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Brautalarm

Auf CANAL+ findest du eine großartige Auswahl an österreichischen und internationalen Serien, Filmen, Dokus und vielem mehr mit einem Schwerpunkt auf europäischen Produktionen.

USA 2011, 125′

Kurzbeschreibung

Heiratskomödie über Freundschaft, Rivalität und den Kampf mit harten Bandagen: In "Brautalarm" treten "Saturday-Night-Live"-Star Kristen Wiig ("Paul - Ein Alien auf der Flucht") und Rose Byrne ("Männertrip") als Brautjungfern in einen unerbittlichen Wettstreit: Wer ist die bessere Hochzeitsorganisatorin?

Inhalt

Annie, die weder ihre Hormone noch ihr Leben im Griff hat, soll jetzt auf einmal die Hochzeit ihrer besten Freundin Lillian vorbereiten. Trotz ewiger Flaute im eigenen Liebesleben und der Haushaltskasse gibt Annie ihr Bestes – und will sich dabei auch von Vorzeigebrautjungfer Helen nicht vom Sockel stoßen lassen.

Doch weil sich sowohl Annie, als auch Helen in den Kopf gesetzt haben, bei den Hochzeitsvorbereitungen die beste Brautjungfer zu sein, wird aus den simplen Trauungsvorbereitungen bald ein gnadenloser und biestiger Zickenkrieg: Kein einziges Fettnäpfchen wird auf dem Mienenfeld der Hochzeitsrituale ausgelassen.

Einladungskarten, Tischordnung, Kleiderwahl und Blumenarrangements werden so zu Schlachtfeldern der Brautjungfern, die nichts unversucht lassen, um sich gegenseitig auszustechen – inklusive eines legendären Junggesellinnenabschieds, bei dem nicht nur die Kopfschmerzen am nächsten Tag in die Geschichte eingehen…

Kritik

Kleiner Genre-Meilenstein

In den USA war Kristen Wiig längst ein Star, wurde vom Magazin "Entertainment Weekly" bereits 2009 zu den 25 komischsten Frauen in Hollywood gewählt und erhielt für ihre Auftritte bei "Saturday Night Live" 2009 und 2010 Emmy-Nominierungen in der Kategorie "Beste Nebendarstellerin in einer Comedyserie" – hierzulande dauert es dagegen eine Weile, ehe Wiig dank ihrer ersten Spielfilm-Hauptrolle in "Brautalarm" von sich Reden machte. In der Komödie aus dem Umfeld von Genre-Spezialist Judd Apatow stellte Wiig allerdings nicht nur ihr komödiantisches Talent eindrucksvoll unter Beweis, sondern war zugleich auch am Drehbuch beteiligt.

Das Bemerkenswerte an "Brautalarm" ist indes nicht nur die großartige, hierzulande bis dahin unentdeckte Kristen Wiig, sondern vor allem die Arte und Weise, wie der Film mit seinen weiblichen Protagonistinnen umgeht: Zum einen handelt es sich dabei um das erste Werk aus dem Apatow-Universum, in dem Frauen wirklich im Mittelpunkt des Geschehens stehen - den Männern kommt im Rahmen der Handlung eine eher untergeordnete Rolle zu -, zum anderen bezeichnet "Brautalarm" den Ausnahmefall einer Hollywoodproduktion, die ihren Darstellerinnen in komödiantischer Hinsicht auch abseits eingefahrener Rollenklischees einiges zumutet.

So darf die von Wiig verkörperte Hauptfigur richtig witzig sein, ohne je allzu abgehoben oder überzeichnet zu wirken: Ihr Charakter agiert mitunter ganz schön grobschlächtig und derbhumorig, zynisch und politisch unkorrekt – bleibt dabei aber stets attraktiv, charmant, sympathisch und zutiefst menschlich. Hinzu kommen eine beachtliche Gagdichte und jene Art von sehr schöner, lebensnaher Beobachtung zwischenmenschlicher Beziehungen, wie man sie bereits von anderen Werken aus dem Hause Apatow kennt. Zwar mag vielleicht nicht jeder Gag in der knapp zweistündigen Inszenierung zünden – auch wenn für eine Frauenkomödie ungewöhnlich und gewagt, werden gerade die fäkalhumorigen Einlagen sicherlich nicht jedermanns Sache sein.

Zudem folgt "Brautalarm" vor allem gegen Ende hin recht formelhaften Pfaden, und auch das Happy End fällt letztlich sehr klassisch aus. Andererseits: Der Versuch, eine neue Art weiblichen Humors einem breiten Publikum zugänglich zu machen, wäre wohl zum Scheitern verurteilt gewesen, hätte man nicht gewisse Zugeständnisse an die Konventionen des Hollywood-Kinos gemacht. So gesehen darf man "Brautalarm" durchaus als gelungene Gratwanderung zwischen massentauglicher Unterhaltung und mutiger, weil geradezu emanzipatorischer Frauenkomödie loben, die einer neuen Art der weiblichen Komik im Mainstream-Film den Weg ebnen könnte – und das ist schon ganz schön beachtlich.

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