ARTE
ARTE Do.. 23.01.
Doku
Der Erfinder: Künstler Gunter Demnig (li.) bei einer Verlegung im Gespräch mit dem Organisator der Stolpersteine in Frankfurt am Main, Martin Dill (re.) WDR
Jeder einzelne Stolperstein wird von Hand gefertigt, jeder Buchstabe einzeln eingeschlagen. WDR
Mehr als 100.000 Stolpersteine liegen europaweit verteilt. Auch in Frankreich, wie hier in Obernai im Elsass WDR
Die Stolpersteine gehören in vielen Städten Deutschlands längst zum Straßenbild. In Berlin liegen mehr als 10.000 von ihnen. WDR
Zwei Steine erinnern an zwei Menschen, die früher hier gewohnt haben. Das Haus selbst gibt es nicht mehr. WDR
Das Putzen der Steine ist für viele Menschen zu einem wichtigen Ritual geworden. Nachbarn oder Angehörige pflegen die Steine und erhalten damit die Erinnerung. WDR

Stolpersteine

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Gegen das Vergessen

  • D 2024
  • 53'
Dokumentation Mehr als 100.000 Stolpersteine erinnern in über 30 Ländern Europas an Menschen, deren Leben durch den Nationalsozialismus zerstört wurde. Es ist das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Das Projekt, das in den 90er Jahren von dem Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen wurde, wächst stetig. Auf der ganzen Welt recherchieren engagierte Menschen für neue Stolpersteine. Die Dokumentation erzählt von den persönlichen Geschichten hinter den Steinen, von den Herausforderungen unserer Erinnerungskultur, aber auch von den Widerständen gegen die Verlegungen, etwa in München und Paris.

Inhalt

"Hier wohnte" - so beginnen die Schriftzüge auf den meisten Stolpersteinen. Es folgen ein Name und die Eckdaten eines Lebens. Der Künstler Gunter Demnig, der das Projekt ins Leben gerufen hat, verlegte in den 90er Jahren die ersten Stolpersteine in Deutschland, um an die Deportation und Ermordung der Sinti und Roma zu erinnern. So ist ein Mahnmal für alle Opfergruppen des Nationalsozialismus entstanden - getragen vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Sie recherchieren die Geschichte der ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner ihrer Nachbarschaft. Inzwischen kommen viele Anfragen aus der ganzen Welt. Die Dokumentation verwebt die Geschichten hinter einzelnen Steinen mit der Geschichte des Projekts selbst - wie die Steine über die Jahre zu einem europäischen Netzwerk der Erinnerung gewachsen sind und wie sie Angehörigen, Freiwilligen und Passanten helfen, eine emotionale Verbindung zu den Opfern herzustellen und aufrechtzuerhalten. In Interviews und emotionalen Erzählungen werden die Bedeutung des Projekts für die jüngere Generation und die Herausforderungen der Erinnerung an den Holocaust und die nationalsozialistischen Verbrechen sichtbar. Das Projekt stößt aber auch auf Widerstände: In München, Paris und anderen Städten wehren sich Anwohner und Verwaltungen gegen die Verlegung der Stolpersteine. Die Dokumentation sensibilisiert für Fragen der Erinnerungskultur und fordert eine intensivere Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit und den Opfern, deren Schicksale durch die Stolpersteine lebendig bleiben.

Sendungsinfos

Regie: Marius Möller Stereo
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