ARTE
ARTE So.. 24.11.
Doku

Jerusalem - Moskau. Eine fruchtbare Beziehung

Jüdische Vertriebene aus dem Lager Herzog in Hessen nehmen an einer Demonstration teil, um gegen die erzwungene Rückkehr des Immigrantenschiffs "Exodus 1947" nach Europa zu protestieren. ARTE F
Jüdische Einwanderung nach Palästina: Vor der Weltöffentlichkeit forderte David Ben-Gurion, dass Holocaust-Überlebende frei in das "Gelobte Land" auswandern können. ARTE F
Das Lager Pöppendorf in Schleswig-Holstein: Im Jahr 1947 brachten die Briten hier jüdische Flüchtlinge unter, die zuvor versucht hatten, per Schiff nach Palästina zu gelangen. ARTE F
Das Internierungslager der britischen Mandatsregierung in Palästina lag in Atlit, 20 Kilometer südlich von Haifa. ARTE F
Jüdische Flüchtlinge warten am Hafen der französischen Stadt Sète darauf, an Bord des Schiffs ?Exodus 1947?" zu gehen und nach Palästina zu gelangen. ARTE F

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Geschichte F 2021, 51′

Kurzbeschreibung

1945 suchen die Alliierten einen Ort für Hunderttausende Überlebende des Holocaust in Europa. Die Idee eines jüdischen Staates nimmt immer konkretere Formen an, als Ben-Gurion gezielt zur Auswanderung nach Palästina, das "Gelobte Land", einlädt. Die Briten halten jedoch an ihrem Protektorat über Palästina eisern fest. Es geht um Macht, Einfluss und Öl. Ausgerechnet der mutmaßlich antisemitische Stalin wird zur treibenden Kraft der Staatsgründung Israels - und der Nahe Osten zum Schauplatz des beginnenden Kalten Krieges.

Inhalt

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 suchten die Siegermächte einen Ort für hunderttausende Überlebende des Holocausts in Europa. Viele von ihnen waren in diversen Lagern zusammengepfercht und blickten einer ungewissen Zukunft entgegen. Sie suchten nach einem Land, das sie aufnehmen konnte. Die Möglichkeit der Gründung eines jüdischen Staates in Palästina rückte wieder in den Vordergrund. David Ben-Gurion, der Anführer der zionistischen Bewegung, ergriff die Gelegenheit. Vor der Weltöffentlichkeit forderte er, die Überlebenden in das "Gelobte Land" auswandern zu lassen. Die Briten, die damals das palästinensische Gebiet verwalteten, waren dagegen. Um ihre Interessen in der Region zu wahren und die Beziehungen mit den arabischen Ländern nicht zu gefährden, verfolgten sie eine drastische Migrationspolitik gegenüber den Neuankömmlingen aus Europa. Diese Haltung stand im Gegensatz zu der ihrer US-amerikanischen Partner, die die europäischen Flüchtlingslager fast allein verwalteten. Die Spannungen zwischen den beiden Verbündeten nahmen zu - und Moskau witterte eine Chance zur Intervention. Machthaber Stalin beschloss trotz seiner antisemitischen Politik in der Sowjetunion, Ben-Gurions Plan des jüdischen Staats zu unterstützen und öffnete die Grenzen für Hunderttausende jüdische "displaced persons" gen Westen. Angesichts des Flüchtlingsstroms musste nun dringend eine Lösung her. Stalin setzte auf die zionistische Bewegung, um die Briten aus ihrer Hochburg im Nahen Osten zu vertreiben. Gemeinsam mit den europäischen "Bruderländern" stimmte er entschieden für eine Aufteilung Palästinas in zwei unabhängige Staaten: einen jüdischen und einen arabischen. Doch kaum war der junge jüdische Staat geboren, entbrannte ein Krieg um das Territorium. Ein Konflikt nahm seinen Lauf, der bis heute nicht gelöst werden konnte.

Sendungsinfos

Regie: Paul Le Grouyer, Philippe Saada Stereo
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