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ARTE So.. 24.11.
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42 - Die Antwort auf fast alles

Können wir Erinnerungen festhalten, ohne sie zu verändern? Psychologische Experimente zeigen, dass uns das Gedächtnis manchmal Streiche spielt. HR

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Können wir Erinnerung festhalten?

Infomagazin D 2024, 29′

Kurzbeschreibung

Erinnerungen sind das Fundament unserer Identität. Was wir über uns selbst, die Welt und andere Menschen denken - all das basiert auf dem, woran wir uns erinnern. Aber können wir Erinnerungen überhaupt festhalten, ohne sie zu verändern? Psychologische Experimente zeigen, dass uns das Gedächtnis gerne mal Streiche spielt - und wir uns sogar an Dinge erinnern können, die nie passiert sind. Nur wozu soll das gut sein? Wäre es nicht viel praktischer, sich an Momente so zu erinnern, wie sie sich tatsächlich zugetragen haben?

Inhalt

Unsere autobiografische Erinnerung ist das Rohmaterial für die Konstruktion unserer Lebensgeschichte. Prof. Tilmann Habermas, Psychologe und Psychoanalytiker an der International Psychoanalytic University Berlin, untersucht, wie wir durch Erinnern unser Selbstbild formen und unserer Biografie einen roten Faden geben. Diese Lebensgeschichten sind nie starr. Entsprechend flexibel muss auch unser Gedächtnis bleiben. Wie unser Gehirn dies ermöglicht, erforscht die Neurowissenschaftlerin Denise Manahan-Vaughan von der Ruhr-Universität Bochum: Schon die Art und Weise, wie persönliche Erinnerungen im Gehirn gespeichert werden, sorgt dafür, dass sie lebendig bleiben. Denn eine Erinnerung wird nicht isoliert an einem bestimmten Ort im Gedächtnis abgelegt, sondern in ein großes neuronales Netzwerk eingeflochten. Indem sich diese Verknüpfungen im Netzwerk verändern, ist das Gedächtnis nicht nur ein reproduzierendes, sondern ein produzierendes, kreatives Vermögen, meint der Philosoph Sven Bernecker von der Universität Köln. Für ihn ist Veränderung keine Fehlfunktion der Erinnerung - sondern seine Aufgabe. Denn Erinnern ist weit mehr als das Festhalten von Vergangenem. Davon geht auch die Neuropsychologin Helene Intraub von der University of Delaware aus. In Experimenten zeigt sie, dass das automatische Erweitern und Ausschmücken von Erinnerungen sogar ein Zeichen für ein gut funktionierendes Gedächtnis sein kann. Ist es also ganz normal, dass sich unsere Erinnerungen ständig verändern?

Sendungsinfos

Regie: Henrike Kolletzki Untertitel, Stereo
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