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ZDFneo So.. 24.11.
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Eine kurze Geschichte über ...

Um herauszufinden wie beweglich ein Ritter in voller Montur war, wird Mirko Drotschmann selbst zum "Helden in Eisen". ZDF/Peter Trinks
Bis heute übt die Welt des Mittelalters eine große Faszination aus. Im Turnier suchen die Ritter den ultimativen Kick, um ihren Mut und ihre Kühnheit zu beweisen. ZDF/Animation von Faber Cour
Im Volk werden dem gekrönten Herrscher besondere Kräfte zugesprochen. Mancherorts glaubt man sogar, der König könne durch Handauflegen Krankheiten heilen. ZDF/CGI/Gruppe 5
Von Kopf bis Fuß in Metallplatten - Mirko Drotschmann in einer Ritterrüstung aus dem Mittelalter. ZDF/Peter Trinks
Am Freiburger Münster zeigt Mirko Drotschmann, wie groß damals ein Brot sein sollte. Mittelalterlicher Verbraucherschutz sozusagen. ZDF/Joachim C. Seck
Im Mittelalter sind die Menschen überzeugt, dass Gott persönlich darüber entscheidet, wer zum Herrscher bestimmt ist. Am Thron Karls des Großen in Aachen, neben dem Mirko Drotschmann steht, ist dieser Anspruch bis heute gut abzulesen. ZDF/Joachim C. Seck
Wissenschaftlicher am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte haben vor Kurzem entdeckt, dass auch Nonnen Manuskripte illustriert haben. Bislang galt diese Arbeit als reine Männerdomäne. ZDF/Kristina Kister
Der christliche Glaube bestimmte im Mittelalter buchstäblich alles. Und die Hölle war ein Ort der Ängste auslöste, wie wir sie heute kaum noch nachempfinden können, Höllenängste eben. ZDF/Andreas Hougardy
Um sich vor Hölle und Fegefeuer zu schützen, wurden die Gebeine der Heiligen angebetet, sogenannte Reliquien. Die wertvollsten Überbleibsel präsentiert Mirko Drotschmann an einem Tisch, die angeblich direkt von Jesus stammen sollen. ZDF/Torbjörn Karvang
Was nach dem Tod kommen würde, darum drehte sich im Mittelalter fast alles. Die Hoffnung auf das Paradies war der Lichtblick in einem oft sehr mühseligen Leben. ZDF/Andreas Hougardy

Das Mittelalter

Geschichte D 2020, 40′ - mit Mirko Drotschmann

Inhalt

In dieser Folge der "Terra X"-Reihe "Eine kurze Geschichte über ..." erklärt der Geschichts-Blogger Mirko Drotschmann - alias "MrWissen2Go" - die Welt des Mittelalters. Das Mittelalter gilt als dunkel, rückständig und grausam. Aber war es das wirklich? YouTuber Mirko Drotschmann bringt Licht ins Dunkel. Er erzählt die Geschichte einer Epoche, die erstaunlich bunt und vielgestaltig war - eine filmische Reise durch 1000 Jahre. Das Mittelalter reicht vom 5. Jahrhundert nach Christus - als die Antike mit dem Untergang des Römischen Reiches im Westen zu Ende ging - bis zur Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch den Mainzer Johannes Gutenberg. Gewaltige Burgen und mehr als 100 Meter in den Himmel ragende Kathedralen zeigen eindrücklich, zu welchen Leistungen die Menschen im Mittelalter bereits fähig waren. Computeranimationen lassen auch die Bereiche der damaligen Welt wieder sichtbar werden, die heute längst verschwunden sind oder schon immer im Verborgenen lagen. Dazu gehören auch Himmel und Hölle. Für die Menschen im Mittelalter waren sie so real wie die Welt, die sie umgab. Mirko Drotschmann erklärt, was diese Weltsicht mit den Menschen gemacht hat. Noch heute sind viele mittelalterliche Redewendungen im Sprachgebrauch. Besonders viele stammen aus der Welt der Ritter, wie zum Beispiel die Formulierung "jemandem mit offenem Visier begegnen" oder "mit offenem Visier kämpfen" oder auch "für jemanden eine Lanze brechen". Aber was hieß das eigentlich, als Ritter zu leben, Herr auf einer eigenen Burg zu sein oder für den König zu kämpfen? Aus bis zu 150 Einzelteilen bestand eine Rüstung, die den Ritter vor Lanzen, Schwerthieben oder Pfeilen schützen sollte. Um sich in die Zeit hineinzuversetzen, wird Mirko Drotschmann von Kopf bis Fuß in eine Rüstung gesteckt. Ein wissenschaftliches Experiment soll Klarheit bringen, wie beweglich ein Ritter in voller Montur noch war. Die Teststrecke ist ein 400 Meter langer Hindernisparcours. Das verblüffende Ergebnis: Die gut 30 Kilogramm schwere, auf Maß gefertigte Rüstung ermöglicht einen nahezu vollen Bewegungsumfang. Frauen führten im Mittelalter ein besonders hartes Leben. Selbst im Kloster, wo sie nicht heiraten mussten und damit vor männlicher Willkür besser geschützt waren, besaßen sie nur eingeschränkte Rechte. Zu ihren traditionellen Aufgaben gehörte die Versorgung der Kranken und Schwangeren aus den umliegenden Dörfern. Dass Nonnen aber auch in Männerdomänen eindrangen und wie Mönche im Skriptorium Bücher kopieren durften, haben Paläontologen am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte herausgefunden. Im Zahnstein einer Nonne, die vor rund 900 Jahren in einem Kloster auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen begraben wurde, entdeckten sie Spuren von Lapislazuli. Aller Wahrscheinlichkeit nach gelangte der kostbare blaue Farbstoff beim Verzieren von Büchern in den Mund der Frau, beim Anlecken des Pinsels. Und das bedeutet, dass Frauen womöglich doch einen höheren Status hatten, als man bisher vermuten konnte. Das Mittelalter war alles andere als ein dunkles, düsteres Zeitalter. Vieles hat sich innerhalb der 1000 Jahre entwickelt: Städte sind wie Pilze aus dem Boden geschossen, Kathedralen in den Himmel gewachsen. Es gab große Fortschritte im Handwerk und in der Medizin. Und auch der Horizont der Menschen erweiterte sich: 1492 landete Kolumbus in der Neuen Welt, und Luthers Reformation rüttelte an der Vormachtstellung der katholischen Kirche. Die Menschen lenkten ihren Blick mehr und mehr auf das irdische Leben und stellten Überliefertes infrage. Damit war der erste Schritt auf dem Weg in die Moderne getan.

Sendungsinfos

Mitwirkende: Mirko Drotschmann Moderator: Mirko Drotschmann Untertitel, Stereo
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