ARTE
Mi.. 19.02.
Doku
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TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.
Frankfurt: Leben im jüdischen Altersheim
- D 2025
- 35'
Reportagereihe
Das Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main ist das größte jüdische Alten- und Pflegeheim in Deutschland. Hier wohnen noch Menschen, die den Holocaust überlebten und dennoch entschieden haben, im Land der Täter alt zu werden. Auch 20 ukrainische Senioren, die aufgrund des russischen Angriffs ihre Heimat verlassen mussten, konnten im Heim eine Zuflucht finden.
Inhalt
Im jüdischen Altenzentrum in Frankfurt am Main treffen bewegte Lebensgeschichten aufeinander: von Flucht, Überleben und dem Wunsch nach würdevollem Altern. Im Altenheim finden heute mehr als 170 Menschen ein Zuhause. Rund drei Viertel von ihnen sind jüdischen Glaubens.
Hinzu kommt die Tagespflege, die auch Seniorinnen und Senioren von außerhalb offensteht. Sie bietet soziale Kontakte, Aktivitäten und Momente der Lebensfreude. Die 92-jährige Eva Szepesi, geboren in Budapest, überlebte als Kind Auschwitz und verlor ihre gesamte Familie. Heute erzählt sie in Schulen von ihrer Geschichte. Trotz ihrer traumatischen Erlebnisse wohnt sie seit Jahrzehnten in Frankfurt und besucht das Heim nun wöchentlich in Tagespflege. "Ich wollte gar nicht nach Deutschland kommen", sagt sie. Wie ihr geht es vielen Bewohnerinnen und Bewohnern mit Fluchtgeschichte, die das Schicksal hierher führte. Auch Geflüchtete aus der Ukraine, wie Bella Kiselova und ihre Tochter Marina, haben hier Schutz gefunden.
Heute ist das Heim zu einer interkulturellen Gemeinschaft gewachsen, geprägt von vielen Nationalitäten und auch nichtjüdischen Mitarbeitenden. Ein Ort, der Sicherheit bietet, in Zeiten, in denen Antisemitismus weltweit wieder zunimmt. Die Gemeinschaft gibt Halt: durch Pflegen der Traditionen, Feste, den wöchentlichen Sabbat oder gemeinsames Gedenken.
Die Reportage begleitet jüdische und geflüchtete Menschen einfühlsam im Heim-Alltag und zeichnet ein Bild von einem Ort, der geprägt ist von Schmerz, Hoffnung, und auch Humor und Lebensfreude.
Hintergrund
Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht Re: in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar. Von montags bis freitags um 19.40 Uhr und jederzeit im Netz.