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ARTE So.. 12.01.
Doku

Blast the Past

Demonstranten fordern ?Frieden in Algerien?. MDR
Frantz Fanon (li.) und Charles de Gaulle (re.) vor algerischen Kämpfern MDR

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Kolonialismus - Das Erbe des Algerienkrieges

Geschichte D 2024, 22′

Kurzbeschreibung

Frankreich oder seine einstige Kolonie Algerien - wer trägt die Verantwortung dafür, dass die bilateralen Beziehungen bis heute durch Kolonialzeit und Unabhängigkeitskrieg belastet sind? Frankreich weigere sich, so eine Haltung, zu seiner Verantwortung zu stehen. Auf der anderen Seite gibt es Stimmen, denen zufolge Algerien die Vergangenheit instrumentalisiert, um von innenpolitischen Problemen abzulenken. "Blast the Past" konfrontiert die Narrative und zeigt anhand von eindrucksvollem Archivmaterial, wie sich beide Argumentationen durch die Geschichte ziehen.

Inhalt

Die Beziehungen zwischen Frankreich und Algerien sind bis heute durch die Kolonialzeit und den Algerienkrieg (1954 - 1962) belastet. Frankreich hat sich bisher nicht offiziell für die Verbrechen entschuldigt. Kritiker fordern eine umfassende Aufarbeitung, denn der Algerienkrieg war geprägt von Gewalt und Unterdrückung. Frankreichs Weigerung wird als Hindernis für eine echte Versöhnung gesehen. Dies beschrieb auch Frantz Fanon (1925 - 1961), ein bedeutender Theoretiker des antikolonialen Widerstands. In seinen Werken analysiert er, wie der Kolonialismus tiefe psychologische und gesellschaftliche Wunden riss. Charles de Gaulle (1890 - 1970), der während des Algerienkriegs französischer Präsident wurde, erkannte, dass Algeriens Unabhängigkeit unausweichlich war. Er verhandelte das Abkommen von Évian, das 1962 Algerien zur Unabhängigkeit führte. Allerdings wurde die Kolonialvergangenheit nie vollständig aufgearbeitet. De Gaulles Entscheidung war eher pragmatisch und ließ die Frage nach einer offiziellen Entschuldigung offen. Heute gibt es Stimmen, die Algerien vorwerfen, die Vergangenheit zu instrumentalisieren. Die algerische Regierung nutze die Kolonialzeit, um von den eigenen innenpolitischen Problemen abzulenken und den nationalen Zusammenhalt zu stärken. Kritiker sagen, Algerien verhindere so eine Entspannung der Beziehungen zu Frankreich, was auch den Fortschritt in wirtschaftlichen und diplomatischen Bereichen hemme. "Blast the Past" konfrontiert die Narrative und zeigt anhand von eindrucksvollem Archivmaterial, wie sich beide Argumentationen durch die Geschichte ziehen.

Sendungsinfos

Regie: Felicitas Sonvilla Untertitel, Stereo
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