Freunde mit gewissen Vorzügen
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Liebeskomödie USA 2011, 99′ - mit Justin Timberlake, Mila Kunis, Patricia Clarkson, Jenna Elfman, Bryan Greenberg, Richard Jenkins, Woody Harrelson
Kurzbeschreibung
Romantische Komödie mit zwei der angesagtesten Hollywood-Stars der Gegenwart: Pop-Gigant und Neo-Schauspieler Justin Timberlake ("Bad Teacher") und Newcomerin Mila Kunis ("Black Swan") spielen die Hauptrollen in der Inszenierung von US-Regisseur Will Gluck ("Einfach zu haben").
Inhalt
Die junge New Yorker Headhunterin Jamie überredet den aufstrebenden Art Director Dylan, seinen Job in Los Angeles zu kündigen und einen neuen im Big Apple anzutreten. Da Dylan in der Stadt noch keine Freunde hat, trifft er sich immer wieder mit Jamie und die beiden Singles freunden sich an.
Obwohl sich Dylan und Jamie sofort voneinander angezogen fühlen, erkennen sie in sich all das, wovor sie in früheren Beziehungen immer geflüchtet sind. Und auch wenn beide kein Interesse daran haben, eine neue Beziehung einzugehen, müssen sie sich doch eingestehen, dass ihnen der Sex fehlt.
Jamie und Dylan beschließen daher, künftig zwar das Bett miteinander zu teilen, dabei aber bloß gute Freunde zu bleiben. Die beiden scheinen damit das perfekte Arrangement für sich gefunden zu haben – doch je besser sie einander kennenlernen, umso schwerer fällt es ihnen, ihren Deal einzuhalten...
Kritik
Clever-gewitzte Liebeskomödie
Zwei Menschen, die eigentlich perfekt zueinander passen, aus Angst davor, verletzt zu werden, aber beschließen, nur eine gute Freundschaft und unverbindlichen Sex zu pflegen – das hat man ebenfalls 2011 in der recht durchschnittlichen, weil allzu sehr gängigen Hollywoodmustern verhafteten Romantic Comedy "Freundschaft plus" gesehen. Trotz der sympathischen Besetzung mit Natalie Portman und Ashton Kutcher vermochte sich Ivan Reitmans Inszenierung nicht über klassische Genrekonventionen hinwegzusetzen und opferte seine interessanten Ansätze letztlich den Gesetzen mainstreamtauglicher Massenunterhaltung.
Ganz ohne eine derartige Formelhaftigkeit kommt zwar auch "Freunde mit gewissen Vorzügen" nicht aus – dennoch ist das Werk von US-Regisseur Will Gluck ungleich durchdachter und witziger als der - aufgrund des markant ähnlichen Titels akuter Verwechslungsgefahr ausgesetzte - Film "Freundschaft plus". Gluck, der mit seinem Überraschungserfolg "Einfach zu haben" bereits der Highschool-Komödie neues Leben einhauchte, schafft es in "Freunde mit gewissen Vorzügen", auch ins Genre der romantischen Komödie ein wenig frischen Wind zu bringen.
Trotz der schon früh absehbaren emotionalen Achterbahnfahrt, in die sich die beiden Protagonisten begeben, gelingt es Glucks Inszenierung, die Erwartungshaltung des Zuschauers immer wieder gekonnt zu brechen: Durch das clevere Spiel mit Rom-Com-Klischees ebenso wie mithilfe von gewitzten Dialogen und selbstironischen Einschüben werden die Vorgaben konventioneller Hollywood-Liebesfilme auf geschickte Weise unterwandert – auch, wenn der Komödienteil in der ersten Hälfte des Films deutlich stärker ist als der zunehmend der Liebesgeschichte verhaftete zweite Teil.
Dass sich Glucks Werk angesichts des eigentlichen smarten Umgangs mit Klischees insbesondere am Ende deutlich unter Wert verkauft, lässt sich zwar nicht ganz ignorieren – dank der beiden hervorragenden Hauptdarsteller kann man über diese Schwäche aber hinwegsehen: Weil die Chemie zwischen Justin Timberlake und Mila Kunis zu hundert Prozent stimmt und ihre Charaktere - ebenso übrigens wie die Nebenrollen - mit einer sorgsamen Figurenzeichnung und schlagfertig-pointierten Dialogen ausgestattet wurden, macht "Freunde mit gewissen Vorzügen" bis zum Ende richtig Spaß.