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BR Mi.. 01.01.
Film

Der Hauptmann von Köpenick

Der Schuster Wilhelm Voigt (Heinz Rühmann, rechts) hat vor, ein ehrlicher Mensch zu werden, aber überall, wo er sich bewirbt, fragt man ihn, beginnend mit den Worten: "Haben Sie gedient?" nach seinem Vorleben und weist ihn ab. Rechts: Kallenberg (Wolfgang Neuss). Bayerischer Rundfunk
Voigt (Heinz Rühmann, rechts sitzend) gibt die ganze Geschichte vor dem Polizeipräsidenten unter allgemeiner Erheiterung aller Anwesenden zum Besten. Bayerischer Rundfunk
Weil der Schuster Wilhelm Voigt (Heinz Rühmann, rechts) in ein Potsdamer Polizeirevier eingebrochen ist, um sich selbst einen amtlichen Pass auszustellen, wird er zu zehn Jahren Zuchthaus in Sonnenburg verurteilt. Dort wird er in militärischem Gehabe ausgebildet. Bayerischer Rundfunk
Bei einem Trödler erwirbt Wilhelm Voigt (Heinz Rühmann) eine gebrauchte Hauptmannsuniform. Nachdem er sie angezogen hat, erscheint er mit einem Schlag als anderer Mensch, denn alle erweisen dem uniformierten Hauptmann höchsten Respekt. Bayerischer Rundfunk
Voigt (Heinz Rühmann) nutzt die Autorität, die seine Uniform ihm verleiht, um mit einigen auf der Straße angetroffenen Soldaten das Rathaus von Köpenick zu besetzen. Bayerischer Rundfunk
Der Schuster Wilhelm Voigt (Heinz Rühmann, rechts) wird nach 15 Jahren Haft, zu der er wegen verschiedener Betrügereien verurteilt worden war, aus dem Strafgefängnis Berlin-Plötzensee entlassen und hat eigentlich vor, ein ehrlicher Mensch zu werden. Bayerischer Rundfunk
In der Gefängnisbibliothek entdeckt der Schuster Wilhelm Voigt (Heinz Rühmann, 2. von links) die preußische Felddienstordnung und lernt sie auswendig. Bayerischer Rundfunk
Zu seiner großen Enttäuschung erfährt Voigt (Heinz Rühmann), dass es nicht möglich ist, sich im Rathaus Köpenick einen Pass zu beschaffen, also beschlagnahmt er wenigstens die Stadtkasse. Bayerischer Rundfunk
Voigt (Heinz Rühmann) nutzt die Autorität, die seine Uniform ihm verleiht, um mit einigen auf der Straße angetroffenen Soldaten das Rathaus von Köpenick zu besetzen und den Bürgermeister zu verhaften. Bayerischer Rundfunk
Voigt (Heinz Rühmann) nutzt die Autorität, die seine Uniform ihm verleiht, um mit einigen auf der Straße angetroffenen Soldaten das Rathaus von Köpenick zu besetzen. Bayerischer Rundfunk

Tragikomödie D 1956, 88′ - mit Heinz Rühmann, Hannelore Schroth, Martin Held, Ilse Fürstenberg, Willy A. Kleinau, Leonard Steckel, Walter Giller

Kurzbeschreibung

Klassiker von Helmut Kräutner mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle. Nach mehr als 20 Jahren wird der Schuster Wilhelm Voigt aus dem Gefängnis entlassen. Doch seine Versuche, ein rechtschaffenes Leben zu führen, scheitern an der preußischen Bürokratie und der Obrigkeitshörigkeit seiner Mitmenschen. Ohne Ausweispapiere erhält Voigt keine Arbeit, und ohne Arbeit erhält er nicht die benötigten Papiere. Da greift er zu einer gewagten List, mit der er in die Geschichtsbücher eingehen wird.

Inhalt

Berlin, um 1900: Wilhelm Voigt hat viele Jahre seines Lebens hinter Zuchthausmauern verbracht. Wegen Posturkundenfälschung brummte man ihm schon als jungem Mann 15 Jahre Haft auf. Nach seiner Entlassung versucht er, als Schuhmacher eine neue Existenz zu gründen. Doch Voigt gerät in einen bürokratischen Teufelskreis: Ohne Papiere erhält er keine Arbeit, und ohne Arbeitsnachweis keine Papiere. Am liebsten würde er Deutschland verlassen, doch hierzu braucht er einen Pass. Voigt versucht, sich diesen durch einen Einbruch in ein Potsdamer Polizeirevier zu beschaffen, wird jedoch gefasst und wandert abermals ins Zuchthaus. Nach seiner Entlassung besorgt er sich bei einem Trödelhändler eine Offiziersuniform. Als vermeintlicher preußischer Hauptmann stellt Voigt eine Handvoll Soldaten unter sein Kommando und beschließt, sich die fehlenden Ausweispapiere selbst zu beschaffen: Mittels seiner neuen Befehlsgewalt besetzt er das Rathaus von Köpenick und erklärt Bürgermeister Obermüller und seine Mitarbeiter kurzerhand für verhaftet. Als er erfährt, dass es auch hier keine Pässe gibt, beschlagnahmt er stattdessen die Stadtkasse und setzt sich ab. Tags darauf lacht ganz Berlin über den Coup des "Hauptmanns von Köpenick".

Hintergrund

Helmut Käutners Klassiker beruht auf einer wahren Begebenheit. Tatsächlich kleidete sich der Schuhmacher Wilhelm Voigt 1906 in eine alte Hauptmannsuniform, nahm auf der Straße einige Soldaten unter seine Befehlsgewalt und besetzte das Rathaus von Köpenick. Voigts bald sprichwörtliche "Köpenickiade" machte augenfällig, was man mit einer Offiziersuniform im wilhelminischen Preußen erreichen konnte. Über diesen Vorfall schrieb Carl Zuckmayer Anfang der 1930er-Jahre sein Volksstück "Der Hauptmann von Köpenick", das er satirisch "Ein deutsches Märchen" nannte: Die Geschichte eines Mannes, der in die Ordnungsmaschine des Staates gerät und zu immer neuen Verfehlungen getrieben wird, bis er schließlich selber Staatsgewalt spielt. Wie wenig diese Geschichte von ihrer Wirkung eingebüßt hat, zeigt Helmut Käutners preisgekrönter Spielfilm aus dem Jahre 1956 mit Heinz Rühmann in der Paraderolle des Schuhmachers Voigt.

Kritik

"Eine hervorragend gespielte Tragikomödie, aufgehellt durch komische Momente und warmen Humor, dicht in Milieuzeichnung und Atmosphäre. Eine satirische Lektion über die Allgewalt der Uniform in Preußen, die eine Weltanschauung ad absurdum führt."

Sendungsinfos

Darsteller: Heinz Rühmann, Hannelore Schroth, Martin Held, Ilse Fürstenberg, Willy A. Kleinau, Leonard Steckel, Walter Giller, Erich Shellow, Wolfgang Neuss, Edith Hanke Regie: Helmut Käutner VPS: 01.01.2025 14:30, Untertitel, Hörfilm
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