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ARTE Di.. 12.11.
Doku

Die gequälten Kinder von Riaumont

Jean, ein ehemaliger Schüler des Internats Riaumont: Die traumatischen Erlebnisse verfolgen ihn bis heute. Seit 2013 haben mehrere frühere Internatsschüler Klage eingereicht, ein Prozess fand bisher nicht statt. ARTE F
Pfadfinder aus dem Kinderdorf Riaumont: Es wurde 1960 von einem Priester gegründet, der die nationalsozialistische Ideologie bewunderte. ARTE F
Die Kinder von Riaumont erlitten Schreckliches: Sie wurden geschlagen, zu körperlicher Arbeit gezwungen und Opfer von sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen. ARTE F
Das katholische Internat Riaumont wurde bis 2019 von einer Gemeinschaft betrieben, die mit rechtsextremen Netzwerken in Frankreich, Deutschland und Belgien verbunden war. ARTE F

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Dokumentation F 2024, 59′

Kurzbeschreibung

Ihre Philosophie war rechtsradikal, gepaart mit Pädophilie und Sadismus: In Liévin in Nordfrankreich begingen Mönche, Priester und Erzieher des Kinderdorfs Riaumont fast 60 Jahre lang Gräueltaten unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Bis 2019 werden Tausende Schülerinnen und Schüler des Internats geschlagen, zu schwerer körperlicher Arbeit gezwungen und sexuell missbraucht. Die Einrichtung wurde 1960 von Pater Albert Revet gegründet und von fundamentalen Katholiken mit Verbindungen nach Deutschland, Frankreich und Belgien geleitet. Polizei und Behörden blieben trotz Hinweisen lange untätig.

Inhalt

Das Kinderdorf Riaumont wurde 1960 von Pater Albert Revet gegründet. Im Laufe von sechs Jahrzehnten kamen Tausende von Kindern in das katholische Internat im Departement Pas-de-Calais. Die Schutzbefohlenen wurden über Generationen hinweg mit Gürtelhieben, Faustschlägen und Fußtritten malträtiert. Unzählige von ihnen wurden von den erwachsenen Aufsehern und Leitern der Einrichtung sexuell missbraucht oder vergewaltigt. Mitunter wurden sie tage- und nächtelang nackt in der Dusche eingesperrt und bekamen lediglich ein Stück Brot zu essen. Kinder zwischen sieben und 18 Jahren wurden zur Arbeit gezwungen und mussten Häuser zur Erweiterung des Dorfes bauen. "Sie haben uns körperlich und mental gebrochen. Wir waren Soldaten Christi und irgendwann einfach Soldaten", berichtet ein ehemaliger Schüler. Das Kinderdorf Riaumont wurde seit seiner Gründung aus öffentlichen Mitteln finanziert. Sowohl das Justizministerium als auch das Bildungsministerium waren für die Kontrolle der Einrichtung zuständig, haben aber trotz zahlreicher Hinweise auf Misshandlungen und Verbrechen immer wieder die Augen verschlossen. Seit 2013 erstatteten mehrere ehemalige Pfleglinge von Riaumont Anzeige. Die Justiz leitete daraufhin Untersuchungen ein. Da die Fälle Jahre zurückliegen, gestalten sich die Ermittlungen jedoch bis heute schwierig.

Sendungsinfos

Regie: Ixchel Delaporte, Remi Benichou Stereo
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