Solange sie die Leiche nicht finden
DOKUMENTATION Vater und Sohn (Folge: 2), F 2023
Mit offenen Augen
INFOMAGAZIN, F 2023
ARTE
Mi.. 08.01.
Doku
Solange sie die Leiche nicht finden
TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.
Die Aussage
Dokumentation F 2023, 52′
Kurzbeschreibung
Ein Drama in drei Akten: Die Dokuserie greift einen der mysteriösesten Fälle der französischen Justizgeschichte auf, das Verschwinden von Agnès Le Roux, Erbin des Palais de la Méditerranée, während des "Casino-Krieges" im Nizza der 1970er Jahre. Erst nach vier Jahrzehnten Ermittlungen konnte der Angeklagte Maurice Agnelet, ein schillernder Anwalt und Ex-Geliebter von Agnès, in einem Aufsehen erregenden Prozess überführt werden.
Inhalt
Agnès Le Roux, die Erbin des Hotel-Casinos Palais de la Méditerrannée in Nizza, ist verschwunden. Ihr ehemaliger Geliebter, der Anwalt Maurice Agnelet, wird zunächst in Nizza freigesprochen, anschließend aber in Aix-en-Provence wegen Mordes verurteilt worden. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte moniert Verfahrensfehler, es kommt daraufhin im März 2014 in Rennes zu einer erneuten Verhandlung. Agnelet ist mittlerweile ein schwacher alter Mann, der am Stock gehend und von seinem Sohn Thomas gestützt vor Gericht erscheint. Er beteuert weiterhin seine Unschuld. Der Fall sorgt wegen seiner Umstände und aufgrund des mysteriösen Verschwindens von Agnès Le Roux wiederum für Schlagzeilen und der Prozess in Rennes gerät zum Medienspektakel.
Die Geschwister von Agnès, Patricia und Jean-Charles, sitzen in der ersten Reihe. Sie haben die Hoffnung auf Aufklärung schon fast aufgegeben. Ihre labile Mutter bleibt dem Prozess zunächst fern. Agnelets Sohn Guillaume folgt der Verhandlung auf Twitter und Facebook. Als seine Mutter vor Gericht bezeugt, sein Vater habe nichts mit dem Mord zu tun, entschließt er sich vier Tage vor Prozessende zu einer erschütternden Aussage: Zweimal habe sein Vater ihm gegenüber die Beteiligung am Verschwinden und Tod von Agnès Le Roux angedeutet. Zudem habe ihm seine Mutter anvertraut, dass sie von Maurice Agnelets Schuld überzeugt sei und Einzelheiten über den Hergang des Dramas verraten. Im Gerichtssaal herrscht fassungsloses Schweigen. Guillaume schildert seinen langen Weg bis zu dieser Aussage, die ihn von einer großen Bürde befreit und die Trennung von seiner Familie besiegelt: "Ein Geheimnis tötet manchmal mehr als die Wahrheit."
Sendungsinfos
Regie: Rémi Lainé, Mosco Boucault
Stereo