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ARTE So.. 23.02.
Doku
Heute kennen wir sie vor allem als Accessoire des ""Indianers"", ein postkoloniales Klischee. Doch was verbirgt sich genau hinter dem Phänomen der Friedenspfeife? ARTE France
Patrick Boucheron geht in dieser Folge der Frage nach, was eigentlich hinter unserer Vorstellung der amerindianischen Friedenspfeife steckt. ARTE France
Yann Lignereux ist Historiker und forscht zu den Bilderwelten alter Königreiche. Mit ihm wird die alte Geschichte dieses ambivalenten Gegenstands, der Friedenspfeife, auf eine neue Weise erzählt. ARTE France
Um das Jahr 1598 gehen die Franzosen in Nordamerika wieder auf Entdeckungsreise und begegnen dort indigenen Völkern, die am Ufer des Sankt-Lorenz-Stroms leben. ARTE France

Geschichte schreiben

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Die Friedenspfeife - Zwischen Konflikt und Versöhnung

  • F 2020
  • 17'
Geschichte "Geschichte schreiben" ist das erste von Historikern und Historikerinnen moderierte Geschichtsmagazin. Im Mittelpunkt der von dem französischen Mittelalter- und Renaissancespezialisten Patrick Boucheron präsentierten Sendung steht die Frage: Was hat uns Geschichte heute zu sagen? Jede Woche stellt ein Gast einen Gegenstand und seine Geschichte vor. Dabei kann alles geschichtsträchtig sein: seriengefertigte Objekte, Einzelstücke, Kultgegenstände, Werkstoffe oder Schriftdokumente. Die verwendeten Archivaufnahmen werden in kreative grafische Animationen eingebettet und pädagogisch aufbereitet. In einer regelmäßigen Kolumne schlägt die französische YouTuberin Manon Bril die Brücke zwischen Geschichte und Digitalzeitalter.

Inhalt

"Die Friedenspfeife rauchen" - diese Redewendung wurde vom französischen Dichter und Philosoph Voltaire im 18. Jahrhundert in Frankreich populär gemacht. Noch heute wird diese Formulierung häufig verwendet, vor allem im politischen Journalismus. Die Friedenspfeife ist von einer ambivalenten Geschichte geprägt: Sie ist typisch amerindianisch, ohne jedoch einen Namen aus der amerindianischen Sprache zu tragen. Entdeckt wurde sie von französischen und britischen Kolonisten, die im 17. Jahrhundert in Kontakt mit der indigenen Bevölkerung kamen. Amerindianer gingen anschließend an Bord französischer Schiffe und brachten die Friedenspfeife auf die andere Seite des Atlantiks, wo sie schnell populär wurde. Durch die Kolonisten gewann die Friedenspfeife also an Bekanntheit, doch das Objekt gehörte bereits seit vielen Generationen zum festen Bestandteil der amerindianischen Diplomatie. So war sie in keiner Weise für alltägliche Handlungen gedacht, sondern galt als Symbol des Bündnisses, der Begegnung und des Austauschs bei diplomatischen Anlässen. Heute kennen wir die Friedenspfeife vor allem als Accessoire des "guten Wilden", als Inventar jenes postkolonialen Klischees des "Indianers". Doch was verbirgt sich genau hinter dem Phänomen der Friedenspfeife, dem Objekt, das in der westlichen Kultur vor allem als Requisite in Westernfilmen bekannt zu sein scheint? In dieser Folge von "Geschichte schreiben" wird diesen Fragen auf den Grund gegangen, um der Friedenspfeife einen Teil ihres ursprünglichen Sinns wiederzugeben. Im Kontext mit der Kolonialisierung wird die Entwicklung des Rituals der Friedenspfeife dargelegt und ihre spirituelle Bedeutung erklärt.

Sendungsinfos

Regie: Tamara Erde Stereo
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