ARTE
ARTE Sa.. 12.10.
Doku

Thorin - Der letzte Neandertaler

In den Kolonien entsteht eine moderne Plantagenwirtschaft: Der Anbau von Zuckerrohr, Kaffee, Kakao und Baumwolle ist hoch profitabel und erhöht die Nachfrage nach Sklaven. BR
Menschliches Kapital: Der Sklavenhandel lässt einen riesigen Wirtschaftsbereich entstehen. Händler, Transportunternehmen, Banken und Versicherungen werden damit reich. BR
Abgeschafft, aber nicht überwunden. Mit dem offiziellen Ende der Sklaverei im 19. Jahrhundert beginnt ein bis heute andauernder Kampf gegen die Folgen der Versklavung. BR
Die Archäologen Laure Metz und Ludovic Slimak bei Ausgrabungen in der Grotte Mandrin: Ihr Team fand heraus, dass die Grotte abwechselnd von Neandertalern und Homo sapiens besiedelt wurde. ARTE F
In der Grotte Mandrin wurde der erste Neandertaler in Frankreich seit einem halben Jahrhundert ausgegraben: Thorin gehörte einer der letzten Neandertaler-Linien an. (animierte Darstellung) ARTE F
Kalzit-Fragment aus der Grotte Mandrin: Der Archäologe Ludovic Slimak entdeckte hier Fossilien und Feuersteine, die beweisen, dass Neandertaler die Höhle über 80.000 Jahre lang bewohnten. ARTE F
Die Archäologin Laure Metz zeigt eine Pfeilspitze, die in der Grotte Mandrin gefunden wurde und als Jagdwerkzeug diente. ARTE F

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Dokumentation F 2024, 53′

Kurzbeschreibung

Die Grotte Mandrin im Rhône-Tal ist eine faszinierende Ausgrabungsstätte. Der Archäologe Ludovic Slimak entdeckte hier Fossilien und Feuersteine, die beweisen, dass Neandertaler die Höhle über 80.000 Jahre lang bewohnten. Die Funde erlauben Rückschlüsse auf die Ankunft der ersten Vertreter des Homo sapiens im heutigen Westeuropa vor circa 54.000 Jahren und zeugen sogar von einem Zusammentreffen der beiden Menschenformen. Zudem wurde in der Höhle der erste Neandertaler in Frankreich seit einem halben Jahrhundert ausgegraben: Er gehörte einer der letzten Neandertaler-Linien an und bekam den Namen Thorin.

Inhalt

Bevor die Neandertaler vom Erdboden verschwanden, lebten sie für eine Dauer von rund 300.000 Jahren auf dem eurasischen Kontinent. Erst seit der Arbeit des Teams um Ludovic Slimak weiß man, dass Neandertaler auch in Südfrankreich lebten und hier wahrscheinlich sogar einige Jahrtausende mit Vertretern des anatomisch modernen Menschen zusammenlebten. In der Grotte Mandrin sind archäologische Fundstücke außergewöhnlich gut erhalten. Ausgrabungen beweisen, dass Menschen die Höhle rund 80.000 Jahre lang bewohnten. Die neue Forschungsmethode der Rußpartikelanalyse erlaubt eine präzise Aussage darüber, wie lange die Höhle bewohnt wurde. Zudem wurden in einer Ausgrabungsschicht, die 54.000 Jahre zurückgeht, ungewöhnliche Vertiefungen gefunden. Sie zeigen, dass die ersten Vertreter des Homo sapiens, die sich in der Höhle niederließen, mit Pfeil und Bogen jagten - und das 40.000 Jahre vor der bisher angenommenen Erfindung dieser Jagdmethode. 2015 wurde eine neue Entdeckung gemacht: In einer Schicht, die auf circa 10.000 Jahre nach der Ankunft des anatomisch modernen Menschen zurückgeht, wurden die fossilen Überreste eines Neandertalers gefunden. Sie zeigen, dass der Neandertaler in die Grotte Mandrin zurückgekehrt sein muss. Zunächst wurde seine DNA einer alten Neandertaler-Linie zugewiesen. Über einen Verwandten wurde dann aber eine neuere Abstammungslinie der Art in Südeuropa gefunden. Seither kann bei den späten Neandertalern von einem mediterranen Zweig gesprochen werden. Die Geschichte des Aufeinandertreffens zweier Arten der Gattung Mensch im Rhône-Tal ist ein archäologischer Thriller.

Sendungsinfos

Regie: Pascal Cuissot Stereo
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