ARTE
ARTE So.. 23.02.
Doku
Ein trinkender, lärmender Schläger mit zynischem Blick auf die Welt und sich selbst: Das war das Image von Robert Mitchum, Hollywoods liebstem Bad Boy. Doch hinter der Fassade verbarg sich eine komplexe Persönlichkeit. ARTE France
Anhand von Familienarchiven und den Erinnerungen von Mitchums Sohn Christopher (Bild) zeigt der Film, wie aus Robert ein Star wurde. ARTE France
Kirk Douglas (li.) und Robert Mitchum (re.) in ""Goldenes Gift"" von Jacques Tourneur aus dem Jahr 1947 ARTE France

Robert Mitchum - Hollywoods Bad Boy

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

  • F 2017
  • 52'
Künstlerporträt Als Hollywood noch hauptsächlich auf die Sinnlichkeit seiner weiblichen Stars setzte, war Robert Mitchum (1917-1997) der einzige Mann in diesem Metier, der seinen Sex-Appeal ausspielen konnte. Er war im Film der Liebhaber der begehrtesten Hollywoodstars - wie Marilyn Monroe, Elizabeth Taylor oder Rita Hayworth. Aber er galt auch als saufender, lärmender Schläger mit zynischem Blick auf die Welt und sich selbst. Im Film spielte er gerne die Rolle des Bad Boy, doch als Mensch war er ganz anders, als die Öffentlichkeit ihn sah. Anhand von Familienarchiven und den Erinnerungen von Mitchums Sohn Christopher zeigt das Porträt, wie aus Robert Mitchum ein Leinwandstar wurde. Von 1942 bis 1997 wirkte er in mehr als 120 Filmen mit, darunter in zahlreichen Western, aber auch in Klassikern wie dem Psychothriller "Die Nacht des Jägers" (1955).

Inhalt

Ob als harter Kerl mit lakonischem Macho-Charme oder als kaltblütiger Bösewicht - er spielte gerne die Rolle des Bad Boy, aber sein wahres Wesen war ganz anders: Robert Mitchum (1917-1997) war der unkonventionellste Star in Hollywoods Goldenem Zeitalter. Er brach sämtliche Gesetze dieser ebenso gnadenlosen wie perfekt anmutenden Welt und setzte sich über deren Normen hinweg. 1948 stand er wegen des Besitzes von Marihuana vor Gericht und wurde zu sechs Monaten in einem Arbeitslager verurteilt. Als nach seiner Freilassung die Journalisten fragten, wie es denn gewesen sei, sagte er ganz cool: "Wie in Palm Springs - natürlich ohne den ganzen Aufwand." Palm Springs ist ein beliebtes Feriendomizil von Millionären. Das Publikum liebte diesen Kerl, der so anders war als die ganzen Verführer, Gentlemen, Capra-Helden und formatierten Stars. Er war einer von ihnen, ein Mann von der Straße, der Method Acting für Quatsch hielt und doch alles spielen konnte - Gutmenschen wie Bösewichte. Das Porträt zeigt, wie der unangepasste Schauspieler, der sich den Regeln Hollywoods nie beugte und gegen Werbekampagnen von Studios oder Agenten sperrte, von 1942 bis 1997 in mehr als 120 Filmen zum Star wurde - und das, obwohl er gerne trank, sich ab und an prügelte sowie eine gesunde Verachtung für Dummköpfe sowie sich selbst und seine Rollen an den Tag legte. Bereits mit 30 Jahren hat sich Mitchum seinen Platz in Hollywood neben wohlerzogenen Glamourboys wie Gregory Peck und Kirk Douglas erobert. "Fahr zur Hölle, Liebling" (1975), "Ryans Tochter" (1970), "El Dorado" (1966) und "Der längste Tag" (1962) zählen zu seinen herausragenden Filmen. Anhand von Familienarchiven und den Erinnerungen von Mitchums Sohn Christopher wird deutlich, wie der Hollywoodstar es schaffte, in "Die Nacht des Jägers" (1955) einen der stärksten Bösewichte der Filmgeschichte zu spielen, ohne dass dies seiner Karriere schadete. Zugleich zeigt die Dokumentation, wie Mitchum lästigen Zeitgenossen, Studiobossen, Produzenten, cholerischen Regisseuren und sogar dem mächtigen Komitee für unamerikanische Umtriebe die Stirn bot. In den Zeiten eines an Hysterie grenzenden Kalten Krieges muss er vor diesem Komitee den Beweis liefern, ein guter Amerikaner zu sein, vorzugsweise durch die Denunzierung kommunistischer Kollegen. Mitchum verweigert die Aussage. Seine Begründung: Er rede nicht mit Menschen, mit denen er nicht auch einen trinken gehen würde.

Sendungsinfos

Regie: Stéphane Benhamou Untertitel, Stereo
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