ARTE
ARTE So.. 20.10.
Film

Hugo Cabret

Isabelle (Chloë Grace Moretz) und Hugo (Asa Butterfield) wollen das Rätsel um den Automatenmenschen lösen. ARD
Hugo Cabret (Asa Butterfield, li.) hat schöne Erinnerungen an seinen Vater (Jude Law, Mi.), der Uhrmacher war, - etwa, wie der Vater einen Automatenmenschen repariert, den er später an Hugo vererbte. ARD
Waisenjunge Hugo (Asa Butterfield) lebt in einem Pariser Bahnhof und kümmert sich dort um die Wartung und Pflege der Uhren. ARD
Waisenjunge Hugo Cabret (Asa Butterfield) lebt in den 1930er Jahren in einem Pariser Bahnhof, wo er sich heimlich um die Uhren kümmert. ARD
Wenn Bahnhofsaufseher Gustave (Sacha Baron Cohen, li.) ihn mal wieder kritisch beäugt und verfolgt, nutzt Hugo (Asa Butterfield, re.) alle ihm zur Verfügung stehenden Verstecke. ARD

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Abenteuerfilm GB, USA 2011, 118′ - mit Ben Kingsley, Asa Butterfield, Chloë Grace Moretz, Ray Winstone, Christopher Lee, Emily Mortimer, Jude Law

Kurzbeschreibung

Auf dem gleichnamigen Kinderbuchklassiker basierendes Fantasy-Abenteuer von Oscar-Preisträger Martin Scorsese: Seine Romanverfilmung ist eine Hommage an den französischen Filmpionier Georges Méliès und wartet mit Schauspielstars wie Ben Kingsley, Sascha Baron Cohen und Jude Law auf.

Inhalt

1931, unter den Dächern von Paris: Der 12-jährige Waisenjunge Hugo lebt alleine in den Gemäuern eines gigantischen Pariser Bahnhofs. Seit sein Vater, ein talentierter Uhrenmacher, bei einem Brand ums Leben gekommen ist, versteckt sich Hugo auf dem Dachboden hinter einer großen Bahnhofsuhr. Statt zur Schule zu gehen, muss er die Arbeit seines Onkels übernehmen und die Bahnhofsuhren in Schuss halten.

Bei seinem täglichen Kontrollweg durch die großen Hallen muss sich Hugo vor dem strengen Stationsvorsteher in Acht nehmen, der keine Chance auslässt, seinem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Hugos einzige Erinnerungsstücke an seinen Vater sind ein rätselhaftes Notizbuch und ein kaputter Roboter, den Hugos Vater vor seinem Tod in seiner Uhrmacherwerkstatt zu reparieren versuchte.

So lebt Hugo zwischen tickenden Uhren und mysteriösen Notizen – bis er eines Tages die neugierige Isabelle trifft: Sie besitzt einen Schlüssel, der den Roboter zum Leben erwecken kann. Mit Hilfe von Isabelle und ihrem mysteriösen Onkel, dem legendären Filmpionier Georges Méliès, kommt Hugo einem außergewöhnlichen Geheimnis auf die Spur, das sein Leben auf magische Weise verändert…

Hintergrund

Der 1942 in New York City geborene Martin Scorsese begann als Indie-Regisseur und ist heute ein lebendiges Denkmal; fast alle seine Werke sind Kultfilme. Scorsese geht aber auch mit der Zeit, erneuert seine Filmsprache und überrascht. "Hugo Cabret" wurde insgesamt mit fünf Oscars ausgezeichnet, unter anderem für die beste Kamera und die besten visuellen Effekte: "Eine visuell atemberaubende Hommage an die Magie des Kinos, die mittels Setdesign und Kameraarbeit eine ebenso beziehungsreiche wie bezaubernde Bildwelt eröffnet. Aus dem Facettenreichtum und der Materialfülle der Buchvorlage entsteht eine mitunter etwas 'gedrängte' Filmdramaturgie, was die pure visuelle Schönheit aber jederzeit ausgleicht."

Kritik

Großes Kino

Martin Scorsese war bisher nicht unbedingt für die Inszenierung familientauglicher Filmkost bekannt; dass er sich mit "Hugo Cabret" der Adaption eines amerikanischen Jugendbuchbestsellers angenommen hat, stimmte also zunächst so manchen Cineasten skeptisch. Scorsese wäre allerdings nicht Scorsese, hätte er aus Brian Selznicks Geschichte ein konventionelles Fantasy-Abenteuer gemacht – und so ist "Hugo Cabret", trotz kindlicher Hauptdarsteller und einer märchenhaften Handlung, letztlich doch deutlich erwachsenentauglicher, als vielleicht vermutet.

Ihre wahren Qualitäten offenbart die Romanverfilmung der nicht mehr ganz jungen Zielgruppe allerdings erst nach und nach: Denn "Hugo Cabret" beginnt zunächst in bester Charles Dickens-Manier als Geschichte eines einsamen Waisenjungen und fordert dem erwachsenen Publikum auch aufgrund des anfangs recht gemächlichen Tempos einiges an Geduld ab. Wer am Ball bleibt, wird allerdings belohnt – mit einer leidenschaftlichen und wahrhaft fantastischen Liebeserklärung an die Magie des Kinos, die sich vor allem auf visueller Ebene äußerst eindrucksvoll manifestiert.

Mit seiner Reise zu den Anfängen des Kinos verbeugt sich Scorsese nicht nur vor dem lange in Vergessenheit geratenen Filmpionier Georges Méliès, sondern erweist auch den Gebrüdern Lumière und der Filmgeschichte im Allgemeinen seine Referenz. Das wiederum dürfte "Hugo Cabret" gerade jungen Zuschauern schwer zugänglich machen, zumal hier eine differenzierte Story und Figurenzeichnung eindeutig nicht Priorität hatten – insgesamt ist Scorseses Inszenierung sehr ausufernd, teils fast überladen und kann keine geradlinige Erzählstruktur vorweisen.

Dass das Fantasy-Abenteuer einen dennoch vollkommen in seinen Bann zieht, ist zum einen den perfekt besetzten Darstellern, zum anderen den grandiosen Bildern zu verdanken: Neben der brillanten Kameraarbeit, der opulenten Ausstattung und den magischen Sets sind es vor allem die exzellenten Effekte, die beeindrucken: Scorsese weiß diese in "Hugo Cabret" auf virtuose Weise einzusetzen und sorgt somit für ein Filmerlebnis, das den Zuschauer auf allen Ebenen anspricht. Für das Kind im Erwachsenen wahrhaft großes Kino!

Sendungsinfos

Darsteller: Ben Kingsley, Asa Butterfield, Chloë Grace Moretz, Ray Winstone, Christopher Lee, Emily Mortimer, Jude Law, Sacha Baron Cohen Regie: Martin Scorsese Drehbuch: John Logan Musik: Howard Shore Kamera: Robert Richardson Produzent: Graham King, Tim Headington, Martin Scorsese, Johnny Depp Untertitel, Hörfilm, Stereo
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