Küss den Frosch
Zeichentrickfilm USA 2009, 100′ - mit Deutscher Synchronsprecher:, Cassandra Steen, Roger Cicero, Thomas Amper, Marianne Rosenberg, Bill Ramsey, Robert Missler
Kurzbeschreibung
Disneys Rückkehr zur klassischen, handgezeichneten Animation erzählt ein ebenso abenteuerliches wie modernes Märchen: Die Geschichte der hübschen jungen Tiana, die von einem eigenen Restaurant träumt, wartet mit Prinzen, Fröschen, Voodoo-Zauber und einem singenden, swingenden Alligator auf.
Inhalt
Louisiana, im Süden der USA: Mitten in New Orleans, wo Jazz und Blues den Menschen im Blut liegen, Raddampfer auf dem Missippi fahren und Voodoo mehr als dunkle Zauberei ist, lebt die junge Tiana - ein hübsches Mädchen mit einem großen Traum: Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als ein eigenes Restaurant zu eröffnen.
Als Prinz Naveen in ihre Stadt kommt, ändert sich Tianas Welt vollkommen: Mit dem jazzbegeisterten Alligator Louis und mit Ray, einem Glühwürmchen mit Liebeskummer, begeben sich Tiana und Naveen auf eine abenteuerliche Reise. Doch Tiana weiß, dass weder Sternschnuppen noch verzauberte Frösche helfen können, ihren Traum zu verwirklichen.
Ihr Lebensziel zu erreichen, das geht nur mit harter Arbeit - vor allem, wenn man wie sie in den Sümpfen von New Orleans gelandet ist und dort auf viele schräge Gestalten trifft. In einer Geschichte voller unerwarteter Wendungen erkennt Tiana die Bedeutung ihrer Träume - und sie findet heraus, was sie wirklich braucht…
Kritik
Gelungenes Zeichentrick-Comeback
In vielerlei Hinsicht stellt Disneys Werk "Küss den Frosch" eine Rückkehr zu den eigenen Wurzeln dar: Zum einen ist dies der Besinnung auf die klassische, handgezeichnete Animation geschuldet, die in Zeiten computeranimierter 3D-Spektakel schon beinahe altmodisch wirkt, auf der anderen Seite aber natürlich mit dem Nostalgiebonus punkten kann - und das funktioniert, zumindest für jene Zuschauer, die mit Disneys Zeichentrickwerken aufgewachsen sind, ziemlich gut: Dank des klassischen Zeichenstils, der märchenhaften Bilderwelten und der bewährten Methode, ein traditionelles Märchen disneygerecht zu adaptieren, gelingt es den Machern tatsächlich, mit "Küss den Frosch" an die Magie alter Disney-Klassiker anzuknüpfen.
Eine besondere Stärke des Films liegt definitiv in den musikalischen Einlagen - denn anstatt chartkompatibler Mainstream-Komponisten wurde diesmal Musiker-Legende Randy Newman verpflichtet, dessen jazz- und blueslastiger Score den Film quasi im Alleingang trägt. In visueller Hinsicht zählen sicherlich jene Szenen, in denen Voodoo-Zauber und schwarze Magie thematisiert werden, zu den Höhepunkten der Inszenierung: Das kreative Potential dieser Bilder, die in ihrer bunt-abstrakten Machart an die ebenso unheimlichen wie faszinierenden Traumsequenzen erinnern, die der kleine Dumbo einst erlebte, lässt das Zuschauerherz höher schlagen - auch wenn manche dieser Szenen für kleinere Kinder zu furchteinflößend sein dürften.
Dass "Küss den Frosch" trotz der traditionellen Zugangsweise und des Hochhaltens klassischer Familienwerte durchaus in der Gegenwart verhaftet ist, macht übrigens schon der erste Auftritt der Protagonistin klar - denn erstmals hat Disney einen farbigen Charakter in den Mittelpunkt der Geschichte gestellt. Nach dem weißen Haus ist die afroamerikanische Heldenfigur also nun auch im Hollywoodfilm angekommen - und sorgt gemeinsam mit originellen Nebenfiguren in dieser ebenso tempo- wie fantasiereichen Inszenierung für äußerst unterhaltsame und mitreißende Filmunterhaltung.