NDR
NDR Mi.. 09.10.
Doku

Expeditionen ins Tierreich

Der Eurasische Luchs, Europas größte Katze, kehrt langsam wieder in die Wälder Mitteleuropas zurück. NDR/Doclights GmbH/Interspot Film/Franz Hafner
Die Wälder Sloweniens sind nicht nur Lebensraum für Luchse, Wölfe und Braunbären, sie dienen auch als Wanderroute vieler Tiere zwischen dem Balkan und Mitteleuropa. NDR/Doclights GmbH/Interspot Film/Franz Hafner
Die Autobahn ist normalerweise eine Todesfalle für Wildtiere, sind Wildtierbrücken die Retter? NDR/Doclights GmbH/Interspot Film/Franz Hafner
Eine Fischtreppe soll es Fischen ermöglichen, Wasserkraftwerken auszuweichen. NDR/Doclights GmbH/Interspot Film/Franz Hafner
Seit dem Jahr 2000 nimmt die Zahl der Wölfe in Deutschland stetig zu. NDR/Doclights GmbH/Interspot Film/Franz Hafner
Der Fischotter meidet in der Regel Unterführungen. Straßen wiederum sind Todesfallen für die Marder. Nun sollen ihm spezielle Otterbrücken helfen. NDR/Doclights GmbH/Interspot Film/Franz Hafner

Wilde Wanderer - Tiere auf Tour

Tiere 45′

Kurzbeschreibung

Natur kennt keine Grenzen und keinen Stillstand. Tiere erobern neue Lebensräume oder ziehen sich zurück, wenn es an einem Ort lebensbedrohlich wird. Die "wilden Wanderer" wechseln zwischen Sommer- und Winterquartieren, versuchen Dürre oder Kälte zu entkommen oder gehen auf Reise, um sich fortzupflanzen. Dafür nutzen sie seit Jahrtausenden bestimmte Routen. Neueste Erkenntnisse zeigen, wie wichtig der Austausch über solche Korridore für die biologische Vielfalt ist. Doch immer häufiger legt der Mensch ihnen unüberwindbare Hindernisse in den Weg.

Inhalt

Im Anthropozän ist der Mensch zum "Homo mobilis" geworden: Autobahnen, Eisenbahnen, Flug- und Schiffsverbindungen, Milliarden rastlos zurückgelegter Kilometer prägen nicht nur das Alltagsleben, sondern die gesamte Umwelt. Auch Wildtiere müssen mobil sein. Sie waren es immer schon, auch wenn weder Straßenkarte noch Navi ihre zahllosen Wanderrouten über Land, im Wasser und durch die Luft den Menschen vor Augen führen. Wem ist tatsächlich bewusst, dass Hirsche auch heutzutage noch von den Karpaten bis nach Österreich wandern? Dass Atlantiklachse sich zum Laichen ihren Weg von der Nordsee durch den Rhein Richtung Alpen bahnen? Und Wölfe alte Bergbaugebiete in der ostdeutschen Lausitz als Lebensraum entdeckt haben? Manche Tiere müssen wandern, oft Hunderte, sogar Tausende Kilometer sind sie auf Tour. Sie kennen keine Ländergrenzen. Ihre Wege führen von Winterquartieren zu Brut- und Laichplätzen, von Sommer- zu Winterweiden, von besetzten oder zerstörten Habitaten zu neuem Lebensraum. Indem Tiere wandern, frischen sie den Genpool ihrer Spezies auf und sichern so Europas Artenvielfalt. Über das uralte Wegenetz der Tiere hat der Mensch brachial ein neues gelegt, ist buchstäblich darüber gefahren: Agrarflächen, Siedlungen, Industriegebiete und Flusskraftwerke blockieren die natürlichen Wanderrouten. Der vielfach ausgezeichnete Naturfilmer Franz Hafner drehte für seinen Film an zahlreichen Orten in Europa: in der Hohen Tatra, in Ostdeutschland, im Nationalpark Donau-Auen oder auch in der ungarischen Puszta. Der Naturreichtum Mitteleuropas ist nach wie vor beeindruckend. Was sich während der Dreharbeiten auch gezeigt hat: Wildtiere entdecken von sich aus neue Korridore und darin liegende "Trittsteine", das sind z. B. ehemalige Bergbaugebiete, Truppenübungsplätze, Lost Places, von denen die Wildnis erstaunlich rasch Besitz ergreift. Überall dort, wo Menschen auf die Bedürfnisse der Wildtiere Rücksicht nehmen, indem etwa Grünbrücken und Fischtreppen gebaut werden, wird das Angebot meist schnell angenommen. Der Mensch muss die Tür nur einen Spalt offenlassen, buchstäblich Brücken bauen. Und Tiere werden dieses "Geschenk" dankbar annehmen. Ein Hoffnungsschimmer: für die Welt der Tiere und die der Menschen gleichermaßen.

Sendungsinfos

Regie: Franz Hafner Von: Franz Hafner Untertitel, Stereo
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