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ZDFinfo Sa.. 26.10.
Doku

Venezuelas Tafelberge - Expedition ins Haus der Götter

Fast 2500 Meter hoch ragt der Auyan-Tepui über der Savanne im Süden Venezuelas auf: Von seinen Steilwänden stürzt unter anderem der höchste Wasserfall der Welt in die Tiefe - der Salto Ángel. In der Siedlung Kavak, am Fuß des Tepuis, entsteht das Basislager der Expedition. ZDF/Hans Hornberger
Nur per Hubschrauber ist das Gipfelplateau des Auyan-Tepuis zu erreichen: Mehr als 1500 Kilogramm Ausrüstung muss das Forschungsteam auf den Berg transportieren. ZDF/Jochen Schmoll
Abstieg in die Unterwelt: Durch einen Canyon klettert der Bioakustiker Michel André mit dem Rest des Teams bis zum Eingang des Höhlensystems hinab. Die Felsen sind steil und rutschig, jeder Schritt verlangt Vorsicht: Im Notfall wäre das Team hier auf sich allein gestellt. ZDF/Martin Hanslmayr
Unterirdische Flüsse durchziehen die Tiefe des Höhlensystems, dem die Entdecker den Namen "Imawari Yeuta" gegeben haben - "Das Haus, in dem Geister wohnen". ZDF/Hans Hornberger
Das Gestein der Tepuis ist extrem alt - und an der Oberfläche sehr hart. Über Millionen von Jahren jedoch haben Canyons und Höhlenschächte den Fels durchschnitten - wie die 200 Meter tiefe "Cueva del Fantasma". Der Höhleneingang ist so groß, dass ein Hubschrauber darin landen kann. ZDF/Hans Hornberger
Mit einem Laserscanner vermisst der Expeditionsleiter Francesco Sauro das Höhlensystem: So kann ein detailgetreues 3D-Modell von dem unterirdischen Labyrinth erstellt werden. Es zeigt: Die Gänge verzweigen sich über mehr als 23 Kilometer. ZDF/Alexander Hick
Fleischfressende Pflanzen überziehen das Gipfelplateau des Tepuis: Der Sonnentau fängt Insekten mit klebrigen Perlen, um so den Mangel an Nährstoffen auszugleichen. ZDF/Martin Hanslmayr
Im Innern des Tafelbergs trifft das Team um den Geologen Francesco Sauro (r.) und die Mikrobiologin Martina Cappelletti (l.) auf eigenartige Felsformationen: Es sind lebende Steine - erbaut von urzeitlichen, noch unbekannten Bakterien. ZDF/Jochen Schmoll
Aufbruch ins Unbekannte: Von einer Felskuppe des Tepuis aus versucht Expeditionsleiter Francesco Sauro, sich in ein neues Höhlensystem abzuseilen. Den Eingang hat er vom Hubschrauber schon gesichtet. Aber wird er ihn auch erreichen können? ZDF/Hans Hornberger
Insel im Himmel: Auf dem Auyan-Tepui, einem einsamen Tafelberg Venezuelas, hat sich eine eigenständige Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Ein Forschungsteam macht sich auf den Weg, um sie näher zu untersuchen. ZDF/Jochen Schmoll

Natur und Umwelt D 2023, 45′

Inhalt

In den Tiefen unter Venezuelas Tafelbergen wagt sich ein internationales Forschungsteam in ein episches Abenteuer voller Geheimnisse und Entdeckungen. Das Team begibt sich auf den Auyan-Tepui, einen der imposanten Tafelberge, und dringt tief in dessen Höhlensystem vor. Dort untersucht es rätselhafte Insekten- und Vogelarten und stößt auf faszinierende Urzeitwesen, die älter sind als Dinosaurier: lebendige Steine. Die majestätischen Tafelberge Venezuelas, von den Einheimischen ehrfürchtig als "Tepuis", Häuser der Götter, bezeichnet, sind mehr als nur beeindruckende Naturwunder. Für die Wissenschaft sind sie "Inseln in der Zeit". Welche Tiere und Pflanzen haben sich auf den Gipfelplateaus und in den unberührten Höhlensystemen darunter entwickelt? Ein internationales Forschungsteam will diese Frage beantworten. Der italienische Geologe Francesco Sauro leitet die Expedition. Er hat im Auyan-Tepui ein riesiges Höhlensystem entdeckt. Sonderbare Insekten und Vögel leben darin, doch nicht nur das: Die Forscher treffen auch auf die vielleicht sonderbarsten Organismen der Schöpfung: lebendige Steine! Die Mikrobiologin Martina Cappelletti aus Bologna nimmt die Herausforderung an, diese seltsamen Wesen zu analysieren. Sie bestehen aus einem Verbund urzeitlicher Mikroben, die kunstvolle Felsformationen erbaut haben. Doch Cappelletti will einer anderen Sache auf den Grund gehen: Könnten diese Bakterien eine medizinische Revolution auslösen? Der französische Bioakustiker Michel André setzt modernste Audiotechnologie ein, um die biologische Vielfalt des Auyan-Tepuis zu erforschen. Künstliche Intelligenz hilft ihm dabei. Federico Pisani, ein venezolanischer Biologe und Alpinist, hat das ehrgeizige Ziel, bisher unbekannte Pflanzen- und Tierarten zu entdecken, die den Naturschutz in Venezuela vorantreiben könnten. Doch diese wissenschaftliche Odyssee ist nicht ohne Gefahren. Die schroffen Steilwände des Tepuis sind nur per Hubschrauber zu überwinden. Das Gipfelplateau, zerfurcht von gefährlichen Spalten, stellt das Team vor immense Herausforderungen. Auch das Wetter spielt verrückt. Die Gruppe seilt sich in schwindelerregende Tiefen ab, klettert kühn und navigiert durch unbekanntes Terrain. Die Entschlossenheit, das Unbekannte zu erforschen, zeigt sich in jeder Aktion. In den lichtlosen Tiefen der Höhlen sind die Forscher tagelang auf sich allein gestellt. Jeder Schritt in diese verborgene Welt ist ein Tanz zwischen Gefahr und Faszination. Der Film erzählt mit atemberaubenden Bildern nicht nur von der Schönheit dieser unberührten Welten, sondern auch von menschlichem Mut, Entschlossenheit und wissenschaftlicher Neugier derjenigen, die sich aufgemacht haben, die Geheimnisse dieser Welten aufzuspüren. Eine Entdeckungsreise der Neuzeit - zu einem der spektakulärsten Orte der Erde.

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