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ARTE Di.. 12.11.
Doku

Adoptivkinder - Skandal ohne Grenzen

Der Verein ?Hijos y Madres del Silencio?, übersetzt ?Kinder und Mütter des Schweigens?, hat sich zur Mission gemacht, durch den Kinderhandel getrennte Familien zusammenzuführen. ARTE F
Maxime wurde adoptiert und sucht nun nach seinen biologischen Eltern. ARTE F
Johana Lamboley wurde Opfer von Kinderhandel und ihrer Mutter gewaltsam entzogen. Nach 35 Jahren haben Mutter und Tochter sich wiedergefunden. ARTE F

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Dokumentarfilm F 2024, 91′

Kurzbeschreibung

Das internationale Adoptionswesen hat sich hinter der Fassade der Wohltätigkeit seit den 1980er Jahren zu einem lukrativen Markt entwickelt. Grenzüberschreitende Adoptionen bleiben undurchsichtig - trotz des 1993 durch das Haager Übereinkommen geschaffenen Regulierungsrahmens. Kriminelle Praktiken wie die Entführung von Babys, als Waisen ausgegebene Kinder, Druck auf die Mütter und Urkundenfälschungen begünstigen den immensen Kinderhandel. Der Dokumentarfilm recherchiert unter anderem in Südkorea, dem "Versuchslabor" des internationalen Adoptionswesens, und in Schweden, dem adoptionsfreudigsten Land überhaupt. Haben internationale Adoptionen angesichts der erschreckenden Enthüllungen noch eine Zukunft?

Inhalt

Der Dokumentarfilm enthüllt den weltweiten Missbrauch mit internationaler Adoption. Der schwedische Journalist Patrik Lundberg recherchiert in einem der modernsten Länder der Welt, in dem er selbst adoptiert wurde: Südkorea. Internationale Adoption ermöglichte von ihrem Beginn an Missbrauch. Johanna Lamboley wurde ihrer chilenischen Mutter gestohlen - im Rahmen eines von General Pinochet inszenierten Kinderhandels. Nach 35 Jahren wieder mit ihrer Mutter vereint, unterstützt sie in der Pariser Organisation RAIF Adoptierte bei der Suche nach ihren leiblichen Eltern. Maximes Adoptionsakte weist zahlreiche Ungereimtheiten auf. Die Filmemacherin begleitet ihn nach Chile, wo die Organisation "Kinder und Mütter des Schweigens" versucht, betroffene Familien wieder zusammenzuführen. Melanie Kleintz aus Deutschland wurde in Peru über eine religiöse Bruderschaft illegal adoptiert. Sie versucht, das Schweigen in Deutschland zu brechen und eine Selbsthilfegruppe zu gründen. "Adoptivkinder - Skandal ohne Grenzen" fragt nach der Verantwortung und der Komplizenschaft sämtlicher Adoptionsländer. Auf Eingeständnisse, jahrelang Unregelmäßigkeiten ignoriert zu haben, folgen nur begrenzte Maßnahmen. So konnte Dilani Butink, die illegal aus Sri Lanka adoptiert wurde, die niederländische Regierung verklagen, wurde aber mit Verweis auf die Verjährung der Vorfälle abgewiesen. Die Adoptierten fordern konkrete Schritte, etwa die Unterstützung bei der Suche nach ihrer wahren Identität sowie Wiedergutmachungs- und Rechtsansprüche.

Sendungsinfos

Regie: Christine Tournadre Stereo
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