer, Associate Director des Panhaldle-Plains Historical Museum. ZDF/Hans Jakobi
Der kleine Herman Lehmann auf der Flucht vor den Indianern. ZDF/Hans Jakobi
Gekleidet als Indianer, wird Herman Lehmann (alias Montechema) von den Bewohnern Loyal Valleys mit Misstrauen und Neugier empfangen. ZDF/Friedrich Steinhardt
Palo Duro Canyon, Schauplatz der letzten großen Entscheidungsschlacht der Indianer. ZDF/Hans Jakobi

Dokumentation D 2016, 45′

Inhalt

1870 wird der zehnjährige Herman Lehmann bei Fredericksburg, Texas, von Apachen entführt. "Terra X" erzählt seine Geschichte und das Schicksal der indigenen Bevölkerung Amerikas. Der Deutsche lernt die fremde und kriegerische Welt der Apachen und später der Komantschen kennen. Seine Memoiren, die er nach seiner Rückkehr in die Zivilisation veröffentlicht, bieten seltene Einblicke in die Kultur dieser Stämme jenseits gängiger Klischees. Die indigene Bevölkerung der südlichen Plains raubte und adoptierte regelmäßig fremde Kinder, um die eigenen Verluste auszugleichen. Die Familie Lehmann war, wie viele Deutsche, dem Hunger in der Heimat entflohen und Mitte des 19. Jahrhunderts nach Texas ausgewandert. Fredericksburg wuchs schnell zu einem "deutschen" Städtchen heran. Als der kleine Herman Lehmann entführt wurde, kämpften die Ureinwohner Amerikas bereits auf verlorenem Posten. Die weißen Siedler nahmen immer mehr Land in Anspruch und drängten die indigene Bevölkerung Nordamerikas in Reservationen ab. Mit dem Beginn des "Goldrauschs" und dem Bau der Eisenbahn strömten die Siedler in die Gebiete der letzten frei lebenden Stämme. Der indigenen Bevölkerung der "Great Plains", zu denen neben den Apachen vor allem die Reiterkrieger der Komantschen gehörten, entzogen sie durch gezieltes Abschlachten der Büffelherden die Lebensgrundlage. Die Stämme der "Great Plains" sind es, die mit ihren Pferden und Federhauben bis heute unser Klischeebild vom "Indianer" prägen. Dabei gibt es "die Indianer" als Volk nicht, die Ureinwohner Nordamerikas bestanden ursprünglich aus 300 Stämmen, die sich in Aussehen, Sprache und Kultur stark voneinander unterschieden. In dieser Situation verbrachte Herman Lehmann neun Jahre zunächst bei den Apachen, später bei den Komantschen, und wurde zum Krieger ausgebildet. Er erlebte einerseits marodierende, räuberische und äußerst brutale Banden, andererseits eine Gemeinschaft, die ihm Zuneigung und Anerkennung schenkte. Während in den nördlichen Plains die Sioux unter ihren Häuptlingen Sitting Bull und Crazy Horse die Schlacht am Little Big Horn kämpften, wurden die letzten Komantschen im Süden in Reservationen gezwungen. Widerwillig kehrte Herman 1879 zu seiner Mutter zurück, die nie aufgehört hatte, nach ihrem Jungen zu suchen. Die Rückkehr in die weiße Gesellschaft fiel ihm schwer. Er führte sich gern als "Wilder" auf und trat bei Dorffesten und Rodeos auf. Zwar heiratete er schließlich und gründete eine Familie. Aber er blieb ein Pendler zwischen den Welten.

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