Der gestiefelte Kater
Animationsfilm USA 2011, 85′ - mit Deutscher Synchronsprecher:, Benno Fürmann, Carolina Vera Squella, Elton, Christian Berkel, Andrea Sawatzki, Iris Artajo
Kurzbeschreibung
Nach dem Ende der Shrek-Saga erhielt eine der beliebtesten Figuren aus dem Shrek-Universum ihren großen Auftritt: In seinem ersten Filmabenteuer heckt der gestiefelte Kater gemeinsam mit der rassigen Katzendame Kitty Softpaws und dem runden Humpty Dumpty einen gewieften Plan aus.
Inhalt
Der Gestiefelte Kater war nicht immer nur der getreue Wegbegleiter des tollkühnen Ogers Shrek: Schon vor ihrem denkwürdigen und folgenreichen Zusammentreffen im Wald von "Weit Weit Weg" hat der selbstbewusste Kater aufregende Abenteuer erlebt.
Damals war der Gestiefelte Kater noch mit seinem Kumpel Humpty Dumpty unterwegs - bis dieser den stolzen Kater skrupellos verriet. Doch Jahre später trifft der Kater wieder auf seinen ehemaligen besten Freund, der schon wieder Verwegenes im Schilde führt.
Gemeinsam mit der rassigen Kitty Softpaws hat Humpty Dumpty einen waghalsigen Plan ausgeheckt: Er will die Gans stehlen, die goldene Eier legt. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, wie das widerwillig vereinte "Trio Infernale" nur allzu schnell feststellen muss…
Kritik
Würdiger "Shrek"-Nachfolger
Mit den "Shrek"-Filmen konnte sich der dem gleichnamigen Grimm-Märchen entlehnte "Gestiefelte Kater" eine breite Fanbasis aufbauen – dass der einst als Nebenfigur konzipierte Charakter auch in der Lage ist, selbst einen Film zu tragen, beweist er mit diesem Spin-Off: Als Mischung aus flauschigem Schmusekätzchen und charmant-coolem Degenhelden zieht der im Original als "Puss in Boots" betitelte Protagonist wieder alle Sympathien auf sich und erweist sich einmal mehr als veritabler Zorro-Nachfolger.
Auch wenn der gestiefelte Kater somit eine überaus familientaugliche Hauptfigur abgibt, die sowohl kleine, als auch große Zuschauer anzusprechen vermag, ist das erste Soloabenteuer des tierischen Helden allerdings doch deutlich stärker auf ein junges Publikum zugeschnitten, als es die Abenteuer des grünen Ogers waren: Der subversive Witz wurde ebenso zurückgefahren wie jene Art von einschlägigen Filmzitaten, die die "Shrek"-Filme einst zu erwachsenengerechter Kost machten.
Hinzu kommt, dass die Einbindung bekannter Märchenversatzstücke beim "Gestiefelten Kater" deutlich wahl- und einfallsloser wirkt – weswegen die Handlung oftmals holprig und unzusammenhängend erscheint: Einzelne Ideen, Fragmente und Verweise auf so originelle und eigenständige Art wie bei "Shrek" zu vermischen, gelingt Drehbuchautor Tom Wheeler und Regisseur Chris Miller jedenfalls nicht – vor allem die Ausarbeitung der mit Spannung erwarteten Nebenfigur Humpty Dumpty vermag nicht so recht zu überzeugen.
Dass "Der gestiefelte Kater" trotz dieser Mankos auch für ältere Zuschauer sehenswert bleibt, liegt zum einen an der flotten und pointenreichen Inszenierung, die mit witzigen Szenen ebenso wenig geizt wie mit actionlastigen Sequenzen, zum anderen an den brillanten Computeranimationen: Bei der Visualisierung der Figuren wurde wieder ganze Arbeit geleistet – was dem Film in inhaltlicher Hinsicht an Einfallsreichtum fehlt, wird durch die Detailfülle auf optisch-technischer Ebene quasi wettgemacht; der etwas mageren Geschichte zum Trotz darf "Der Gestiefelte Kater" somit als würdiger "Shrek"-Nachfolger bezeichnet werden.