The Amazing Spider-Man
- USA 2012
- 122'
Mit "The Amazing Spider-Man" werden die Abenteuer des jungen Peter Parker noch einmal ganz von vorne aufgerollt: Die Nachfolge von Tobey Maguire tritt Jungstar Andrew Garfield ("The Social Network") an, weiters mit dabei sind u.a. Emma Stone ("Einfach zu haben") und Rhys Ifans ("Notting Hill").
Inhalt
Peter Parker ist ein High School Schüler und Außenseiter, der als kleiner Junge von seinen Eltern verlassen worden ist und seitdem von seinem Onkel Ben und seiner Tante May aufgezogen wird. Wie die meisten Teenager versucht Peter herauszufinden, wer er ist, und wie er zu der Person geworden ist, die er heute ist.
Sein von typischen Teenager-Sorgen dominiertes Dasein wird jedoch gehörtig durcheinandergewirbelt, als er in Gwen Stacy seine erste High School Liebe findet und einen mysteriösen Aktenkoffer entdeckt, der einst seinem Vater gehört hat. Peter fängt er damit an, Nachforschungen anzustellen, weil er verstehen will, warum seine Eltern einst so plötzlich verschwunden sind.
Seine Recherchen führen ihn direkt zu Oscorp und dem Labor von Dr. Curt Connors, dem ehemaligen Partner seines Vaters. Nachdem Spider-Man sich auf einen Kollisionskurs mit Connors Alter Ego The Lizard begeben hat, muss Peter einige lebensverändernde Entscheidungen treffen – unter anderem, wie er seine Kräfte einsetzt…
Kritik
Gelungenes Reboot mit tollen Darstellern
Wenn nur fünf Jahre nach dem Ende einer Film-Trilogie deren Reboot veröffentlicht wird, stößt das berechtigterweise erst einmal auf Skepsis; erfreulicherweise dürfen jedoch jegliche Zweifel daran, ob eine Neuauflage der "Spider-Man"-Saga wirklich notwendig gewesen wäre, abgelegt werden – denn tatsächlich erweist sich diese als erfrischend andersartige Interpretation der altbekannten Superheldengeschichte, die neben Sam Raimis "Spider-Man"-Filmen locker bestehen kann.
Verantwortlich hierfür zeichnet, neben den beiden Drehbuchautoren Alvin Sargent und Steve Kloves, vor allem Regisseur Marc Webb: Er stellte sein Gespür für unkonventionell erzählte und emotional vereinnahmende Liebesgeschichten 2009 mit "(500) Days of Summer" unter Beweis – und auch wenn dies nur bedingt den Ausschlag dafür gegeben haben mag, dass der aus dem Musikvideo-Bereich stammende US-Regisseur für das Reboot der "Spider-Man"-Saga engagiert wurde, so erweist sich die Wahl Webbs gerade deshalb als gute Entscheidung: Insbesondere der Fokus auf eine sorgfältige, glaubwürdige Figuren-Präsentation ist es nämlich, der die Comic-Neuauflage zu einer eigenständigen und spannenden Angelegenheit macht.
Die Konzentration auf eine wesentlich stärker geerdete, realitätsnahe Charakterzeichnung macht sich vor allem bei dem von Andrew Garfield überzeugend gespielten Protagonisten bezahlt: Seine Darstellung des Peter Parker ist ganz und gar ungekünstelt, sorgt für reichlich Identifikationspotential und bietet im Zusammenspiel mit der ebenfalls hervorragend agierenden Emma Stone alias Gwen Stacy mehr emotionale Tiefe, als dies bei Raimis "Spider-Man" der Fall war.
Neben den starken Figuren setzt Webbs Inszenierung auch auf Handlungsebene eigene Akzente und garniert die altbekannte Geschichte mit genügend neuen Ideen, um trotz der imposanten Laufzeit von knapp 140 Minuten keine Langeweile aufkommen zu lassen. Weil sich auch die gut dosierten Actioneinlagen sehen lassen können, dramatische und komische Momente gut ausbalanciert wurden und für zahlreiche Schauwerte gesorgt ist, darf "The Amazing Spider-Man" als gelungene Neuinterpretation bezeichnet werden, die die rasche Wiederverwertung nach dem Ende von Sam Raimis Trilogie absolut rechtfertigt.