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Doku

Geheimes Russland - Die Unterwelten von Samara

Betten für die Wachmannschaft im Zhukow Bunker. Die Wolga hat den Raum mehrfach überflutet. Elektrizität kommt vom darüberliegenden aktiven Militärhospital. ZDF/Maxim Tarasyugin
Tiefe Bunkeranlagen durchziehen die Unterwelt von Samara. Viele von ihnen sind noch unentdeckt. ZDF/Maxim Tarasyugin
Die Ruine der Munitionsfabrik liegt zwar mitten im Stadtgebiet von Samara, doch niemand hat bislang gewagt, das Gelände zu bebauen. Abgründe in bröckelnden Betondecken, verschüttete Korridore und einsturzgefährdete Produktionshallen verbergen sich unter der verwüsteten Oberfläche. Die Digger Petr un ZDF/Maxim Tarasyugin
Abstieg in den Zhukow Bunker, den größten bekannten Bunker von Samara. ZDF/Maxim Tarasyugin
Petr Yacubsen versucht, durch einen alten Bergwerksstollen in eine riesige Kühlkammer zu gelangen. Im II. Weltkrieg diente sie als Vorratsdepot für Samara. ZDF/Maxim Tarasyugin
Abstieg in den Zhukow Bunker, den größten bekannten Bunker von Samara. ZDF/Maxim Tarasyugin

Dokumentation D 2021, 45′

Inhalt

Im Zweiten Weltkrieg sollte die Industriestadt Samara Fluchtort für die Sowjet-Regierung werden. Es entstanden Bunkeranlagen, die bis heute nicht vollständig erforscht sind. Auch die Armeeführung, das diplomatische Korps und sogar das Bolschoi-Ballett sollten in der Ersatzhauptstadt unterkommen. Davon ist selbst in der Sowjetunion lange nichts bekannt gewesen. Samara wurde beim Angriff der deutschen Wehrmacht hastig als Ersatzhauptstadt für Moskau ausgebaut. Damals hieß die Stadt an der Wolga noch Kuibyschew. In aller Eile gruben Spezialisten des Moskauer Metrobaus weitläufige Bunkeranlagen in den Untergrund. So entstanden zahllose unterirdische Gebäude, deren genaue Lage und Struktur bis heute nicht komplett bekannt sind. Rund um die Stadt wurden Versorgungs- und Propagandaeinrichtungen errichtet. Moskauer Spezialisten bauten auch den damals reichweitenstärksten Radiosender der Welt. Ein eigens dafür ausgehöhlter Berg wurde von Gulag-Sträflingen zur Lebensmittelversorgung der Stadt und ihrer prominenten Bewohner in einen gigantischen Kühlschrank verwandelt. Er ist bis heute militärisches Sperrgebiet. Der Film begleitet den Hobbyforscher Petr Yacubson, der auf der Rückseite des "Kühlschrankes" ein Stollensystem erkundet. Er schafft es auch, mitten in der Stadt in die Kommandozentrale unter dem Militärhospital vorzudringen. Das Krankenhaus ist noch in Betrieb. Von dort wird der darunterliegende, verfallene Bunker noch immer mit Elektrizität versorgt. In der Anlage gab es einen eigenen Trakt mit Parkettboden und schick gefliestem Badezimmer für Stalins Tochter. Auch Dimitri, ein ehemaliger Elitesoldat, hat sich der Erkundung des Untergrundes von Samara verschrieben. Er ist auf Tauchgänge spezialisiert. Sie sind oft notwendig, denn große Teile der Bunkeranlagen stehen durch die unmittelbare Nähe zur Wolga unter Wasser. Dimitri ist risikofreudig: Trotz einer Beinprothese scheut er keine noch so gefährliche Expedition. Aus einem der Bunker wäre er beinahe nicht mehr lebend herausgekommen. Abschrecken lässt sich der ehemalige Soldat aber nicht - es gibt noch viel zu entdecken.

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