ARTE
ARTE Mi.. 22.01.
Doku
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Literarischer Tabubruch: Die Dokumentation befasst sich mit dem Skandal, den Jonathan Littell mit seinem gewagten Werk verursachte. ARTE F
In einer Kombination aus Lebenserinnerungen des fiktiven SS-Offiziers Maximilian Aue und realen Ereignissen des Holocausts schildert Jonathan Littells Roman ?Die Wohlgesinnten? ungeschönt das Grauen dieser Zeit. ARTE F
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Im Kopf eines Nazis - "Die Wohlgesinnten" von Jonathan Littell

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

  • F 2023
  • 56'
Dokumentation Im Jahr 2006 erschien der Tatsachenroman "Die Wohlgesinnten" von Jonathan Littell. Es handelt sich um die fiktiven Lebenserinnerungen eines SS-Offiziers und somit um eine ungeschönte Schilderung der brutalen NS-Vernichtungsmaschine aus der Täterperspektive. Die Dokumentation befasst sich über den Skandal des literarischen Tabubruchs hinaus mit der Rezeptionsgeschichte dieses Romans, der einen empfindlichen Nerv der Erinnerungskultur traf.

Inhalt

Der 2006 erschienene Roman "Die Wohlgesinnten" von Jonathan Littell erzählt die Lebenserinnerungen des fiktiven SS-Offiziers Maximilian Aue, der im Zweiten Weltkrieg Teil der NS-Vernichtungsmaschine war. Das Werk markierte insofern einen literarischen Tabubruch, als es auf mehr als tausend Seiten ungeschönt und brutal das Nazi-Grauen aus der Täterperspektive schildert. Die fiktive Biografie wird dabei mit gründlich recherchierten realen Ereignissen und Personen des Holocaust verbunden. Provokant, abstoßend, skandalös - "Die Wohlgesinnten" ist all das, aber tatsächlich noch viel mehr. Das Werk des 1967 geborenen französischen Schriftstellers amerikanischer Herkunft wurde in Frankreich mit den begehrten Literaturpreisen Prix Goncourt und Grand Prix de l'Académie française ausgezeichnet und sorgte sofort nach seiner Veröffentlichung für Polemik: Die einen empörten sich über den "pornografischen" Aspekt der Erzählung, die anderen lobten das literarische Genie und die Tatsache, dass endlich ein Autor die Courage aufbrachte, den Holocaust aus einer Warte zu behandeln, an die sich noch kein Historiker herangetraut hatte. "Im Kopf eines Nazis - Die Wohlgesinnten von Jonathan Littell" nimmt die gespaltene Rezeption des Buchs zum Anlass, wesentliche Fragen zu beleuchten: Wie spricht man heute, nach unzähligen Büchern, Filmen und Erzählungen und dem Tod der letzten Zeitzeugen, über die Nazi-Barbarei? Wo liegen die Grenzen der Kunst im Allgemeinen und der Literatur im Besonderen, wenn es um den Holocaust geht? Mit Hilfe von Archivmaterial, Begehungen der Schauplätze der Judenvernichtung, Auszügen aus dem Buch und Gesprächen mit renommierten Historikern, Schriftstellern und Publizisten zeichnet der Film die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte dieses Ausnahmewerks nach, das das Konzept der Menschlichkeit hinterfragt und einen empfindlichen Nerv der Erinnerungskultur traf.

Sendungsinfos

Regie: Jean-Christophe Klotz Stereo
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