ARTE
ARTE Mo.. 06.01.
Doku

Kongo: Im Reich der Stille

Seit 1996 ist der Kongo Schauplatz blutiger internationaler Konflikte, von Kriegen um Macht und Geld, um sich den Reichtum des Landes anzueignen. Die Täter dieser Verbrechen sind zahllos. ARTE
Die Zentralregierung mobilisiert Polizisten aus anderen Provinzen, um sie nach Kasaï zu schicken. Schwer bewaffnete Truppen durchstreifen das Land und terrorisieren die Bevölkerung mit dem Ziel, die Rebellion niederzuschlagen. ARTE
Viele Gesichter sind Filmemacher Thierry Michel während seiner Reisen im Kongo in Erinnerung geblieben. Gesichter, die ihn bitten, ihren Schrei und ihren Hunger nach Gerechtigkeit in die Welt zu tragen. ARTE
In Kinshasa gehen Menschen auf die Straße, um das Hauptquartier von MONUSCO anzugreifen, der erfolglosen UN-Friedensmission. Ein Ausdruck der Hilflosigkeit und des Unverständnisses der Kongolesen ARTE
?Mein Land gehört zu den reichsten weltweit und dennoch gehört mein Volk zu den ärmsten weit und breit?, sagte Denis Mukwege am 10. Dezember 2018 in Oslo anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises. ARTE
Fast alle Nachbarländer des Kongo versuchen vor allem, Bodenschätze zu plündern. Und wie immer ist die Zivilbevölkerung das erste Opfer von Söldnerarmeen. ARTE
Massengräber zeugen von den zahlreiche Opfern, die der Krieg in Kisangani gefordert hat. ARTE
Angesichts der Gleichgültigkeit der Welt begibt sich Thierry Michel nach Genf, um bei den Vereinten Nationen über Menschenrechtsverletzungen auszusagen. ARTE

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Dokumentarfilm B 2021, 110′

Kurzbeschreibung

Seit 25 Jahren ist die Demokratische Republik Kongo von einem Krieg zerrissen, dem die Medien und die internationale Gemeinschaft kaum Beachtung schenken. Es werden Hunderttausende, ja sogar Millionen von Opfern gezählt. Die Urheber dieser Verbrechen sind neben Rebellenbewegungen auch die kongolesischen Regierungstruppen, die Armeen der Nachbarländer und viele andere Beteiligte. Alle scheinen in einer Spirale der Gewalt gefangen. In den Auseinandersetzungen geht es um Macht, um Geld und den Zugriff auf die wertvollen Bodenschätze des Landes - völlig straffrei und im Schutze der allgemeinen Gleichgültigkeit.

Inhalt

Der belgische Filmregisseur Thierry Michel ist seit mehr als 30 Jahren mit der Kamera im Kongo unterwegs; er wurde Zeuge der Kämpfe und Leiden, aber auch der Hoffnungen des kongolesischen Volkes. In seinem Dokumentarfilm "Kongo: Im Reich der Stille" (2021) verdeutlicht die Rede des Arztes und Friedensnobelpreisträgers Denis Mukwege die Geschichte der unerbittlichen Gewalt, die den Kongo seit mehr als 25 Jahren zerstört. Der kompromisslose Film verschont keinen der Akteure des Dramas, weder die kongolesischen Machthaber noch die Nachbarländer oder die internationalen Institutionen. Er stützt sich auf den UN Mapping Report, der die zwischen März 1993 und Juni 2003 im Kongo begangenen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit erfasst. Der Kartierungsbericht sorgte für Unbehagen und wurde geheim gehalten. "Kongo: Im Reich der Stille" zeichnet das kontrastreiche Bild eines Landes zwischen Empörung und Solidarität. Schonungslos spricht sich der Film für die Aufarbeitung der Geschichte und gegen das Vergessen aus. Und er will dazu beitragen, dass der jahrzehntelangen Straffreiheit ein Ende gesetzt wird.

Sendungsinfos

Regie: Thierry Michel Stereo
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