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ARTE So.. 23.02.
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Wenige Menschen mit sehr großen oder sehr kleinen Vermögen ? und ein breiter Mittelstand: Folgt die gerechte Gesellschaft der Form einer Zwiebel? BR
Ungleiche Chancen: Warum ist Reichtum nicht gerechter verteilt? BR
Millionenschwere Hochzeit: Die zwei reichsten Familien Asiens sollen zwischen 600 Millionen und einer Milliarde Dollar für die Heirat ihrer Kinder ausgegeben haben. BR
Warum ist Reichtum so ungerecht verteilt? Bereits der französische Philosoph Jean-Jacques Rousseau machte sich über den Ursprung der Ungleichheit Gedanken. BR

42 - Die Antwort auf fast alles

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Warum ist Reichtum so ungerecht verteilt?

  • D 2024
  • 27'
Infomagazin Die einen fliegen für viele Millionen Dollar touristisch ins All oder feiern gigantische Hochzeiten - während die anderen noch immer in Slums von wenigen Dollar am Tag leben. Obwohl die Wirtschaft wächst wie noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte, ist der erzeugte Wohlstand ziemlich ungleich verteilt. Warum ist das so?

Inhalt

Schaut man sich die Entwicklung der Weltwirtschaft an, dann sieht die Sache erst einmal gar nicht so schlecht aus: Der globale Wohlstand ist in den vergangenen Jahrzehnten massiv gewachsen. Vor allem in China haben sich viele Menschen aus bitterer Armut befreien können. Weil aber das enorme Wachstum in Asien nicht nur die Armen etwas weniger arm, sondern vor allem die Reichen viel reicher gemacht hat, ist die Vermögensungleichheit insgesamt immer noch ziemlich groß: Den oberen zehn Prozent der Weltbevölkerung gehören aktuell 76 Prozent aller Vermögen - die untere Hälfte kann gerade mal zwei Prozent aller Reichtümer ihr Eigen nennen. Wie ist diese extreme Ungleichheit zu erklären? Viele Sozialwissenschaftlerinnen machen vor allem die Staaten verantwortlich: Wer Ungleichheit abbauen wolle, müsse umverteilen - vor allem durch Steuern und das Sozialsystem. Im Zuge der Wirtschaftspolitik des sogenannten Neoliberalismus seien in den vergangenen 40 Jahren diese Umverteilungsmechanismen allerdings weltweit mehr und mehr zurückgefahren worden. Der Wirtschaftswissenschaftler Ignacio Flores von der Paris School of Economics hält das für eine Fehlentwicklung. Wirtschaftswachstum und Umverteilung hin zu einer egalitären Gesellschaft schließen sich seiner Meinung nach gar nicht aus. Ein gutes Beispiel seien die sogenannte Trente Glorieuse, die 30 wirtschaftlich starken Jahre ab 1945 nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs - in Deutschland die Zeit des Wirtschaftswunders. Nach den Schrecken von Faschismus und im Angesicht des sowjetischen Sozialismus hätten Frankreich und Deutschland massiv in Umverteilung und Sozialstaat investiert - und die Wirtschaft sei dennoch in einem Ausmaß gewachsen, wie es heute kaum noch vorstellbar ist. Muss also einfach der Sozialstaat der Nachkriegszeit zurückgeholt werden? Oder braucht es - für mehr Gleichheit - doch tiefere Eingriffe in das Wirtschaftssystem? Und wie viel Gleichheit beim Wohlstand ist eigentlich wünschenswert?

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Regie: Max Lebsanft Stereo
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