ARTE
ARTE So.. 09.02.
Doku
Eigentlich wäre sie gerne weiter zur Schule gegangen, doch Amena wurde schon als Teenagerin verheiratet und hat nun zwei Töchter. ZDF
Bauer Rafikul prüft seine selbst gebaute Falle für kleine Fische. Der Bestand an Fischen im Jamuna hat dramatisch abgenommen. ZDF
Rahims Frau Alea zeigt ihrem sechsjährigen Sohn Ashik, wie man Reis siebt. Die Familie baut Jute, Reis, Mais, Kartoffeln und Erdnüsse an. ZDF

Die Chauras von Bangladesch

TV-Programm des deutsch-französischen Rundfunkveranstalters Association Relative à la Télévision Européenne. ARTE sendet ein Vollprogramm mit den Schwerpunkten Kultur, außergewöhnliche Dokumentationen, zeitgenössische Spielfilme sowie Musik- und Theaterproduktionen.

Leben zwischen Fluch und Segen

  • D 2022
  • 43'
Dokumentation "Hier war unser Zuhause", sagt der Landwirt Rahim Shorkar und zeigt aufs Wasser. "Es gab Straßen, Schulen und Betongebäude. Wir hatten alles." Würde Rahim es nicht sagen, man würde es nicht glauben: Überall ist Wasser. Das Festland ist nur zu erahnen. In der Trockenzeit wären zahlreiche Schwemmlandinseln zu sehen, aber jetzt ist Monsunzeit, und der Strom Jamuna, der durch den Norden Bangladeschs fließt und Rahims Motorboot trägt, schwillt immer mehr an. Schwappt das Wasser zu nah an die Grundstücke, müssen sämtliche Gebäude abgebaut werden, um stabileren Grund zu finden.

Inhalt

Im Süden Bangladeschs, am großen Strom Brahmaputra, hier Jamuna genannt, lässt sich ein Phänomen beobachten, das immer wiederkehrt: das Entstehen von Schwemmlandinseln, sogenannten Chars, die je nach Monsun- oder Trockenzeit auftauchen und wieder verschwinden. Auf ihnen siedeln Menschen, die hier Chauras genannt werden. Sie gehen ihrer Arbeit nach, leben als Landwirte und versuchen sich mit den Naturgewalten zu arrangieren. Es ist Trockenzeit. Der Fluss Jamuna hat sich zurückgezogen, hat lange weiße Sandbetten und neue Inseln mit fruchtbaren Böden hinterlassen. Der Chaura Rahim Shorkar hat jetzt viel zu tun und hofft, die Ernte rechtzeitig vor dem nächsten Hochwasser einfahren zu können. Rahim möchte sein Leben nicht gegen eines auf dem Festland eintauschen. Seine Frau Alea sieht das kritisch. Welche Zukunft haben sie hier und vor allem ihr sechsjähriger Sohn Ashik? Stets kann ihnen das gleiche Schicksal wie dem Nachbarn Shuruz Saman drohen: Den hat es zum sechsten Mal in seinem Leben erwischt. Sämtliche seiner Felder und Grundstücke hat das Wasser geschluckt. Wieder müssen seine gesamten Ersparnisse für einen Neuanfang herhalten. Alle Chauras kennen dieses Leid, alle helfen einander, packen mit an, wenn die Wellblechwände ihrer Häuser wieder auf Wanderschaft gehen, weil ein neuer Platz gefunden werden muss, an dem kein Wasser ist. Das Leben hier ist nicht einfach und wird auch nicht einfacher. Im Gegenteil, der Klimawandel wird die Extreme von Monsun- und Trockenzeit noch verstärken.

Sendungsinfos

Regie: Shaheen Dill-Riaz Untertitel, Stereo
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